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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Wenn sie ihm sagte, dass Damian sie hier gefangen hielt … Der Pilot war ihre letzte Chance.
    Sie zog eine helle Leinenhose vom Bügel, stieg hinein …
    „Mist!“
    Sie zog den Bauch ein, bis sie meinte, ihr Nabel müsse ans Rückgrat stoßen. Der Reißverschluss rührte sich keinen Millimeter.
    Ivy streifte die Hose ab und stellte sich seitwärts vor den Spiegel. Sanft strich sie mit der Hand über ihren gerundeten Leib.
    Das Baby. Es wuchs. Ihr Baby … Und Damians.
    Nein. Samen allein machte aus einem Mann noch keinen Vater. Dazu gehörten der Wunsch nach einem Kind, Liebe und Fürsorge. Und zeigte Damian diese Eigenschaften? Nichts da von bemerkte sie an ihm. Er wollte lediglich einen Erben. Und er konnte sich einfach nicht damit abfinden, etwas aufzugeben, von dem er meinte, es gehöre ihm.
    Aber sie würde nicht zulassen, dass so ein Mann ihr Kind aufzog. Zwei Tage Abstand von seiner autokratischen Herrschaft, und sie hatte endlich wieder logisch zu denken begonnen.
    Einen Fünfhundert-Dollar-die-Stunde-Anwalt konnte sie sich nicht leisten, aber sie kannte Leute, die dazu in der Lage waren – einer der wenigen Vorteile ihres Jobs. Einer ihrer Bekannten würde sicher einen Anwalt überzeugen können, den Fall zu übernehmen. Vielleicht sogar nur wegen der zu erwartenden Publicity.
    Ivy probierte und schleuderte die nächste Hose zu Boden.
    Dabei hatte sie immer alles darangesetzt, Publicity zu vermeiden. Manchmal glaubte sie sogar, sie sei das einzige Top-Model, das versuchte, sein Privatleben unter Verschluss zu halten. Doch wenn Publicity half, ihr Kind allein aufziehen zu können, dann würde sie es darauf ankommen lassen.
    Alles würde sie auf sich nehmen, um Damian aus ihrem und dem Leben ihres Babys zu verbannen.
    Damian Aristedes war ein Barbar, ein Monster. Ein Mann, der wütend wurde, wenn man sich ihm verweigerte, und der dann zu einer anderen ging, um sich dort zu holen, wonach ihn gelüstete. Denn aus welchem anderen Grund sollte er wohl direkt nach dem Streit nach Athen geflogen sein?
    So waren Männer eben. Auch Damian, obwohl er sich so zivilisiert gab.
    In jener Nacht jedoch hatte er sich keineswegs zivilisiert verhalten. Sie allerdings auch nicht unbedingt. Sie hatte Dinge gefühlt, die ihr die Kontrolle zu entreißen drohten. Bis sie wieder zur Vernunft gekommen und ihr klar geworden war, wohin dieses Verhalten führen musste …
    Ivy blinzelte, griff nach der letzten Hose und zog den Bauch ein.
    Endlich.
    Der Reißverschluss ließ sich zwar nur zur Hälfte schließen, aber immerhin. Ein langes Seidentop, darüber eine Tunika … dann schlüpfte sie noch in hochhackige Pumps und nahm das Band aus ihrem Haar, beugte sich vornüber, wirbelte mit den Fingern durch die blonden Strähnen, richtete sich wieder auf und schüttelte schwungvoll den Kopf. Jetzt noch ein wenig Make-up …
    Ivy betrachtete ihr Konterfei im Spiegel und zog einen gekonnten Schmollmund. So würde sie dem Helikopterpiloten gegenübertreten.
    „Natürlich kann ich mir vorstellen, wie beschäftigt Sie sind“, flötete sie ihrem Spiegelbild zuckersüß zu. Wenn sie andere Frauen in diesem Tonfall reden hörte, wurde ihr normalerweise übel. Aber – was immer nötig war …
    Aber würden der sinnliche Augenaufschlag und das strahlende Lächeln wirklich ausreichen, um den Mann zu becircen? Und wenn er sagte, er müsse erst bei Prinz Damian nachfragen?
    „Oh ja, ich weiß, aber …“
    Aber was?
    „Ich möchte doch nur nach Athen fliegen, weil …“
    Weil was?
    „Weil ich ihm ein Geschenk besorgen will. Es soll eine Überraschung werden …“
    Nicht sehr originell, aber ein paarmal mit den Wimpern klimpern, das Lächeln noch ein bisschen mehr aufdrehen, vielleicht die Finger leicht auf seinen Arm legen …
    „Igitt!“
    Ivy schlang sich die Handtasche über die Schulter, setzte ihre Sonnenbrille auf und marschierte zur Tür hinaus.
    Der Hubschrauber stand auf dem Landeplatz. Ein Mann in Overall und Baseballkappe saß in der Hocke und schraubte an den Kufen. Sehr schön! Das musste der Pilot sein.
    Ivy blieb stehen, fuhr sich mit beiden Händen erst durchs Haar, dann über die Hüften. Sie war verschwitzt und voller Straßenstaub von dem langen Marsch, und an einigen Stellen wäre sie in den hohen Pumps fast umgeknickt. Natürlich standen Jeeps vor dem Palast, aber die Schlüssel dazu hatte Esias.
    Und der würde sie bestimmt nicht herausrücken.
    Außerdem … manche Männer standen auf verschwitzt.
    Ivy riss sich

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