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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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hielt eine Zeitschrift in der Hand, aber auch sie las nicht wirklich.
    Sie wollte unbedingt wach bleiben. Wach bleiben, Ivy … Zu ihrem Entsetzen ließ sich das herzhafte Gähnen jetzt nicht mehr unterdrücken.
    „Wenn Sie müde sind“, meinte Damian kühl, „was Sie natürlich nicht sind, könnten Sie die Sitzlehne zurückstellen und es sich bequemer machen.“
    Ivy ignorierte ihn und gähnte noch einmal. Sie schloss die Augen. Nur eine Minute, mehr brauchte sie nicht …
    Ruckartig setzte sie sich auf. Ihr Kopf hatte auf Damians Schulter gelegen. Verlegen rückte sie von ihm ab.
    „Sie sind wirklich die eigensinnigste Frau, die ich kenne. Was erreichen Sie damit, wenn Sie nicht schlafen?“
    „Ich sagte doch schon, ich bin nicht müde.“
    „Herrgott noch mal!“ Liebevoll legte er den Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich heran, ohne auf ihren Protest zu achten. „Schließen Sie die Augen.“
    „Sie können doch niemandem befehlen zu schlafen!“
    „Doch, kann ich. Schlafen Sie!“ Sein Ton wurde sanfter. „Ich verspreche, ich werde auf Sie aufpassen. Bei mir sind Sie sicher.“
    Sicher? Wie konnte sie sicher sein in den Armen eines despotischen Fremden? Und doch … sie fühlte sich tatsächlich sicher. Und geborgen. Es war ein schönes Gefühl, seine Lippen sanft über ihre Schläfen streichen zu fühlen, den Kopf an seine Schulter zu betten …
    Starke Arme hoben sie hoch. Trugen sie durch die dämmrige Kabine. Legten sie behutsam auf ein breites Bett.
    Träumte sie?
    „Ja“, wisperte eine hypnotisierende Stimme, „Sie träumen. Lassen Sie sich von dem Traum auf Ihrer Reise begleiten.“
    Doch das war kein Traum. Das Bett war real, und die Stimme gehörte Damian. So wie die Arme, die sie umschlungen hielten, Damians waren. Und der Körper, den sie der Länge nach an ihrem spürte.
    „Ich schlafe nicht mit Ihnen“, murmelte sie und hörte Damian leise lachen.
    „Aber genau das tun Sie im Moment doch, glyka mou. “ Und der Ausdruck, was immer er bedeuten mochte, klang irgendwie weicher, zärtlicher.
    Zärtlich wie seine Lippen, die sanft über ihren Mund strichen. Mit einem Seufzer gab sie sich dem wunderbaren und doch so vergänglichen Moment hin.
    „Du bringst mich um, glyka mou“ , flüsterte er benommen. „Doch mehr als Schlaf werden wir heute nicht miteinander teilen.“ Er küsste sie noch einmal. „Denn wenn wir uns lieben, sollen alle deine Sinne wach sein.“
    „Niemals“, hörte Ivy sich leise wispern und fühlte, wie sein Mund sich an ihren Lippen zu einem Lächeln verzog.
    „Schlaf jetzt“, sagte er noch, und dann fiel sie auch schon in einen tiefen Schlaf.

7. KAPITEL
    In den frühen Morgenstunden setzte das Flugzeug auf Damians privater Landebahn auf der Insel Minos auf. Das Licht der Sprechanlage blinkte, ein sanftes Klingelzeichen ertönte.
    „Wir sind soeben angekommen, Hoheit“, erklang die Stimme des Stewards höflich.
    „ Efharisto, Thomas.“
    Ivy rührte sich nicht. Seit zwei Stunden schlief sie tief und fest – in Damians Armen, den Kopf in seine Schulterbeuge gebettet.
    Der Arm war inzwischen durch die starre Haltung steif geworden, doch für nichts auf der Welt hätte Damian sich bewegt.
    Wie konnte es ein so gutes Gefühl sein, mit einer Frau zu schlafen? Schlafen im eigentlichen Sinne des Wortes. Er drehte den Kopf und atmete Ivys Duft ein. Ihr Haar strich über seine Lippen. Er schloss die Augen und wünschte, er könnte ewig hier liegen bleiben.
    Doch das war natürlich unmöglich. Irgendwann mussten sie in die Realität zurückkehren, da konnten sie diesen Schritt ebenso gut jetzt tun. Doch er würde sie sanft wecken. Damit sie sah, dass nicht jede Sekunde ihres Zusammenseins ein Kampf sein musste.
    Vorsichtig drehte er sie auf den Rücken und küsste sie. „Kalimera“ , sagte er leise. Ivy seufzte, er küsste sie noch einmal. „Ivy, wach auf. Wir sind zu Hause.“
    Verschlafen hob sie die Lider. „Damian?“
    Sein Name kam leise und weich über ihre Lippen. So hatte sie ihn noch nie ausgesprochen – als seien er und sie die einzigen Menschen im Universum. „Ja, ich bin’s, Kleines. Hast du gut geschlafen?“
    „Ich … ich weiß nicht. Wo sind wir …?“
    Ihr Blick klärte sich, und ihr war soeben bewusst geworden, dass sie nicht nur in seinen Armen, sondern in seinem Bett lag.
    „Was tue ich in diesem Bett?“
    „Langsam, langsam. Du hast geschlafen, mehr nicht.“
    „Wie bin ich hier hereingekommen? Ich erinnere mich nicht.“
    „Ich

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