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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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werde ich meinen Sohn behalten und Sie nach New York zurückschicken. Meinetwegen können Sie mich dann vor Gericht zitieren.“
    Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Bis Ivy den Blick hob und Damian direkt in die Augen sah.
    „Ich hasse Sie.“
    Damian presste seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie, bis ein Schluchzen in ihrer Kehle aufstieg und sie sich wieder hingebungsvoll an ihn schmiegte.
    Gehörte das auch zu ihrer Show? Völlig unwichtig.
    „Hassen Sie mich, so viel Sie wollen, glyka mou . Vom jetzigen Augenblick an gehören Sie mir.“

6. KAPITEL
    Eine Frau, die sich als persönliche Assistentin von Damian Aristedes vorstellte, rief am nächsten Morgen um sechs Uhr bei Ivy an. Ohne eine Entschuldigung für die frühe Störung.
    „Besitzen Sie einen Reisepass, Miss Madison?“
    Ivy lag es schon auf der Zunge zu verneinen. Doch wozu? Wenn man mit dem Adel reiste, waren Reisepässe sicher nicht notwendig. „Ja.“
    „Dann machen Sie sich bitte für den Abflug um acht Uhr dreißig bereit. Pünktlich um acht Uhr dreißig“, betonte sie. „Seine Hoheit mag es nicht, wenn man ihn warten lässt.“
    „Muss ich bei seiner Ankunft salutieren?“ Ivy flüchtete sich in Sarkasmus, um gegen die plötzliche Angst anzukämpfen. Sie konnte die pikiert hochgezogenen Augenbrauen der Frau regelrecht vor sich sehen.
    „Ein Chauffeur wird Sie abholen, Miss Madison, nicht der Prinz.“
    „Natürlich nicht.“ Damian Aristedes würde sich nicht zu derartigen Banalitäten herablassen. Banalitäten wie Frauen, zum Beispiel. Wahrscheinlich arrangierte seine Assistentin ständig solche Dinge für ihn. Flog die eine Frau nach Griechenland, die nächste nach Timbuktu. Der Prinz erwartete sicher, dass zu jeder Zeit an jedem Ort eine Geliebte für ihn zur Verfügung stand.
    Na, da konnte er sich aber auf eine Überraschung gefasst machen. Sie würde nie seine Geliebte werden, und schon gar nicht seine Frau. Aber dieser lieblose Antrag war sowieso nur ein Kö der gewesen, um sie in sein Bett zu locken.
    Nicht, dass er es nötig haben würde, einen Köder auszuwerfen. Er konnte jede haben. Wahrscheinlich musste er sich gegen den Ansturm von Frauen sogar wehren. Wenn man so aussah wie er, mit diesem schönen männlichen Gesicht, dem perfekten Körper, der Aura von Macht, musste es ihm mit erschreckender Leichtigkeit gelingen, eine Frau nach der anderen zu bekommen.
    Aber nicht sie.
    Eine sexuelle Beziehung mit einem Mann stand nicht auf der Liste von Dingen, die sie in ihrem Leben erreichen wollte. Sollte sich das je ändern – was sie sich nicht vorstellen konnte –, dann sicherlich nicht wegen eines Mannes wie Damian Aristedes. Nein, sie würde jemanden wählen, der das genaue Gegenteil von ihm war.
    Einen Mann, der zärtlich war, nicht autoritär. Fürsorglich, nicht despotisch. Ein Mann, dessen Berührungen nicht bedrohlich waren.
    Die Berührungen des Prinzen erschütterten sie, ließen sie zitternd zurück. Wenn er sie küsste, dann hatte sie das Gefühl, am Rande einer Klippe zu stehen und jeden Moment hinunterzustürzen.
    Oder abzuheben und in sonnendurchflutete Gefilde zu schweben.
    Genug davon. Ivy atmete tief durch. In gut einer Stunde kam der Chauffeur des Prinzen, um sie abzuholen. Genug Zeit, um sich fertig zu machen. Eigentlich zu viel. Sie hatte kein Bedürfnis, über das nachzudenken, was vor ihr lag.
    Also kochte sie sich eine Tasse Tee, setzte sich in ihrer Küche ans Fenster, sah hinaus auf die Straßen und fragte sich, wann sie wohl wieder hier sitzen würde.
    Bald, versprach sie sich. Schon sehr bald.
    Um sieben duschte sie, zog sich an und packte. Sie war fertig, lange bevor der Chauffeur an ihrer Wohnungstür klingelte.
    Er war sehr höflich. Sie auch.
    Der Mercedes fuhr geräuschlos durch die geschäftigen Stra ßen Manhattans. Ivy starrte durch die getönten Scheiben hinaus zu den Menschen auf dem Weg zu ihrem Job, zu ihren alltäglichen Pflichten, und fragte sich, wie sie es nur so weit hatte kommen lassen können. Zwar hatte sie nicht das Geld, um einen guten Anwalt zu bezahlen, aber sie kannte alle möglichen Leute in hohen Positionen. Einer von ihnen hätte ihr bestimmt geholfen.
    Dann allerdings erinnerte sie sich daran, wie alles angefangen hatte. Sie hatte sich bereit erklärt, ein Baby auszutragen in dem Wissen, dass Damian Aristedes der Vater des Kindes sein würde.
    Sie hatte keine andere Wahl. Sie tat das Richtige. In Kays Andenken und für das Baby.
    „Miss? Wir sind da,

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