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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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mögen.«
    »Vorhin hätten sie es fast schon geschafft, mein Verlangen zu stillen.«
    Mit erhobenen Armen versuchte sie zitternd, ihre Brüste zu kaschieren. Nun kniff sie fest die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Nicholas vermutete, der pochende Kopfschmerz eines Katers begann sich zu regen. Das passierte rasch, wenn man zu viel Sangria getrunken und dem Schlaf getrotzt hatte. »Ich bin nicht in der Stimmung, mit Ihnen zu streiten, Mr. Hawksmoor«, fuhr sie ihn an.
    »Wir liegen nicht im Streit, Miss Willoughby. Dazu sind wir uns viel zu ähnlich.«
    »Dann müssten Sie jetzt ja auch den Wunsch nach Schlaf verspüren.«
    »Noch nicht ganz.« In seinem Seufzer schwang Reue mit. »Meine verehrte Miss Willoughby ...«
    Reue - nach all dem, was passiert war, was ihr zartes Gemüt hätte verletzen können ... Ihm war dieses Gefühl gänzlich unbekannt. Er zog ihre Hand zu seinen Lippen heran und spürte, wie sie sich schwankend gegen seine Schultern lehnte. Im Laufe der letzten Jahre hatte er für seinen ausgeprägten männlichen Stolz und seine Selbstgefälligkeit ein behagliches Heim geschaffen, war jedoch nicht so naiv gewesen, zu glauben, dass jede Frau auf einen simplen Handkuss hereinfiel. Nicholas sprang geschwind auf und fing sie in seinen Armen auf, als sie fast leblos in sich zusammensank. Schnell trug er sie zum Diwan hinüber, wo er sie sachte in die seidigen Kissen bettete. Ursprünglich stammte der Diwan aus den finsteren Palasttiefen eines marokkanischen Bashwas und diente keinem anderen Zweck als dem Beischlaf. Der Stoff, aus dem die Decken und Kissen gemacht waren, erzeugten wegen der Kühle, die sie ausstrahlten, ein sinnliches Prickeln auf Nicholas' Haut. Sie stellten sein auf dem Fundament des Anstandes erbautes Gefängnis auf eine harte Probe.
    In ihrem jetzigen Zustand würden Annäherungsversuche bei Dominique nichts bringen, und mit einem Mal war Nicholas - egal was sein männlicher Instinkt von ihm auch verlangen mochte - erhaben darüber, seine Gelüste an einer schlafenden Frau zu stillen. Er kniete neben ihr und fragte sich, wie sich die Meisterin der ansonsten so gut überlegten Entscheidungen wohl am kommenden Morgen fühlen mochte, wenn sie mit einem verschlossenen Keuschheitsgürtel um die Hüften und einem dicken Kopf erwachte. Er machte sich eine mentale Notiz, bei Sonnenaufgang starken Kaffee zu kochen, was ihm bei übermäßigem Alkoholgenuss immer gut half. Er nahm an, dass ihre Erinnerungen an mögliche Exzesse, die mit ihrer neuen Kleidung verbunden waren, ein wenig verworrener sein würden, als seine es für gewöhnlich waren.
    Dominique öffnete die Augen, ihr Blick jedoch war verschwommen. »Nicholas.«
    Dass sie ausgerechnet seinen Namen aussprach, versetzte ihn für einen kurzen Moment in pures Erstaunen. Es war, als ob sie mit diesem einen Wort eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen niedergerissen hätte.
    Ein Teil in ihm jubelte mehr, als wenn die Front seines Erzfeindes zurückfiel. »Dominique.«
    Sie blinzelte schläfrig, zwischen Traum und Realität hin und her wandernd. Ihn überkam das ungestüme Bedürfnis, sie zu wecken und bei sich zu halten, sie nicht ihren Halluzinationen zu überlassen. Plötzlich hob Dominique eine Hand und legte sie an seine Wange. Er hatte das Gefühl, Melasse würde ihm den Hals zuschnüren. Zur Hölle, er war es einfach nicht gewohnt, dass eine Frau so sanft und zärtlich zu ihm war. Auch hatte er es nie für möglich gehalten, dass er für Zärtlichkeiten empfänglich war, sie sogar brauchte. Schließlich war er die meiste Zeit seines Lebens auch ohne ausgekommen.
    Sein Verstand befahl ihm, sich immun zu geben, es ja nicht so weit kommen zu lassen, dass Gefühle aufkeimten.
    Mit einem Mal fühlte Nicholas sich versteinert, wie zu einem Eisklotz aus Flusswasser gefroren. Dominique murmelte etwas und presste ihre Fingerspitzen auf seine Lippen. Nicholas' Atem setzte kurz aus. Ihre Fingerspitzen fühlten sich sanft an, als seien sie aus Seide, und dennoch brannte er überall, wo sie ihn berührte - bis in die Tiefen seiner Seele. Er sehnte sich nicht nur nach ihrem Körper, sondern auch nach den Versprechungen, die in den Berührungen mitschwangen.
    Nicholas nahm ihre Hand und presste seine geöffneten Lippen in ihre Handinnenfläche. Er hörte, wie sie gleichmäßig atmete, spürte, wie der Schlaf langsam ihren Körper eroberte. Ihre Brüste hoben und senkten sich in gleichmäßigem Rhythmus, und dort, zwischen ihnen lag der winzige

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