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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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Reaktion, nur halsaufwärts nahm er eine purpurne Farbe an. Mit einem letzten hasserfüllten Blick auf Nicholas drehte er sich schließlich um und verließ die Hütte.
    »Ich schlage dir einen Handel vor, Alcalde«, setzte Omar an und lehnte sich in die Kissen zurück. Dominique setzte sich an seine Seite, tränkte ein sauberes Tuch in eine kleine Schüssel Wasser, und begann damit, seine Wunde zu säubern. Ihr engelsgleicher Gesichtsausdruck, den sie Omar entgegenbrachte, unterstrich schmerzhaft die Tatsache, dass sie Nicholas' Anwesenheit völlig ignorierte. Drei Stunden an der Seite dieses Mannes, und sie hatte ihm bereits ihr Herz geschenkt.
    Nicholas knirschte wieder mit den Zähnen und dachte darüber nach. Welche Geheimnisse weiblicher Verführung verbargen sich hinter Omars androgynem Gebaren?
    »Handel«, wiederholte Nicholas schließlich und schaute dabei zu, wie Dominiques Hände zärtlich über Omars Schulter und Brust wuschen. Ihr Haar war nach vorn gefallen und berührte Omar, wenn sie sich näher zu ihm beugte. Nicholas verstand den tiefen Seufzer, der Omar entwich. Es war ein vom Schmerz befreites Seufzen, ein Seufzer der Zufriedenheit. Omar, der berauschte und zu Wachs in ihren Händen verkommene Hüne, schaute ihr zu.
    »Du sollst dein Schiff wiederhaben«, entschied Omar.
    »Danke.« Der Gefallen galt nicht ihm, und das wusste Nichola s auch. »Die Mischief ist Miss Willoughbys Schiff.«
    Dominique warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Ihre Augen trafen sich für einen flüchtigen Moment. Es war ein wenig seltsam, dass sie nicht sprach.
    »Ich werde dafür sorgen, dass die Mischief wieder seetüchtig gemacht wird«, ließ Nicholas verlauten, als sie sich erneut Omar zuwandte. »Dazu musst du natürlich meine Mannschaft auf freien Fuß setzen.«
    »Und was bekomme ich dafür?«, fragte Omar.
    »Ich überlasse dir die Intrepid.«
    »Du bist geizig geworden, Alcalde. Vergiss nicht, noch bist du mein Gefangener.«
    »Und du bist raffgieriger geworden. In Ordnung. Zwanzig Fässer Madeira.«
    »Du hast fünfzig Fässer an Bord und Rum genug, um hundert Mann einen Monat durchzubringen. Ich bekomme dreißig Fässer Madeira und die Hälfte des Rums. Und dafür nimmst du mir diese Frau hier weg und setzt sie großen Gefahren aus.«
    »Ich habe keine andere Wahl.«
    »Ich gebe dir eine Alternative. Lass sie hier bei mir, denn hier ist sie in Sicherheit, bis du wieder zurückkommst. Sie wird weicher, runder und umgänglicher werden. Ich denke, sie wird glücklich sein.«
    »Das ist keine Option«, entgegnete Nicholas trocken und zog es vor, nicht weiter darüber nachzudenken, dass es für Miss Willoughby eventuell wirklich besser wäre, sie würde ein wenig weicher und runder werden, als mit ihm wieder in die Welt hinauszuziehen. »Außerdem benötige ich hundert Pfund Roheisen von der Intrepid.«
    Omar hob eine Braue. »So viele Forderungen und so wenig Gegenleistung. Wickelt man so Geschäfte in England ab? Ich schlage vor, du lässt diese Frau hier bei mir, mein Freund. Du brauchst sie nicht.«
    »Ganz im Gegenteil, Omar. Ich brauche sie. Dringend sogar. Sie ist...« Nicholas spürte, wie seine Brust anschwoll. »... eine ebenso gute Seglerin wie ich, wenn nicht sogar eine noch bessere.«
    »So?« Omar blickte zu Dominique, während sie eine Bandage fest um sein Schulter band. »Sie ist nicht wie andere Segler, die ich kennen gelernt habe. Zwar wählst du deine Worte mit Bedacht, aber dennoch wirst du dich auch ihrer anderweitigen Fähigkeiten bedienen, wenn sich eine Möglichkeit bietet.«
    »Er hat mich nicht gegen meinen Willen hier hergebracht«, protestierte Dominique sanft, aber dennoch kam es ihr vor, als hätte mit einem Mal ein Schuss die stille Nachtluft zerrissen. Omar und Nicholas starrten sie einige Sekunden lang fassungslos an.
    Schließlich durchbrach Omars Seufzer die Stille, und er schaute zu Nicholas. »Roheisen und ein repariertes Schiff. Raina muss dir Informationen über das Katzenauge gegeben haben, ansonsten wärst du noch bei ihr. Ich werde dir etwas verraten: Nimm dich vor der Flagge mit dem goldenen Skarabäus in Acht. Unter ihr segelt eine Splittergruppe der El Sahib. Ihr Anführer ist ein Mann, den du noch von früher aus Algier kennst. Ein Mann, der guten Grund hat, dich niemals als Freund zu bezeichnen. Es ist der Mann, der mein Mörder hätte sein können.«
    »Ramzi«, schlussfolgerte Nicholas. »Er hat sich also der berühmt-berüchtigten El— Sahib- Gruppierung

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