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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Miss.“
    „Da“ war der Bereich für Privatflugzeuge des Kennedy Airport. Ivy war oft mit Privatmaschinen von einem exotischen Fotoshooting zum nächsten geflogen. Die Flugzeuge waren häufig groß, aber noch nie hatte sie einen Privatjet von dieser Größe gesehen.
    Die Sonne spiegelte sich in den breiten Flügeln. Am Ende der Maschine prangte ein diskretes Emblem. Irgendein Wappen, mit Schild und Lanze. Ein Fabeltier, massig, gefährlich wirkend. Nein, nicht irgendein Wappen, sondern das königliche Wappen der Aristedes-Familie.
    „Miss Madison?“
    Ein erlesen höflicher Steward nahm sie an der untersten Stufe der Treppe in Empfang. Auf der Brusttasche seines blauen Jacketts war das gleiche Wappen eingestickt.
    Was, um alles in der Welt, tust du hier, Ivy?
    Sie blieb abrupt stehen. Der Steward sah sie an. Der Chauffeur, der mit ihrem Koffer folgte, auch.
    Und noch jemand beobachtete sie, aus dem Innern des Flugzeugs heraus. Sie konnte ihn nicht sehen, aber sie wusste, er war da. Verfolgte jede ihrer Bewegungen mit kühl blickenden Augen. Sah sie zögern. Registrierte dieses Zögern als Schwäche.
    Doch vor ihm würde sie niemals Schwäche zeigen!
    Ivy holte tief Luft und stieg entschlossen die Stufen hinauf.
    Es war kühl in der Flugkabine. Und luxuriös. Helle Wandverkleidungen, dicker Teppich, lederne Sessel, ein Sofa. Türen im hinteren Teil. Und ja, Damian saß bereits in einem der komfortablen Sessel. Er sah jedoch nicht zu ihr hin, sondern hielt den Kopf über einige Unterlagen gebeugt.
    „Miss Madison“, kündigte der Steward sie an.
    Ivy stellte sich automatisch noch aufrechter hin, nahm die distanzierte Miene an, die sie auf Hunderten von Titelblättern und Tausenden von Anzeigen zeigte. Vorhin bei der Auswahl ihrer Garderobe hatte sie besondere Sorgfalt an den Tag gelegt. Zuerst hatte sie ausgewaschene Jeans und eine abgetragene Jacke anziehen wollen, Sachen, die sie auf einsamen Winterspaziergängen trug, nur um dem Prinzen zu zeigen, wie wenig sein Reichtum sie beeindruckte.
    Im letzten Moment hatte sie es sich anders überlegt. Viel besser war es, wenn sie ihn wissen ließ, dass er sie nicht einschüchtern konnte, ganz gleich, wer oder was er war. Also trug sie jetzt eine hauchdünne Seidenbluse und einen Kaschmirpullover unter der weichen Lederjacke.
    Doch die Mühe hätte sie sich sparen können. Damian sah nur kurz auf, nickte knapp und widmete sich wieder seinen Papieren.
    Seine ignorante Reaktion verärgerte sie. Eigentlich lächerlich, dass sie sich darüber aufregte. Also nickte sie ebenso knapp zurück und wollte an seinem Sitz vorbeigehen, doch sein Arm schoss vor und hielt sie fest.
    „Sie sitzen hier.“
    „Hier“ hieß der Sitz neben ihm. „Ich sitze lieber im hinteren Teil.“
    „Ich kann mich nicht erinnern, Sie nach Ihren Vorlieben gefragt zu haben.“
    Sein herablassender Ton machte sie wütend. Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt, doch sie war nicht dumm genug, ihre Zornausbrüche zu wiederholen. Sie würde ihre Energie für später aufbewahren, wenn es darauf ankam.
    Der Steward räusperte sich. „Wünschen Madam einen Kaffee oder Tee, nachdem wir Flughöhe erreicht haben?“
    „Weder Kaffee noch Tee“, antwortete Damian an ihrer Stelle, ohne den Kopf zu heben. „Und keinen Alkohol. Miss Madison trinkt Mineralwasser oder Fruchtsäfte.“
    Ivys Wangen begannen jäh zu brennen. Warum posaunte er nicht in die ganze Welt hinaus, dass sie schwanger war! Falls er sie provozieren wollte, so würde er allerdings enttäuscht sein.
    „Schön, dass einem noch eine Wahl bleibt, selbst eine so kleine“, erwiderte sie ruhig.
    Damian sah auf. Seine Mundwinkel zuckten. „Soll Thomas daraus entnehmen, dass Sie gar nichts wollen?“
    „Was ich will“, erklärte sie sachlich, „ist meine Freiheit zurück. Ich bezweifle, dass die Erfüllung dieses Wunsches in seiner Macht steht.“
    Die Augen des Stewards wurden größer, Damian lief dunkelrot an, niemand rührte sich.
    „Danke, das ist alles, Thomas“, brach Damian das Schweigen. Er wartete, bis der Steward sich entfernt hatte, bevor er sich an Ivy wandte. „Das ist das letzte Mal, dass ich so etwas tolerieren werde.“
    „Was tolerieren, Hoheit? Die Wahrheit?“
    Seine Finger umklammerten ihr Handgelenk. „Vor meinen Leuten werden Sie mir Respekt zeigen, sonst …“
    „Ja?“
    Damian kniff die Augen zusammen. „Lassen Sie es darauf ankommen, und Sie werden es herausfinden.“
    Als er sie losließ, atmete sie unauffällig

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