Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
Russell an. „Ich glaube, er muss noch einiges tun, bis er wirklich perfekt ist, aber er ist auf dem besten Weg dorthin.“
„Wenigstens bist du schon die perfekte Frau“, warf Russell ein und atmete erleichtert auf, da ihre Worte bei Malcolm genau die richtige Wirkung erzielten.
Gail zwinkerte Ashley zu und sagte verschmitzt: „Die Männer dürfen einen nur nie schwitzen sehen, nicht wahr?“
„Ganz genau. Malcolm glaubt heute immer noch, dass ich schon nach dem Aufwachen so blendend aussehe“, entgegnete Ashley grinsend.
„Und sie glaubt, ich hätte noch immer ein Sixpack“, gab Malcolm zurück, der sich über den Bauch rieb, woraufhin sie alle lachen mussten.
Als Gail Russell wieder ansah, konnte er an ihren Augen ablesen, dass sie das Gleiche haben wollte, was diese beiden verband. Dieses Glück, einem anderen Menschen so nah zu sein, dass er einen so akzeptierte, wie man war. Noch eine Woche zuvor hätte er es für unmöglich gehalten, aber jetzt wollte er das auch haben, so sehr hatte er sich in dieser kurzen Zeit bereits geändert.
Einige Zeit später verabschiedeten sich die Frauen, um sich an die Bar zu begeben, damit Russell und Malcom in aller Ruhe über das Geschäft reden konnten.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich ändern würden“, erklärte Malcolm, als sie beide allein am Tisch saßen. „Ich hatte meine Bedenken, Sie könnten unsere Kette aufkaufen und die Ferienanlagen für Singles und deren Interessen umgestalten. Ihr Assistent hatte zwar schon die ganze Zeit über beteuert, das sei nicht Ihre Absicht, aber ich weiß ja, wie Sie arbeiten.“
„Ich kann Ihre Bedenken vollauf verstehen“, erwiderte Russell und lehnte sich auf seinem Stuhl nach hinten. „Ich bin im Geschäft, um Geld zu verdienen, und bislang kannte ich nur einen Weg, um das zu erreichen.“
„Aber Gail hat Ihnen die Augen geöffnet, dass es auch noch andere Wege gibt?“, fragte der ältere Mann.
Russell nickte. „Diese Veränderungen spielen sich alle mehr oder weniger gleichzeitig ab. Ich habe mich ziemlich genau zu der Zeit an Sie gewandt, als ich bei dieser Partnervermittlung unterschrieben hatte.“
„Sie benutzen Gail doch nicht bloß, um mich davon zu überzeugen, dass Sie inzwischen ein anderer Mann sind, richtig?“, fragte Malcolm ein wenig argwöhnisch.
Russell wusste, dass Malcolm nicht auf den Kopf gefallen war, deshalb musste er aufpassen, wie er darauf antwortete. „Ich … ich will Ihnen nichts vormachen. Genau das war mein ursprünglicher Gedanke, aber nachdem ich Gail kennengelernt habe, geht es mir nicht mehr ums Geschäft.“
Malcolm lachte so schallend, dass etliche Gäste sich zu ihnen umdrehten. „Sie sind also in Ihre eigene Falle getappt.“
„Kann man so sagen. Und mit Frauen ist es nicht so wie mit Geschäftspartnern.“
„Da werden Sie von mir kein Widerwort hören“, meinte Malcolm. „Meine Ashley hat mir mehr Arbeit bereitet als irgendeines meiner Hotels. Aber das ist sie auch wert.“
„Das merkt man Ihnen beiden an. Wie lange sind Sie schon verheiratet?“
„Seit fünfunddreißig Jahren. Sie ist der Grund, dass ich beruflich kürzertreten will. Sie möchte zusammen mit mir die Welt sehen, anstatt das immer nur allein zu machen, während ich in meine Arbeit vertieft bin.“
Automatisch fragte sich Russell, ob es ihm mit Gail irgendwann genauso ergehen würde. Im Augenblick konnte er sich kaum vorstellen, wo sie beide in einem Jahr sein würden. „Ich halte das für eine großartige Idee. Verkaufen Sie Ihre Anteile an mich, dann können Sie das Leben genießen und müssen sich keine Sorge um den Ruf Ihrer Firma machen.“
Nachdem Gail Ashley kennengelernt hatte, wünschte sie sich umso mehr, dass sie und Russell zusammenfinden würden. Aber wenn sie sah, wie sehr er auf sie angewiesen war, um dieses Geschäft unter Dach und Fach zu bekommen, dann erwachte in ihr einmal mehr die Sorge, er könnte sie vielleicht doch nur benutzen. Russell war so grundlegend anders als die Männer, die sie bis dahin kennengelernt hatte, dass sie Mühe hatte zu verstehen, was er wollte und warum er sich wie verhielt.
„Und?“, fragte Ashley, als sie beide mit ihrem Baileys on the Rocks am Fenster saßen und auf die Stadt unter ihnen blickten. „Wie ist es, wenn man ein Date mit einem Mann wie Russell hat? Ich frage nur so neugierig, weil Malcolm sein Leben lang so bieder gewesen ist.“
Gail trank einen Schluck Baileys und überlegte, wie sie Russell am besten
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