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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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flach. Sollte er den Notarzt rufen? Warten, bis sie sich rührte? Ob sie irgendwo in diesem Apartment Riechsalz hatte?
    Ivy löste sein Dilemma, indem sie die Lider flatternd hob. „Damian?“
    Es war das erste Mal, dass sie ihn mit Vornamen ansprach.
    „Damian, was ist passiert?“ Verwirrung stand in ihren Augen.
    „Sie sind in Ohnmacht gefallen, glyka mou . Meine Schuld. Ich entschuldige mich dafür.“
    Sie blinzelte. Als sie die Augen wieder aufschlug, war der verwirrte Ausdruck durch einen vorwurfsvollen Blick ersetzt worden. „Ich erinnere mich. Ich schloss die Tür und …“
    „Dann sahen Sie mich.“
    „Wie sind Sie hier hereingekommen?“
    „Der Hausmeister hat mich hereingelassen. Die Geschichte über Ihren lang vermissten Bruder und eine 100-Dollar-Note haben sein Herz zutiefst angerührt.“
    „Dazu hatten Sie kein Recht …“
    „Leider haben Sie weder eine Hintertür noch eine Feuertreppe“, unterbrach er sie trocken.
    Ivy versteifte sich in seinen Armen. „Lassen Sie mich runter.“
    „Was wäre Ihnen genehm? Schlafzimmer oder Sofa?“
    „Ich ziehe es vor, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen.“
    Fast hätte er gelacht. Sie war immer noch blass wie ein Geist, aber in ihrer Stimme lag eindeutig Entrüstung. „Sie werden sich hinlegen, bis der Arzt hier ist.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich brauche keinen Arzt. Es war nur der Schock.“
    Ivy hatte recht. Er wollte sich auch nicht darüber mit ihr streiten. Zum Streit würde es noch früh genug kommen. „Sie sind eine unnachgiebige Frau, Miss Madison.“
    „Nicht halb so unnachgiebig wie Sie, Hoheit.“
    Er trug sie zu dem kleinen Sofa hinüber. „Schon erstaunlich. ‚Hoheit‘ klingt bei Ihnen wie eine Beleidigung. Nein, bleiben Sie sitzen, ich besorge Ihnen eine kalte Kompresse.“
    „Ich sagte Ihnen doch schon …“
    „Und ich sagte, Sie sollen sitzen bleiben. Seien Sie vernünftig!“
    Damian fand ein Handtuch in der Küche, wickelte Eiswürfel darin ein und kam ins Wohnzimmer zurück, nicht überrascht, dass Ivy sich an seine Anweisung gehalten hatte.
    Ein schlechtes Zeichen. Fast so übel wie ihre fiebrig glänzenden Augen und die blasse Haut. Er wollte sie in seine Arme nehmen und ihr versichern, wie leid es ihm tat, dass er sie so erschreckt hatte.
    Zum Teufel damit!
    „Hier“, sagte er brüsk und drückte ihr den Eisbeutel in die Hand.
    „Das brauche ich nicht“, fauchte sie, hielt sich den Beutel jedoch an die Handgelenke.
    Damian nahm sich die Zeit, sie genauer zu mustern. Sie sah abgekämpft aus. Unter dem Make-up waren dunkle Augenringe zu erkennen. Als sie zu ihm gekommen war, hatte sie kein Make-up getragen. Wozu auch, ihre natürliche Schönheit war atemberaubend. Sie trug einen weiten Pullover mit engem Rock, und … Thee mou , was tat sie mit diesen Schuhen! Diese Schuhe würden seinen Blutdruck normalerweise in die Höhe treiben, allerdings nicht, als er sah, wie die Riemchen sich in das Fleisch schnitten.
    „Ihre Füße sind geschwollen.“
    „Ausgezeichnete Beobachtungsgabe.“
    „Sind Sie so eitel, dass Sie unbequeme Schuhe tragen?“
    „Ich bin nicht eitel … Was tun Sie da?!“
    „Ich ziehe Ihnen diese lächerlichen Dinger aus.“
    „Lassen Sie das!“ Sie schlug nach seiner Hand. „Ich sagte …“
    „Ich hab’s gehört.“ Er arbeitete schnell, öffnete die zierlichen Verschlüsse, ließ die Stilettos achtlos fallen, stellte Ivys Füße auf den Boden.
    Sie musste sich zurückhalten, um nicht vor Erleichterung aufzustöhnen.
    „Besser?“ Sie antwortete nicht einmal. Thee mou , noch nie war ihm ein so verstocktes Frauenzimmer begegnet! Er zog ihre Füße auf seinen Schoß und begann, sanft die Fußsohlen zu massieren. „Natürlich ist es besser. Warum eine Frau sich freiwillig einer solchen Folter unterzieht …“
    „Ich komme gerade von einem Fotoshooting. Die Stylistin hat mir die Schuhe überlassen. Manchmal sind sie eben großzügig.“ Sie fragte sich, warum, in aller Welt, sie diesem arroganten Mann eine Erklärung ablieferte.
    „Und Sie waren so begeistert, dass Sie die Dinger direkt anbehalten haben.“
    Ivy kniff die Augen zusammen. „Richtig“, bestätigte sie eisig. Sie zog ihre Füße zurück. „Da Sie jetzt Ihren Kommentar abgegeben haben, warum konzentrieren Sie sich nicht auf das Wesentliche? Zum Beispiel, aus welchem Grund Sie hier sind.“
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. Dann zog er einen Umschlag aus der Tasche und warf ihn auf den Tisch.
    Ivy hielt den

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