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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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jemanden anzuheuern, der Ivy beobachtete? Oder er könnte jemanden engagieren, der bei ihr wohnte.
    Fast hätte er laut gelacht. Er konnte sich ihre Reaktion bestens vorstellen. Einem Privatdetektiv würde sie wahrscheinlich vors Schienbein treten, die Hausdame hochkant hinauswerfen. In Ivy vereinten sich Aphrodites Schönheit und Athenas Streitbarkeit.
    Der Wind fuhr ihm durch sein dunkles Haar. Damian erschauerte leicht. Die Nacht war kühl, und er trug nur eine schwarze Jogginghose. Zeit, wieder hineinzugehen. Oder sich ein Sweatshirt überzuziehen.
    Noch nicht. Nur noch eine Weile.
    Er liebte New York, vor allem um diese Uhrzeit.
    Die Leute behaupteten ja, die Stadt würde niemals schlafen, doch um diese Uhrzeit, vor allem an den Wochentagen, wurde es ruhig in Central Park West. Auf den Straßen dort unten waren nur noch wenige Autos unterwegs.
    Hatte Lucas recht? Ging Damian die Sache falsch an?
    Er könnte Ivy wissen lassen, dass es gravierende Konsequenzen für sie haben würde, sollte sie sich einfallen lassen, das Verhalten ihrer Schwester zu imitieren. Und was das Kind betraf … Viele Kinder wurden ohne Vater groß. Er selbst ja auch. Wenn man es richtig bedachte, war er sogar ganz ohne seine Eltern aufgewachsen. Seine Mutter war zu beschäftigt gewesen, den Jetset zu genießen und von einer Party zur nächsten zu flattern, um Zeit für ihn zu haben. Und sein Vater hatte ihn ignoriert, bis er alt genug war, um auf ein Internat geschickt zu werden.
    Er hatte überlebt, oder?
    Damian nippte an seiner Tasse. Der Kaffee war inzwischen eiskalt und bitter.
    So eiskalt und bitter wie Ivy Madisons Herz?
    Diese Möglichkeit bestand. Vielleicht hatte Ivy wirklich diesen Plan ausgeheckt, wie Lucas vermutete. Vielleicht feierte sie gerade jetzt irgendwo in der Stadt ihren Triumph, weil sie mit nach Griechenland fliegen würde, um dort den Jackpot zu knacken.
    Feiern? Mit wem?
    Nicht, dass es ihn interessieren würde. Nur … die Mutter seines ungeborenen Kindes sollte keinen Alkohol trinken. Sollte auch nicht in einer verrauchten Bar tanzen.
    Mit einem anderen Mann. Einem gesichtslosen Fremden, der sie in den Armen hielt. Sie küsste. Mit ihr im Bett lag.
    Die Tasse glitt ihm aus der Hand und zerbrach klirrend auf den Granitfliesen. Fluchend sammelte Damian die Scherben ein und marschierte in die Wohnung zurück.
    In seinem Schlafzimmer zog er sich an. Jeans, Kaschmirpullover und eine kurze Lederjacke. Dann schnappte er sich die Schlüssel von der Kommode und ließ sie in seine Tasche gleiten, fuhr hinunter in die Tiefgarage, wo der Mercedes und sein schwarzer Porsche Carrera parkten. Den Porsche hatte er sich zugelegt, weil er diesen Wagen liebte. Leider hatte er nur wenig Gelegenheit, den Wagen auszufahren.
    Der Carrera war ein hochsensibel eingestimmtes Bündel aus Energie und im Zaum gehaltener Kraft.
    Das war Damian im Moment auch. So fühlte er sich, seit er Ivy Madison zum ersten Mal erblickt hatte. Wer, zum Teufel, war sie, dass sie aus dem Nichts auftauchte und sein Leben durcheinanderbrachte?
    Die fünfzehnminütige Fahrt zu Ivys Wohnung absolvierte Damian in der Hälfte der Zeit. Die Haustür des Backsteinbaus war nicht verschlossen, aber das hätte ihn so oder so nicht aufgehalten. In Sekunden hatte er die drei Stockwerke bewältigt und hielt den Daumen auf den Klingelknopf unter dem Namensschild, während er mit der anderen Faust gegen die Apartmenttür hämmerte.
    „Ivy! Verdammt, Ivy, öffnen Sie die Tür!“
    Vorsichtig wurde die Tür einen Spaltbreit aufgezogen, gerade so weit, wie die Vorlegekette es erlaubte. Damian konnte einen Lichtschimmer erkennen, ein Auge, eine goldene Haarsträhne.
    „Sind Sie wahnsinnig?“, fauchte Ivy. „Sie wecken ja das ganze Gebäude auf.“
    „Machen Sie endlich auf!“
    Die Tür schloss sich vor seiner Nase, er hörte das Klappern der Kette, dann wurde sie weit aufgezogen. Damian trat ein und schlug die Tür hinter sich zu. Ivy stand vor ihm, das Haar wirr vom Schlaf, den seidenen Morgenmantel offen, mit bloßen Füßen.
    Verängstigt und verschlafen sah sie aus. Und unglaublich sexy.
    Sein rasender Puls beschleunigte sich noch.
    „Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist?! Was wollen Sie hier?“
    „Wichtiger ist doch wohl, ob Sie es wissen.“
    Eine Herausforderung schwang in seiner Stimme mit, die Ivy nicht entgangen war. Sie schnappte nach Luft. „Haben Sie etwa getrunken?“
    „Nicht genug.“
    Er machte einen Schritt vor, sie einen zurück. „Hoheit

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