Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
ging gleich am Nachmittag in sein Haus und suchte den Koffer. Und tatsächlich fand ich in einem weißen Umschlag 101 Dollar! Da wusste ich, dass sich Dad wirklich um uns kümmerte.“
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Auch über vorausweisende, ein Unglück verhindernde Hinweise durch Verstorbene wird berichtet.Pattie aus Nebraska, 33 Jahre alt, schildert folgendes Erlebnis fünf Monate nach dem Tod ihres Vaters:
„Ich fuhr mit siebzig Stundenkilometern in dichtem Verkehr auf der Autobahn nach Hause, Stoßstange an Stoßstange. Ich hockte träge auf meinem Sitz, einen Finger an das Lenkrad gehakt, und hing meinen Gedanken nach.
Plötzlich hörte ich die Stimme meines Vaters im Kopf. Er sagte streng: ,Setz dich gerade hin! Fass das Lenkrad mit beiden Händen an! Leg den Sicherheitsgurt an, weil du gleich eine Reifenpanne haben wirst.' Ich hörte ihn klar und deutlich.
Ich schoss den Sitz hoch, schnallte mich schnell an und packte das Lenkrad mit beiden Händen.Nach einem knappen Kilometer machte es ,Bumm', und der Reifen explodierte. Aber ich war darauf gefasst und konnte das Auto an den Straßenrand lenken.
Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich darauf nicht vorbereitet gewesen wäre!“
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Nun gibt es bei den meisten Nachtodbegegnungen keinen entsprechenden Hinweis auf einen „objektiven“ Sachverhalt, der das Erleben aus einer rein subjektiven Vorstellung heraushebt.Aber Anhaltspunkte dafür, dass überhaupt das Ungewöhnliche geschieht, sind die besonderen Ereignisse schon. Sie ersetzen nicht die Bereitschaft, die Gegenwart von Verstorbenen für möglich zu halten.Ein Skeptiker wird immer wieder ein Haar in der Suppe finden und notfalls von Zufall oder eingebildeter Erinnerung reden. Ӧffnet man sich aber für die weitere Sicht, dann tauchen ӓhnliche Fragen wie bei Nahtoderlebnissen auf. Sie betreffen die lebensverӓndernde Wirkung von Nachtodbegegnungen ebenso wie die Frage Diesseits-Jenseits, die Suche nach einem neuen Weltbild.
Bemerkt sei noch, dass von dem amerikanischen Psychologen Allan Botkin eine Trauer- und Trauma-Therapie entwickelt wurde, ursprünglich für Vietnam-Veteranen, die behutsam Begegnungen mit Verstorbenen einleitet. Sie ist inzwischen auch in Deutschland vertreten. Näheres darüber findet man in dem einschlägigen Buch Botkin/Hogan (2009) mit einem Geleitwort zur deutschen Ausgabe von Juliane Grodhues.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass sich die Guggenheim'schen wie manche andere Untersuchungen auf einen bestimmten Ausschnitt westlicher Kultur beziehen. Es gibt natürlich ausgedehnte Studien über Ahnenkulte bei Urvölkern, Totenbeschwörungen und die Begegnung mit Toten in anderen Religionen. Es geht dabei nicht nur um „Trost aus dem Jenseits“, sondern auch um Ängste, Abhӓngigkeiten oder Bedrohungen, wie es auch bei uns, wenngleich in der Minderheit, „negative"Nachtodbegegnungen gibt. Das müsste sorgfältig differenziert werden, um das Universale in Nachtodbegegnungen herauszuarbeiten. Wir begnügen uns hier mit der überwältigenden Fülle von nachdenkenswerten, nachhaltigen Erlebnissen in unserem Kulturkreis, die etwas von dem erahnen lassen, was hinter der Todesschwelle geschieht.
8. Psi-Phänomene
Sowohl Nahtoderfahrungen wie Nachtodbegegnungen sind hinsichtlich ihres Realitätscharakters nicht zu verstehen, ohne dass man außersinnliche Wahrnehmung einbezieht. Wir haben das im vorigen Kapitel besonders an telepathieartigen Wahrnehmungen bei Nachtodbegegnungen erläutert. Zwar gibt es viele innere Begegnungen mit Verstorbenen, bei denen es sich um einen Traum oder Tagtraum handelt, eine dem Unbewussten entstammende Erscheinung von Menschen, zu denen man einen Bezug hat. Aber die Beispiele, die wir angeführt haben, lassen sich durchweg nicht auf diese Weise erklären, da weitergehende, objektiv nachprüfbare Fakten im Spiel waren. Man müsste sonst denen, die erzählen, Betrug unterstellen. Dazu besteht aber kein Anlass. Natürlich schränkt die Subjektivität der Berichte ihre wissenschaftliche Relevanz ein. Die Van-Lommel-Studie (s.weiter oben S.11 ff) immerhin erfüllt durch ihre besonderen Umstände
die Kriterien, die für medizinische Forschung zugrunde gelegt werden.
Mit unseren Betrachtungen tragen wir also insgesamt gesehen zum weiteren Bereich der sogenannten Psi-Phänomene bei, zu denen außer Telepathie Hellsehen, Psychokinese, Präkognition und viele andere ungewöhnliche Erscheinungen zählen. Hellsehen wird im Allgemeinen „präsentisch“ verstanden,
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