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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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schließlich seine Worte und setzte den Becher erneut an ihre Lippen. »Sie und ich haben verschiedene Auffassungen von dem, was wirklich eine Schande ist, Miss
    Willoughby.« Er schaute ihr tief in die Augen, als er den Becher absetzte. »Oder darf ich Sie jetzt Dominique nennen?«
    Sie leckte sich einen Tropfen Kaffee von den Lippen und spürte, wie sich eisige Furcht den Weg durch ihren Körper bahnte. Jetzt, jetzt, w o wir das Lager geteilt haben ...
    Der Rest Farbe, den ihr Gesicht vorzuweisen hatte, verabschiedete sich in Richtung Zehen. Immerhin schaffte sie es endlich, sich aufzurichten. »Eine intime Anrede setzt andere intime ...«, sie musste schlucken. »... Begegnungen voraus.«
    »Ach so, ja. Nun, es gibt da eine Sache, eine von Bedeutung, eine, die nicht so schnell in Vergessenheit gerät, eine die ...« Seine Lippen wurden weicher und seine Augenlider schlössen sich genüsslich, ganz so, als ob er sich an das Vorgefallene erinnerte, es lebhaft vor Augen hatte und sich nun daran weidete. »Ich spreche von Ihrem Tanz, dem Sardana.«
    »Dem was?«
    »Dem Zigeunertanz.«
    »Den ich getanzt habe. Ja, ich glaube mich schwach erinnern zu können.«
    »Ich hatte mir Hoffnungen gemacht, Sie würden ihn ein weiteres Mal aufführen.«
    Dominique musste würgen, schaute vor lauter Scham nach unten, wo ihr Blick auf ihre Brustwarzen fiel, die sich gegen die elfenbeinfarbene Seide aufgerichtet hatten. »Um Gottes willen«, entfuhr es ihr, und plötzlich wurde ihr ganzen Körper siedend heiß. »Es ist, als ob ich nackt...«
    »Da gebe ich Ihnen voll und ganz Recht.«
    »Nein, das ist schlimmer, als nackt zu sein ...« Dominique hatte Recht, durch die drückende Hitze war ihre Haut verschwitzt und die Seide, die sie trug, durchnässt. Sie schloss die Augen und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie von irgendwoher eine Decke bekäme. Die ganze Nacht... hatte sie also in diesem Aufzug neben Hawksmoor gelegen.
    »Hier.« Er legte ihr seinen Mantel über die Schultern.
    Wie ein in einem Schneesturm stecken gebliebenes Kind vergrub sie sich in dem Mantel, dessen Geruch sie sofort als den seinen wahrnahm. Nach einem weiteren Schluck Kaffee wurde ihr allmählich klar, dass sie auf etwas Eigenartigem saß. Etwas, das sie an einer sehr intimen Stelle berührte.
    »Ich bin ...« Sie machte einen verdutzten Gesichtsausdruck, berührte die untere Partie ihres Bauches und hob ihren Blick zu ihm. Im Schutze des Mantels glitt ihre Hand Stück für Stück nach unten. Mit ausgestreckten Fingerspitzen fuhr sie über die Struktur des Gürtels, der ihr eng auf den Hüften saß und von einer straffen Kette gehalten wurde, die zwischen ihren ...
    Nein! Mit zitternden Fingern griff Dominique sich tiefer zwischen die Schenkel und erstarrte. Heftig stieß sie ihren Atem aus. »Ich bin ...«
    Hawksmoors Gesichtszüge wurden weicher. »Sie sind eine wahrhaftig uneinnehmbare Festung, meine liebe Miss Willoughby.«
    »Bin ich das?«
    In seinen Augen lag, welch eine Überraschung, aufrichtiges Mitgefühl, sein Blick war warm und glühend, als er sich leicht zu ihr herunterbeugte und ihr tief in die Augen schaute. »Omar hat Ihnen einen Gürtel umgelegt, der ursprünglich für die jungfräuliche Braut eines Bashwas gedacht war, damit...« sein Blick wurde bedeutungsvoller, »... sie auch weiterhin unberührt blieb.«
    Dominique musste schlucken. »Verstehe. Und wenn der Bashwa sich danach fühlte, dann ...« Sie musste erneut schlucken, und als sie das gefähliche Aufblitzen in seinen Augen sah, wünschte sie sich, diese Frage nie gestellt zu haben.
    »Der Bashwa war im alleinigen Besitz des Schlüssels.« Hawksmoor hielt seine Hand in die Höhe.
    Dominique starrte wie gebannt auf den winzigen Schlüssel aus Gold, den er fest zwischen seinen langen Fingern hielt. Ein Schloss, das von einem solch ausgesprochen kleinen Schlüssel zusammengehalten wurde, hielt mit Sicherheit keinen Mann in Schach, selbst wenn es der Bashwa war. »Verstehe«, wiederholte sie, wenngleich sie gar nichts verstand. Wo in aller Welt sollte dieser Schlüssel hineinpassen?
    »Er allein besaß die Macht zu entscheiden, ob er sie nach Lust und Laune befreite oder ob er sie lieber unter Verschluss hielt.«
    Trotz der Hitze und der Wärme seines Mantels begann Dominique zu zittern. Seine Stimme, die weich wie warmer Honig war, ließ sie an Dinge denken, an die sie lieber nicht erinnert werden wollte.
    Schließlich drückte Nicholas ihr den Schlüssel in die Hand. Er

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