Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
von ihm diese Reaktion zu erfahren – und die war all ihre Mühe wert.
„Malcolm und seine Frau werden in ein paar Minuten hier sein“, sagte er. „Sollen wir in der Zwischenzeit etwas trinken?“
„Im Moment nicht“, antwortete sie. „Erzähl mir lieber etwas über Malcolm, und sag mir, wie ich mich verhalten soll.“
„Sei einfach nur du selbst. Er ist eine wichtige Figur in einem Unternehmen, an dem ich mich beteiligen möchte, und er ist einer von diesen Männern, die ihre Geschäftsentscheidungen nicht mit Blick darauf fällen, wer mit dem dicksten Scheck winkt. Er will Gewissheit haben, dass ich sein Unternehmen nicht verändere. Aber bislang entsprechen meine Werte nicht dem, was ihm vorschwebt.“
„Aber du hast dich doch schon geändert“, warf sie ein, während sie sich fragte, inwieweit seine Mitwirkung bei dieser Reality-Show von diesem geplanten Geschäft motiviert worden war. Sie verspürte eine gewisse Enttäuschung, da ihr klar wurde, wieso Russell sie zu diesem Essen eingeladen hatte. Aber sie konnte ihm keinen Vorwurf machen, da er sie nicht unter einem falschen Vorwand hergelockt hatte. Sie selbst war diejenige gewesen, die dem Ganzen einen romantischen Anstrich verliehen hatte.
Diese verdammte rosarote Brille! Sie wünschte, dass dieser Abend genügte, damit sie Russell endlich so sah, wie er wirklich war. Allerdings würde ihr das vermutlich nicht gelingen, denn es war ihr Herz, das ihre Meinung über Russell bestimmte, während ihr Verstand seine Arbeit immer mehr einzustellen schien.
10. KAPITEL
Malcolm und Ashley Addington waren beide über sechzig, wirkten aber mindestens zehn Jahre jünger, weil sie sich erkennbar fit hielten und sich modisch kleideten. Russell fragte sich, warum Malcolm überhaupt seine Anteilsmehrheit an seinem Unternehmen verkaufen wollte, doch das sollte an diesem Abend nicht sein Problem sein. Vielmehr ging es darum, den vierfachen Vater davon zu überzeugen, dass er, Russell, sich vom Spieler zum Familienmenschen gewandelt hatte. Und Gail trug ihren Teil dazu bei, ihn als diesen Mann zu verkaufen, als der er wahrgenommen werden wollte.
Normalerweise verbrachte Russell solche Abende damit, nur über das Geschäft zu reden, doch Malcolm unterhielt sich mit ihm und Gail über die unterschiedlichsten Themen, nur nicht über die Arbeit.
„Wie haben Sie beide sich kennengelernt?“, wollte Malcolms Frau wissen.
„Durch eine Partnervermittlung. Und im Herbst können Sie uns deshalb beide in einer neuen Reality-Show im Fernsehen erleben. Die Agentur, für die wir beide uns entschieden hatten, arbeitet eng mit der Produktionsgesellschaft zusammen“, erklärte Russell.
Malcolm beugte sich vor und sah Gail tief in die Augen. „Bei ihm kann ich ja noch verstehen, dass er jemanden braucht, der ihn verkuppelt. Aber Sie werden so was doch gar nicht nötig haben, oder?“
Gail errötete und sah zu Russell, der unter dem Tisch ihre Hand drückte, was sie ein wenig beruhigte. „Ich habe kaum Männer finden können, die für eine Beziehung geeignet waren“, antwortete sie. „Ich habe mein eigenes Unternehmen und bin die meiste Zeit so was wie ein Workaholic. Aber eine eigene Familie steht ganz oben auf der Liste der Dinge, die ich in meinem Leben noch erreichen will. Ich wollte einfach nicht noch mehr Zeit vergeuden, mich mit den falschen Männern zu treffen, wenn mir eine Agentur den Mann vermitteln kann, der zu mir passt.“
„Sieht ganz so aus, als hätte diese Agentur gute Arbeit geleistet“, meinte Ashley. „Sie und Russell geben ein reizendes Paar ab.“
„Danke“, sagte Russell rasch, der Gail keine Gelegenheit geben wollte, irgendwelche Andeutungen zu machen, dass er weit davon entfernt war, der perfekte Mann für sie zu sein.
„Wissen Sie, Ashley“, warf Gail dennoch ein, „ich war mir zuerst gar nicht sicher, ob er wirklich zu mir passt.“
Russell hätte ihr am liebsten einen Tritt gegen das Schienbein gegeben. Wenn Malcolm von all ihren Zweifeln erfuhr, würde das für ihn das willkommene Argument sein, die Geschäftsverhandlungen endgültig abzubrechen.
„Das kann ich gut verstehen“, stimmte Malcolm ihr zu. „Russell, Ihnen eilt ja ein gewisser Ruf voraus, was Damenbekanntschaften angeht.“
„Das kann man wohl sagen“, erwiderte Gail. „Aber nachdem ich den wahren Russell kennengelernt habe, wusste ich, er ist genau wie ich bereit, sein Leben umzukrempeln.“
„Tatsächlich?“
„Ja“, bekräftigte sie und lächelte
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