Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
Fenster auf! Der erste Satz, den ich dann sagte: ,Was zum Teufel war das?' Ich dachte, ich hatte schlecht geträumt. Dabei muss ich noch erwähnen, dass ich während des Vorfalls Herzklopfen hatte. Ich schaute auf den Tisch, aber mein Meldeempfänger war noch an der Hose und war auch nicht losgegangen. Nun, ich maß dem eigentlich keine Bedeutung bei, also rief ich auch meinen Vater nicht an. Am 3.Dezember aber wollte ich anrufen, um ihm zu sagen, dass ich diese Woche nicht zum Frühstück kommen kann. Ich habe es immer und immer wieder probiert. Mich überkam ein merkwürdiges Gefühl. Da ich bei der Arbeit war und nicht wegkonnte, rief ich meinen Onkel an, er solle nachsehen. Neunzig Minuten später bekam ich den
Anruf, mein Vater liege tot vor der Heizung. Die Gerichtsmedizin stellte als Todeszeitpunkt den 1.12. zwischen 6.00 und 11.00 Uhr fest. Vermutlich Herzschlag. Was habe ich da erlebt? Und die Stimme? War es Gott? Hätte ich ihn retten können? Es beschäftigt mich immer wieder. Obwohl ich ein ähnliches Erlebnis in den späten Achtzigerjahren schon einmal hatte! Und das ist absolut die Wahrheit! Das würde ich überall beschwören!“
Wir wissen nicht, ob zum Zeitpunkt der „Meldung“ Jans Vater schon tot war, also im eigentlichen Sinn eine „Nachtodbegegnung“ geschah. In diesem Fall hätte Jan nicht mehr helfen können. Telepathische Begegnungen zwischen Lebenden, die uns im nächsten Kapitel beschäftigen, sind jedoch ebenfalls möglich, und so hätte ein Wissen um diese möglichkeit dazu führen können, dass Jan rechtzeitig einen Rettungswagen mobilisierte.Reinhard F.aus Hessen schrieb mir 2010 von einem Erlebnis, das er 1995, damals 29-jährig, hatte:
„Es war der frühe Morgen des 22. Mai 1995. Ich war ziemlich stark erkältet, und es war schon am Vorabend klar, dass ich an diesem Dienstag nicht arbeiten gehen kann. Ich schlief. Aus der Dunkelheit meines Schlafs tauchte eine Gestalt auf. Sie kam langsam aus dem Hintergrund auf mich zu. Es war Christoph. Um ihn herum war es dunkel, aber er selbst wurde wie von einem Hintergrundscheinwerfer beleuchtet. Er trug seine Lederjacke. Sein Gesichtsausdruck war irgendwie neutral, mit einer Mischung aus Ernst und eigentümlicher Entrücktheit. Ich freute mich, ihn zu sehen, und sagte zu ihm im Traum: ,Hallo, Christoph, ich suche dich schon die ganze Zeit.Wo bist du?'Er antwortete in ruhigem Tonfall mit seiner mir bekannten Stimme:
,Ich bin gestorben.' Ich erschrak und schlug einfach die Augen auf. Ich war sofort hellwach. So, als hätte ich nicht gerade eben noch geträumt, sondern mit geschlossenen Augen dagelegen und sie einfach geöffnet. Was war das!? Ich hatte den Eindruck, eine sehr reale Begegnung gehabt zu haben. Irgendwie war der Traum ,wirklicher' als meine üblichen Traumerlebnisse. Meine damalige Frau lag neben mir und wachte auf. Ich muss wohl irgendwie körperlich auf meinen Schreck reagiert haben. ,Gerade habe ich geträumt, Christoph sei gestorben', sagte ich ihr. Sie murmelte fragend den Nachnamen eines anderen Christophs aus unserem Bekanntenkreis. Ich korrigierte sie und nannte ihr den Nachnamen meines Freundes. Dann ging ich auf die Toilette. Es war etwa 6.30 Uhr. Ich schüttelte den Kopf, rieb mir die Augen und lachte verlegen. Leise sagte ich vor mich hin: ,Was man so alles für einen Quatsch träumt.' Dann ging ich wieder
schlafen, und als ich am späteren Vormittag aufwachte, war alles schon wieder vergessen.
Vorläufig.
Einige Wochen später saß ich in meinem Arbeitszimmer und nahm den Telefonhörer ab.In letzter Zeit hatte ich öfter versucht, Christoph zu erreichen. Erfolglos. Seit meine Tochter auf der Welt war, hatten wir uns deutlich weniger gesehen. Und jetzt waren schon viele Wochen vergangen, seit wir gemeinsam etwas unternommen hatten. Ich wählte seine Nummer. Kurz darauf nahm jemand ab und sagte , Hallo.' ,Hallo, Christoph', fragte ich. ,Nein, hier ist der Bruder von Christoph', bekam ich zur Antwort. Seinen Bruder kannte ich nicht. Ich fragte, ob Christoph da sei und ob ich ihn sprechen könne. Ich war guter Laune und muss sehr fröhlich geklungen haben. Am anderen Ende der Leitung tat sich der Bruder hörbar schwer, die richtigen Worte zu finden. ,Was ist denn?', fragte ich. ,Christoph ist gestorben', sagte er schließlich. Es traf mich wie ein Schlag. Ich musste mich setzen und sagte dabei: ,O Gott, was ist denn passiert?' Er
erzählte mir alles, was er wusste. Die Polizei hatte ihn bereits vor drei Wochen auf
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