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Auf der Spur des Hexers

Auf der Spur des Hexers

Titel: Auf der Spur des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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erschaffen und denen sie ihren üblen Lebensatem eingehaucht hatten, standen gegen die finsteren Götter auf und versuchten ihr Joch abzuschütteln, angeführt von keinem anderen als HASTUR selbst, dem Halbbruder und ärgsten Feind CHTULHUS. Die Erde brannte, und der Krieg der Giganten verwüstete ihr Antlitz in einer einzigen, feurigen Nacht.
    Die GROSSEN ALTEN siegten, doch um dies zu bewerkstelligen, rührten sie an Mächte, die zu missbrauchen selbst ihnen verboten war, und ihr blasphemisches Tun rief andere, mächtigere Gottheiten von den Sternen herbei, die ÄLTEREN GÖTTER, die seit Urzeiten im Bereich der Sonne Betelgeuze schlafen und über das Wohl und Wehe des Universums wachen.
    Sie mahnten die GROSSEN ALTEN, in ihrem Tun innezuhalten und nicht an der Schöpfung selbst zu rühren.
    Aber in ihrem Machtrausch missachteten die GROSSEN ALTEN selbst diese letzte Warnung und lehnten sich gegen die ÄLTEREN GÖTTER auf, und abermals kam es zum Krieg, einem gewaltigen Kräfteringen derer, die von den Sternen gekommen waren, und derer, die noch dort lebten.
    Die Sonne selbst verdunkelte ihr Antlitz, als die Mächte des Lichtes und die der Finsternis aufeinander prallten. Eine der zehn Welten, die ihre Bahn um sie zogen, zerbarst zu Millionen Trümmern, und die Erde gerann zu einem flammenden Brocken aus Lava.
    Schließlich obsiegten die ÄLTEREN GÖTTER, aber nicht einmal ihre Macht reichte aus, die GROSSEN ALTEN zu vernichten, denn was nicht lebt, vermögen nicht einmal die Götter zu töten. Und so verbannten sie die GROSSEN ALTEN vom Antlitz dieses verwüsteten Sternes.
    CTHULHU ertrank in seinem Haus in R’Lyeh und liegt seit Äonen auf dem Grunde des Meeres.
    AZATOTH erwürgte der Schlamm der finsteren Sümpfe, die sein Lebenselement gewesen waren.
    SHUDDEMELL wurde verschlungen von feuriger Lava und Fels, und all die anderen Kreaturen und Wesen wurden verstreut in alle Winde und verbannt in finstere Kerker jenseits der Wirklichkeit.
    Zweimal hundert Millionen Jahre sind seither vergangen, und seit zweimal hundert Millionen Jahren warten sie, denn das ist nicht tot, das ewig liegt, bis dass der Tod die Zeit besiegt …
    Die lautlose Stimme verstummte, aber es dauerte noch eine geraume Weile, bis Andara vollends in die Wirklichkeit zurückfand.
    Er hatte versucht, sich gegen das machtvolle Wispern und Raunen in seinen Gedanken zu wehren, aber es war dem Versuch gleichgekommen, einen brechenden Staudamm mit bloßen Händen zusammenzuhalten. Die telepathische Botschaft war mit ungeheurer Macht über ihn hereingebrochen, und es war gerade seine Sensibilität für solcherlei Dinge, die ihn besonders wehrlos hatte sein lassen. Nichts von dem, was er gehört hatte, war ihm wirklich fremd gewesen. Manches hatte ihn überrascht, denn er hatte plötzlich Zusammenhänge begriffen, die ihm zuvor rätselhaft geblieben waren. Anderes hatte ihn erschreckt, denn es waren Dinge gewesen, die er zwar gewusst hatte, nicht aber hatte wissen wollen. Trotzdem war ihm nichts von alledem fremd gewesen.
    Aber es war auch nicht er, dem diese Botschaft galt. Andara zweifelte nicht daran, dass es tatsächlich der verschwundene Professor war, der diesen und die vorherigen Briefe gesandt hatte; ebenso wenig, wie er daran zweifelte, dass sie wirklich aus R’Lyeh kamen, jener versunkenen, verfluchten Stadt Chtulhus, des Mächtigsten der GROSSEN ALTEN. Aber er war nicht ihr Adressat. Andara bezweifelte, dass es einen solchen überhaupt gab. Die Kristallscheiben mit ihren geheimnisvollen telepathischen Botschaften waren wohl letztlich nichts als verzweifelte Hilferufe des Professors, blindlings abgeschickt, eine Warnung an alle, die sie finden mochten.
    Eher hilflos als erschreckt drehte er den grünlich schimmernden Kristallsplitter in den Händen. Und langsam, ganz allmählich, begann er die wahren Zusammenhänge zu begreifen:
    Es war hier gewesen, wo der Professor verschwunden war.
    Es war hier gewesen, wo den armen Henry sein Schicksal ereilt hatte, genau an dieser Stelle, an der eine wie auch immer geartete Verbindung zwischen der Welt der Menschen und der jener anderen verruchten Kräfte bestand, aus der die finsteren Wesenheiten kamen, die für all diesen Schrecken verantwortlich waren. H.P hatte ihm niemals erzählt, auf welche Weise er in den Besitz der geheimnisvollen Kristallscheiben gekommen war, aber Andara war jetzt sicher, dass es niemand anderes als Henry gewesen sein konnte, der das fehlende Bindeglied zwischen den beiden

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