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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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könnte er mit einem seiner Schiffe hineinfahren, dachte Damian.
    „Wie bitte?!“
    „Ja.“ Damian stieß ein trockenes Lachen aus. „Unmöglich, meinst du?“
    „Wie wär’s mit absolut verrückt?“
    „Das habe ich auch zu ihr gesagt. Aber …“
    „Aber?“
    „Es ist unmöglich und absolut verrückt. Das Problem ist nur …“, er holte tief Luft und sah Lucas direkt an. „Sie sagt die Wahrheit.“
    Damian erklärte. Genauestens. Auf Lucas’ Bitte hin erklärte er es noch einmal. Lucas gab ab und zu einen verblüfften Laut von sich und sagte etwas auf Spanisch. Damian verstand kein Spanisch, aber das brauchte er auch nicht. Die Reaktion des Freundes ähnelte seiner eigenen aufs Haar.
    Als Damian seinen Bericht beendete, trank Lucas erst einmal einen Schluck zur Stärkung.
    „Ich begreife nicht ganz. Deine Freundin hat also diese Ivy dazu überredet, Leihmutter zu sein, hat dir aber nichts davon gesagt. Was hatte sie denn vor, wenn das Kind erst auf der Welt ist? Mit einem Baby zur Wohnungstür hereinzumarschieren und zu sagen: ‚Sieh nur, das ist unser Sohn‘?“
    Damian nickte. „Das ist mir auch unklar. Aber Kay hatte mit Logik nie viel am Hut. Wie ich sie kenne, hat sie so weit gar nicht vorausgeplant.“
    „Und diese Ivy …“ Lucas kniff die Augen zusammen. „Was für eine Frau ist sie?“
    „Sie ist attraktiv.“ Eine sehr schöne Frau. Groß, schlank und geschmeidig wie eine Tigerin. Mit grünen Augen in der Farbe von Sommergras, mit gesponnenem Gold in der seidigen Mähne …
    „Das meinte ich nicht. Ich will wissen, was für eine Frau sich auf so einen Handel einlässt.“
    Damian hob sein Glas an die Lippen. „Gute Frage.“
    „Sie ist ein Model, hast du gesagt. Also muss sie gut aussehen.“
    „Könnte man sagen, ja.“
    „Models verdienen ihren Lebensunterhalt mit ihrem Aussehen und ihrem Körper. Wieso sollte sie mit einer Schwangerschaft ihre Karriere unterbrechen?“
    „Weiß ich ni…“
    „Aber ich weiß es. Du bist stinkreich, Damian. Sie will an dein Geld.“
    „Ich habe ihr zehn Millionen angeboten, wenn sie mir das Baby überlässt. Sie hat abgelehnt.“
    „Zehn Millionen.“ Lucas schnaubte. „Das ist ein Bruchteil deines Gesamtvermögens. Ich wette, die Lady hat Erkundigungen über dich eingezogen und weiß genau, wie viel du wert bist, bis auf den letzten Penny.“ Er hob sein Glas, musste feststellen, dass es leer war, und winkte dem Barkeeper, noch eine Runde zu bringen. „Sie sieht gut aus, und sie ist clever.“
    „Will heißen?“
    „Das heißt, du solltest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das Ganze von Anfang an ihre Idee war.“
    „Nein. Das passt eher zu Kay.“
    „Denk doch mal nach, Damian. Sie wusste, deine Freundin kann keine Kinder bekommen, daher hat sie Kay diese Idee in den Kopf gesetzt …“
    „Kay war nicht meine Freundin“, unterbrach Damian ihn schärfer als beabsichtigt. „Wir hatten eine Affäre, eine kurze, die ich beenden wollte, doch dann hat sie mich angelogen und behauptet …“
    „Ich weiß.“ Lucas schwieg, bis der Barmann die Drinks vor sie auf den Tisch gestellt hatte. Dann lehnte er sich vor. „Ivy hat das alles mitverfolgt. Sie hat mitbekommen, dass du das Richtige tun wolltest, als ihre Schwester die Schwangerschaft vortäuschte.“ Er lehnte sich wieder zurück, mit grimmiger Miene. „Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir. Es war ihre Idee.“
    „Ivys?“
    „ Sí . Über wen reden wir denn hier? Sie sah die Möglichkeit, an viel Geld zu kommen. Sie würde das Kind also austragen. Zwar würdest du nichts davon erfahren, aber wenn das Baby erst einmal auf der Welt ist, würdest du es akzeptieren und ihr jede Summe zahlen. Milliarden, nicht nur ein paar lumpige Millionen. Und sie und Kay hätten für immer ausgesorgt.“
    Damian fuhr nachdenklich mit der Fingerspitze über den Rand des eisgekühlten Glases. „Hört sich nach einem perfekten Plan an.“ Als er aufsah, blinkte in seinen Augen eine Spur von Enttäuschung. „Ich habe Ivy diesen Unsinn sowieso nicht abgenommen, dass sie es nur für ihre Schwester getan hat. Aber eine bessere Erklärung fiel mir nicht ein, vor allem nicht, als sie die zehn Millionen ausschlug.“
    „Und was willst du jetzt tun? Was hast du dieser Frau gesagt?“
    Damian zuckte mit einer Schulter. „Was hätte ich ihr schon sagen können?“
    „Dass du sie unterstützt, bis das Kind auf der Welt ist. Dass du für das Kind aufkommst. Für seine

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