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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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die Anpassung der Wasserlinie auf ihre Berechnungen hin, und genau deshalb sollte es mich auch nicht wundern, dass Sie Ihr nun auch noch das Ruder des Schiffes überlassen.«
    Nicholas' Kopf flog herum. »Was? Wer sagt so etwas?«
    Meyer blinzelte und wäre am liebsten im Boden versunken. »Die Mannschaft, Sir. Und ich muss den Männern da sogar Recht geben, Käpt'n. Das haben wir noch nie erlebt, dass Sie wegen einer Frau eine 180°-Wende machen.«
    »Das mache ich nicht.«
    »Nein, natürlich nicht, Sir, aber wenn ich etwas sagen darf... Sie haben bisher nie viel darauf gegeben, was eine Frau Ihnen zu sagen hatte, und schon gar nicht, wenn es um Ihre Schiffe ging.«
    »Ich habe meine Gründe dafür.«
    »Verstehe, Käpt'n, aber haben Sie nicht immer gesagt, Frauen seien nur für eine Sache gut und sollten lieber den Mund halten, wenn es um Geschäfte oder andere wichtige Dinge geht? Es ist noch nie vorgekommen, dass Sie auch nur irgendetwas auf Ihrem Schiff mit einer Frau geteilt haben, mal abgesehen von Ihrem Bett.«
    »Miss Willoughby ist eine andere Art von Frau, ist das klar?«
    »Ja, Käpt'n. Das habe ich auch schon feststellen dürfen.«
    Nicholas baute sich vor Meyer auf, sodass er ihm den Blick auf Miss Willoughbys unberocktes Gesäß versperrte. Das Grinsen verschwand aus Meyers Gesicht. Er setzte jetzt eine Miene auf, als sei er als Voyeur entlarvt worden.
    »Miss Willoughby begleitet uns, um uns mit ihrem technischen Fachwissen zur Seite zu stehen«, erklärte Nicholas mit trügerischer Sanftmut. »Sie ist und wird niemals der Kapitän dieses Schiffes sein, zumindest nicht, solange ich noch lebe. Sie wäre überhaupt nicht in der Lage, ein solches Schiff zu führen ...«
    Meyer zog frech eine Augenbraue hoch, wodurch Nicholas unwillkürlich an sein niederschmetterndes Fiasko in Cowes erinnert wurde, das auch Meyer miterlebt hatte.
    »Kann schon sein, dass sie des Navigierens fähig ist - zumindest behauptet sie das von sich. Aber sie wird weder jetzt noch irgendwann später die Leitung dieses Schiffes übernehmen. Das kommt auf keinen Fall infrage, und das können Sie auch gerne dem Rest der Mannschaft erzählen«, fügte er bekräftigend hinzu.
    »Wird gemacht, Sir.«
    »Technisches Fachwissen.«
    »Verstanden, Käpt'n.«
    »Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Selbstverständlich.«
    Nicholas legte die Hände hinter dem Rücken zusammen und sah Meyer finster an. »Sehr gut, Sie können jetzt gehen.«
    Meyer aber blieb, wo er war. »Äh, Käpt'n, Sir? Die Flut...«
    Nicholas wedelte ungeduldig mit seiner Hand. »Ja, ja, lichtet den Anker und legt ab, verdammt noch mal, sonst kommen wir vor heute Abend nicht los.« Er drehte sich wieder um und schaute grimmig zu Brittlesea. »Je früher wir auslaufen, desto besser. - Brittlesea!«
    Beim Dröhnen seiner Stimme drehten sich sowohl Brittlesea als auch die leicht errötende Miss Willoughby um und starrten ihn an, als hätten sie sich etwas zu Schulden kommen lassen.
    »Mach, dass du an Land kommst«, bellte Nicholas und machte eine Armbewegung in Richtung Hafen, als er ihnen entgegenging. »Und zwar schnell.«
    Brittlesea warf ihm einen befremdlichen, fast vorwurfsvollen Blick zu, was alles andere als angemessen war, denn schließlich war Nicholas der Kapitän des Schoners.
    »Ich flehe Sie inständig an, Ihrer persönlichen Sicherheit wegen, bleiben Sie hier in London, bei mir.« Brittlesea blickte Dominique tief in die Augen und hielt ihre Hände fest in den seinen. Seine Stimme bebte gefühlvoll. »Wir könnten zum Beispiel gemeinsam Ihren Lieblingspunsch trinken, in den Vauxhall-Gärten spazieren gehen und die Nächte durchtanzen, wie wir es neulich taten ...«
    »Entschuldige, alter Junge«, unterbrach Nicholas ihn barsch, legte Brittlesea seine Hände auf die Schultern und wirbelte ihn schwungvoller und kraftvoller zu sich herum, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Zwar spürte Hawksmoor Dominiques glühenden, bohrenden Blick, kümmerte sich aber nicht weiter darum.
    »Griggs! Komm her und zeig Brittlesea den Weg zum Kai. Verzeih mir, Brittlesea, aber die Flut setzt ein.«
    »Was schert mich die Flut«, brummte Brittlesea, als Griggs ihm seine Pranke auf die Schulter legte. »Langsam beginne ich zu verstehen, warum es so viele Leute gibt, die nicht gut auf dich zu sprechen sind.«
    »Das wird dir erst jetzt klar, nach all den Jahren, die wir uns schon kennen? Brittlesea, du enttäuschst mich zutiefst.«
    Brittlesea schnaubte jetzt vor Wut, strich

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