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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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zusammen und blieb zwei Meter vor dem Mann stehen. „Hi.“
    Der Typ schaute hoch und wäre fast hintenübergekippt. Schon mal vielversprechend!
    Er richtete sich auf, und Ivy hielt ihm ihre Hand hin. „Ich bin Ivy.“
    Verlegen wischte er seine Finger an dem Overall ab, ergriff ihre Hand und räusperte sich. „Joe“, sagte er und räusperte sich noch einmal.
    „Joe, also.“ Ivy klimperte mit den Wimpern und setzte ein charmantes Lächeln auf. „Sind Sie derjenige, der diese unglaubliche Maschine fliegt?“
    Joe grinste. „Richtig erkannt, Schönheit.“
    Perfekt! Ein Amerikaner. Und selbst mit staubigen Pumps und Schweißperlen auf der Oberlippe hatte sie den Test ganz offensichtlich bestanden. „Nun, Joe, ich müsste nach Athen. Tun Sie mir den Gefallen und bringen mich hin?“
    Joe nahm seine Sonnenbrille ab – vielleicht, damit sie das Bedauern in seinem Blick erkannte – und sah über ihre Schulter an ihr vorbei.
    „Äh, halten Sie nach jemandem Ausschau?“
    Er nickte. „Nach dem Prinzen.“
    „Oh, den brauchen wir doch nicht.“ Sie rückte näher an Joe heran. „Sehen Sie, er weiß nämlich nicht, was ich vorhabe.“
    Und sie begann mit der Geschichte, die sie sich zurechtgelegt hatte. Es hörte sich gut an, so überzeugend, dass sie schon fast selbst daran glaubte. Joe warf des Öfteren ein „Aha“, ein „Sicher“ und ein „Cool“ ein. Und gerade, als Ivy schon dachte, sie hätte es geschafft, seufzte er und schüttelte den Kopf.
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, Schönheit. Aber ich kann nicht.“
    Sie zwang sich, weiterzulächeln. „Aber natürlich können Sie. Wenn der Prinz erst seine Überraschung sieht, werde ich natürlich auch lobend erwähnen, dass ich das ohne Ihre Hilfe nie geschafft hätte. Ich werde ihm sagen, wie hilfsbereit und zuverlässig Sie sind.“
    „Tut mir leid, Lady. Aber der Hubschrauber hebt ohne die Erlaubnis Seiner Hoheit nicht vom Boden ab. Im Büro steht ein Telefon, Sie können ihn gern anrufen. Ansonsten läuft nichts.“
    „Herrgott, brauchen Sie etwa auch seine Erlaubnis zum Atmen?! Sie sind doch ein erwachsener Mann. Der Prinz ist nur ein egozentrischer, pompöser …“
    Joe blickte starr an ihr vorbei.
    „ Glyka mou , hier bist du“, ertönte eine sanfte Stimme hinter ihr. „Ich habe schon überall nach dir gesucht.“
    Ivys Schultern sackten zusammen, sie schloss die Augen, als sich ein starker Arm um ihre Taille legte.
    „Wie dumm von mir. Ich hätte mir denken können, dass ich dich hier finde.“
    Sie sah in Damians Gesicht. Er lächelte. Doch davon ließ sie sich nicht täuschen. Hinter diesem souveränen aristokratischen Lächeln brodelte heiße aristokratische Rage.
    „Das kannst du nicht tun“, zischelte sie ihm zu. „Du kannst mich nicht wie eine Gefangene hier festhalten …“
    Weiter kam sie nicht. Damian zog sie an sich und küsste sie mit exquisiter Gründlichkeit. Ivy hörte, wie Joe sich räusperte. Hörte, wie ihr Herz zu hämmern begann. Und dann tauchte sie ein in die Flut dunkler Empfindungen, die sie jedes Mal mitriss, sobald Damians Mund ihre Lippen berührte.
    „Ich hasse dich“, flüsterte sie bebend, als er endlich den Kopf hob.
    Er lächelte, halb verführerisch, halb selbstzufriedener Macho. „Ja, das merke ich. Joe?“
    Der Pilot, der sich diskret ein paar Schritte entfernt hatte, drehte sich um. „Sir?“
    „Wir wären soweit. Wir können abfliegen.“ Damit fasste Damian Ivy beim Ellbogen und hob sie in den Hubschrauber hinein.
    Sie flogen nach Athen.
    Trotz ihrer Wut fühlte Ivy nun so etwas wie freudige Erregung, während sie über blendend weiße Tempelsäulen dahinflogen. Ivy war schon in Athen gewesen, allerdings nur für Fotoaufnahmen. Da war keine Zeit geblieben, Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
    War das die Akropolis? Zu gern würde sie fragen, doch da das bedeutete, sich an Damian zu wenden, ließ sie es bleiben.
    Damian jedoch lehnte sich zu ihr und erklärte, was sich ihrem Anblick bot. Sein Atem an ihrem Ohr ließ sie erschauern. Wie war es möglich, dass sie ihn verabscheute und gleichzeitig so auf ihn reagierte? Wie konnte sie überhaupt auf einen Mann reagieren? Sie wusste doch, wie Männer waren, was sie wollten …
    „Ich hätte vorher daran denken sollen“, sagte er jetzt. „Wird dir von dem Flug übel?“
    Ivy ließ von ihm ab. „Nicht von dem Flug“, sagte sie kalt, doch er konnte ihre Worte nicht hören, da es in der Kapsel zu laut war.
    Auch gut. Seine Fürsorge war nur

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