Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
Selbsthilfegruppen,Wohlfahrtseinrichtungen und spirituelle Buchläden, hielten Seminare ab und fanden bald Echo in den Medien.So kamen unerwartet viele Berichte zusammen,vorwiegend Telefoninterviews.
„Uns wurde immer deutlicher, dass so gut wie alle Betroffenen – auch jene, die sich als eingefleischte Skeptiker bezeichneten – durch einen Nachtodkontakt sowohl emotionell als auch spirituell stark beeinflusst worden waren.1993 endlich waren auch wir davon überzeugt, dass in den Berichten, die wir erhielten, authentische Kontakte mit Verstorbenen beschrieben wurden.
Es dauerte insgesamt sieben Jahre, bis das NTK-Projekt zu seinem Abschluss kam. Während dieser Zeit sammelten wir mehr als 3200 Berichte aus erster Hand, indem wir 2000 Menschen aus fünfzig amerikanischen Bundesstaaten und den zehn kanadischen Provinzen befragten. Diese Menschen kamen aus allen Lebensbereichen, Berufen und sozialen Schichten. Der Jüngste war acht Jahre, der Älteste zweiundneunzig.
Fast alle Interviewten waren im christlichen oder jüdischen Glauben aufgewachsen. Während der Interviews sprachen manche vom Himmel in seiner traditionell christlichen Bedeutung, andere benutzten das Wort als Synonym für ein künftiges Leben.“
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Die Umfrage war also nicht repräsentativ in dem Sinne, wie das von wissenschaftlichen Instituten geleistet wird. Aber sie führt über trockene Zahlen hinaus in die lebendige Vielfalt hinein, die in den Spontankontakten zutage tritt. Von den vielen Aspekten, die sich dabei aufdrängen, seien nur einige skizziert.
Wir stellten schon die Frage nach Indizien, die für die „Gegenwart“ eines Verstorbenen sprechen und das Erlebnis deutlich über einen Traum, einen Tagtraum oder die Fehldeutung einer Wahrnehmung hinausführen, und erwähnten bereits die Rolle telepathischer Kontakte. Dazu ein Beispiel, das dem oben genannten mit Jan G. ähnelt. Edith, Trauerbegleiterin aus Florida, erlebte mit dem 65-jährigen Patienten Howard Folgendes:
„Ich war zu Hause, als die Krankenpflegerin mich anrief und mir sagte, dass Howard im Sterben liege, es aber noch Stunden dauern könne. Seine Frau bat darum, dass ich kommen solle, um sie zu unterstützen.,Natürlich', sagte ich und ging mich umziehen.
Ich stand in meinem begehbaren Kleiderschrank, als ich plötzlich Howards Gegenwart spürte. Er war rechts neben mir.Es ging eine Art Leichtigkeit von ihm aus,viel Freude und das Gefühl von Freiheit. Es kam mir vor, als könne ich in meinem Herzen sein Lebewohl hören und seinen Dank, dass ich mich um ihn gekümmert hatte. Er blieb nicht lange, vielleicht dreißig Sekunden.
Als ich aus dem Wandschrank trat, warf ich einen Blick auf die Digitaluhr. Sie zeigte 4.23 Uhr. Ich zog mich fertig an und fuhr zu Howards Haus. Als ich klingelte, sagte mir seine Frau, dass er um 4.23 Uhr gestorben sei.“
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Dieses Mal geht es um Abschied statt Hilferuf. Die präzise Zeitfeststellung ist aber jetzt Indiz dafür, dass die Begegnung im Todesaugenblick geschah; vielleicht „auf dem Weg“, nachdem sich Howards Seele vom Körper gelöst hatte. Das wäre insofern plausibel, als es dem entspricht, was von vielen Nahtoderlebnissen berichtet wird, mit dem Unterschied, dass der Betroffene nicht mehr zurückkehrt. Es könnte indessen auch, wie bei Jans Vater vermutet, ein telepathischer Kontakt unmittelbar vorher gewesen sein; letztlich wissen wir es nicht. Entscheidend ist, dass eine faktische, wenn auch nicht im gewöhnlichen Sinne physische Begegnung deutlich nahegelegt wird.
Ein weiteres Indiz (nicht Beweis) für die „wirkliche“ Anwesenheit des Verstorbenen kann in einer neuen Information liegen. Bess aus Florida beispielsweise berichtet von der folgenden Begegnung, die sie einige Wochen, nachdem ihr Vater an Krebs gestorben war, erlebte:
„Ich habe immer für meine Familie sorgen können, aber damals hatte ich gerade meinen Job verloren und noch keinen neuen gefunden. Ich war geschieden, und die Kinder und ich hatten nichts zu essen. Ich lag auf dem Sofa, da kam mein Vater. Er war sehr besorgt um mich und die Kinder und machte ein ernstes Gesicht. Er sagte: ,Bess, wenn du in mein Haus gehst und in den alten Koffer schaust, den ich schon so lange habe,findest du etwas Geld. Es ist nicht viel, aber du kannst wenigstens Essen für die Kinder kaufen.' Es war seine Stimme – ich hörte ihn sprechen. Dad sah ein bisschen jünger aus und schien gesund zu sein. Ich sprang auf, und er verschwand so schnell, wie er gekommen war. Ich
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