Auf der Suche nach Zach (German Edition)
blass. Du machst mir hier eine Heidenangst“, sagte David besorgt. „Herrgott, was ist los? Bist du krank? Setz dich und lass mich deine Eltern anrufen. Mist, ich rufe einen Krankenwagen... .“
„Nein! Nein, ich bin nicht krank! Es ist nichts!“ Er musste sich zusammenreißen, bis er hier raus war. Draußen würde es kühler sein – mehr Luft – und er würde wieder atmen können. Er hörte sich selbst keuchen. Verdammt, er hyperventilierte schon. „Es ist...“ keuchte er, und versuchte zu sprechen, aber die Worte wollten nicht kommen, seine Lungen kämpften um jeden Atemzug.
Er sah David mit seinem Handy und schlug es ihm aus der Hand. „Nein!“ brachte er heraus. „Nicht... .“
„Hast du einen Herzanfall? Himmel, Zach!“ David fing ihn auf, als er stolperte.
„Nein. Nein.“ Zach schöpfte so viel Atem, wie seine verkrampften Luftwege es ihm erlaubten. „P... Panikattacke“, sagte er, nach Luft schnappend, als der Raum anfing, sich um ihn zu drehen.
„Mist!“ keuchte David, aber schaffte es, ihn auf das Bett zu hieven, ehe er fallen konnte. „Kann ich dir etwas holen? Wasser... hast du Tabletten?“
„Jeans... .“ Zach deutete in Richtung seiner Hose, die er hatte fallen lassen als er stolperte.
David hob sie auf, durchsuchte die Taschen und zog Zachs Medizin und den Inhalator heraus. Zach griff dankbar nach dem Inhalator.
Das Adrenalin im Inhalator entspannte seine Bronchien und frische, reine Luft strömte in seine Lungen. Durch die Konzentration, den Inhalator zu benutzen, ließ auch das Hyperventilieren nach. Er zitterte noch unkontrolliert, als er einen dritten Zug nahm, aber nicht mehr so stark wie vorher. „Danke“, sagte er erschöpft.
„Valium?“ fragte David und hielt die Medizindose aus der anderen Tasche hoch.
„Hätte ich vorher nehmen sollen“, sagte Zach. „Bringt nicht viel mitten drin. Aber ich mag keine Tabletten nehmen.“
„Wenn du das nimmst, wenn du getrunken hast, wachst du eines Tages tot auf“, sagte David nüchtern.
Zach, immer noch zitternd, nickte nur.
David kniete sich auf den Boden zu Zachs Füßen und legte eine Hand auf Zachs Knie. „Du zitterst immer noch“, bemerkte er. „Kann ich noch irgendetwas für dich tun?“
Zach schüttelte den Kopf. Immerhin blieb ihm das hysterische Weinen, sonst Teil seiner üblichen Panikattacken, diesmal erspart. Schlimm genug, dass er so gedemütigt vor David lag, er musste nicht noch wie ein Baby weinen. Aber er war erschöpft, also legte er sich auf das Bett und kümmerte sich nicht darum, dass sein Kopf nicht mal in der Nähe eines Kissens lag.
D AVID kniete neben dem Bett und spürte, wie sein Herz sich langsam wieder beruhigte. Diese Panikattacke hatte ihn in Schrecken versetzt. Er hatte davon gehört, aber war noch nie Zeuge gewesen. Er hatte gedacht, es sei nur Nervosität. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass es echte körperliche Symptome waren, geschweige denn solche gravierenden. Er war sich sicher gewesen, dass Zach einen Herzanfall gehabt hatte; seine Haut war fahl und klamm geworden und er hatte offensichtlich keine Luft mehr bekommen. Es war seltsam. Schlimmer: Es war angsteinflößend. „Passiert das öfter?“ fragte er Zach sanft.
Zach antwortete nicht sofort und David dachte schon, er wäre eingeschlafen, als Zach erschöpft sagte: „Ja, zu oft. Fing an, als ich damals im Krankenhaus war.“
„Es ist schrecklich“, gab David zu.
„Versuch mal, in meiner Haut zu stecken“ konterte Zach. Er hob eine zitternde Hand, um seine Augen zu bedecken. „'Tschuldige. Ja, es ist schrecklich. Schrecklicher, als du denkst. 'Panik' Attacke beschreibt es nur unzulänglich. Und 'Angst' Attacke passt gar nicht. 'Terror' Attacke schon eher. Vielleicht. Und das Schlimmste daran ist, dass es nicht erklärbar ist. Ich hab keinen Schimmer, wovor ich Angst habe.“
„Es sieht wie ein Herzanfall aus.“
„Fühlt sich auch so an. Als ob das Herz jeden Moment explodiert.“ Zach rieb wieder sein Gesicht. „Manchmal, wenn ich schnell genug bin, kann ich rechtzeitig von dem Ort oder der Situation, die den Stress verursacht, flüchten, ohne das etwas passiert. Aber manchmal bin ich nicht schnell genug.“
„Hier zu sein – mit mir – war der Auslöser?“ David war übel.
Wieder ein langer Augenblick des Schweigens. Dann sagte Zach in einer vollkommen emotionslosen Stimme: „Ja.“
David drehte sich um und lehnte den Rücken gegen die Bettkante. Scheiße, dachte er verzweifelt. Vielleicht
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