Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
sie sah, wenn sie ihn anschaute.
„Okay, das war’s für heute. Dann sehen wir uns nächste Woche für euer drittes Date“, sagte der Regisseur und verabschiedete sich von ihnen.
„Ich muss noch mit Willow reden, und dann habe ich diesen Termin bei meinem Klienten hier in den Hamptons. Ich kann also nicht mit dir zurückfliegen“, erklärte Gail Russell.
„Ich werde hier im Yachtclub auf dich warten. Schick mir eine SMS, wenn du fertig bist.“
„Wirklich?“
„Ja, das ist mein Ernst“, erwiderte er. „Ich hoffe ja immer noch, ich kann dich dazu überreden, mit zu mir nach Hause zu kommen.“
„Keine Chance. Ich muss erst mal alles verarbeiten, was heute passiert ist.“
„Verarbeiten? Du solltest das nicht bis ins letzte Detail analysieren“, riet er ihr. „Eine Beziehung ist kein geschäftlicher Vertrag.“
„Ich weiß. Aber ich will nicht als ein Häufchen Elend enden, deshalb muss ich einen klaren Kopf behalten.“
Zehn Minuten später waren sie von ihren Mikrofonen befreit und konnten gehen, aber da Gail sich noch mit Willow unterhielt, stand Russell ein wenig abseits und wartete auf sie. Auf einmal klingelte sein Telefon, und beim Blick auf das Display murmelte er einen Fluch. Es war Dylan.
„Holloway“, meldete er sich. „Was gibt’s?“
„Dylan hier. Tut mir leid, wenn ich störe, aber Malcolm Addington von Family Vacation Destinations ist hier in der Lobby und lässt fragen, ob Sie mit ihm und seiner Frau zu Abend essen würden.“
„Einen Moment“, entgegnete Russell. Malcolm hatte ihm soeben den Vorwand geliefert, den er brauchte, um Gail zu bitten, sich wieder mit ihm zu treffen. „Tut mir leid, wenn ich störe“, sagte er zu ihr, als er sich ihr und Willow näherte.
„Schon okay. Was ist denn?“
„Bei mir steht ein geschäftliches Abendessen an, und dieser Geschäftspartner bringt seine Frau mit. Hättest du Zeit, mich zu begleiten? Ich kann das mit deinem Termin abstimmen.“
„Besprecht ihr das mal in Ruhe“, meinte Willow und wandte sich zum Gehen. „Ruf mich später mal an, Gail.“
Leicht neigte Gail den Kopf zur Seite, als sie Russell ansah. „Das kommt mir so vor, als hättest du längst alles arrangiert, aber ich weiß, du würdest mir nichts vormachen, was das Geschäft angeht.“
„Ja, und das ist ein verdammt wichtiges Essen. Ich versuche nämlich, diesen Typen dazu zu überreden, mich in sein Unternehmen einsteigen zu lassen.“
„Okay, ich bin dabei. Nach halb acht stehe ich zur Verfügung. Jetzt muss ich aber los, um meinen Termin einzuhalten. Wir treffen uns dann nachher im Yachtclub.“
„Danke, Gail“, sagte er.
Sie nickte und machte sich auf den Weg. Während er ihr hinterherschaute, wurde ihm klar, dass er sie schon wieder haben wollte. Es war keine Übertreibung gewesen, als er ihr gesagt hatte, er wünschte, sie könnten mehr Zeit miteinander verbringen. Seiner Ansicht nach hatte er seine eigene Panik mithilfe seiner Erklärungen sehr gut überspielt, doch tief in seinem Inneren wusste er, Gail war ihm viel zu nahegekommen. Ihm war nicht klar gewesen, dass er sich in gleicher Weise verwundbar machte, wie Gail es für sich selbst tat.
Er – der Mann, der nie jemanden an sich herangelassen hatte – wollte Gail an seiner Seite haben, und das nicht nur an diesem Abend, sondern auf lange Sicht. Und genau das machte ihm gehörig Angst.
Sein iPhone meldete den Eingang einer SMS, die von Dylan kam, der wissen wollte, wie es nun mit dem Abendessen aussah. Er tippte eine knappe Antwort ein: Geht klar. Tisch für 4 im Rooftop Restaurant reservieren.
Eine Minute später erwiderte Dylan: Wird erledigt.
Dann suchte Russell den Yachtclub auf, betrat die Bar und setzte sich an einen Ecktisch, an dem er ungestört auf Gails Rückkehr warten konnte. Nach einer Weile kam Conner MacAfee zu ihm und unterhielt sich mit ihm über dies und jenes. Während der Unterhaltung ließ Russell den Blick immer wieder zur Tür wandern, und irgendwann kam dann auch tatsächlich Gail herein und steuerte zielstrebig auf seinen Tisch zu.
„Hi“, sagte sie.
„Termin erledigt?“, fragte Russell.
„Ja, alles okay.“
„Kennst du Conner MacAfee?“ Er deutete auf seinen Freund.
„Bislang nicht persönlich. Ist mir ein Vergnügen“, sagte Gail und reichte ihm die Hand.
„Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, erwiderte Conner und stand auf. „Ich rufe Sie später an, Russell.“ Dann ging er weg.
Auch Russell erhob sich von seinem Platz.
Weitere Kostenlose Bücher