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Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach Zach (German Edition)
Autoren: Rowan Speedwell
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gegeben: eine neue Stelle für David am Foothill College in Palo Alto und den Mietvertrag für ein Stadthaus in Mountain View, für sie beide. Ein kurzer Arbeitsweg für David zur Schule und für Zach nach Stanford, wo er seinen Masterabschluss machen würde, mit Schwerpunkt auf Nanowissenschaft. Schule für Zach und Berge für David. Der Santa Cruz Bergzug war nicht gerade die Rockies, aber dann hatten die Rockies keine Surfstrände eine Autostunde entfernt. David grinste vor sich hin. Er freute sich so sehr darauf, Zach surfen beizubringen. Er musste dem Jungen ja irgendwas voraushaben... .
    Richard beendete seine Rede zu tosendem Applaus und ging zurück zu seinem Platz bei den anderen Rednern. Jane ließ einen langen Seufzer aus. „Na, wunderbar“, sagte sie erleichtert. „Ich finde, er hat das ganz gut hingekriegt.“
    „Hat er“, stimmte David zu. Er legte seinen Arm um Jane und drückte sie sanft. „Und Zach auch. Und du. Du hast es auch gut hingekriegt.“
    „Manchmal zweifle ich daran“, sagte Jane und lächelte zu ihm hoch. „Aber heute... nein. Heute nicht.“

    D IE S ONNE Massachusetts scheint warm auf mein Gesicht und meine Hände. Eine kühle Briese bewegt die Fransen an den Kappen der Studenten vor mir. Ich höre den Reden zu und versuche, nicht zu reagieren, als mein Vater mich erwähnt. Es ist trotzdem eine gute Rede. Mit den Erinnerungen, die sie hervorruft, habe ich mich inzwischen abgefunden. Und die Zuhörer scheinen die Rede zu mögen.
    Dann sind die Reden plötzlich beendet und Namen werden aufgerufen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und plötzlich stehe ich am Rand der Bühne und der Universitätspräsident ruft meinen Namen auf: „Zachary John Tyler.“ Es dauert ein paar Sekunden, aber dann begreife ich, dass ich gemeint bin.
    Ich bin mir einen Moment lang nicht sicher, während ich über die Bühne gehe, um ihm die Hand zu schütteln, dass das hier alles real ist. Dass die letzten Jahre kein Traum waren. Dass ich nicht doch noch in dem Käfig aufwachen werde, der immer noch ab und zu meine Albträume durchgeistert. Aber es ist real, alles ist real. Der Bühnenboden quietscht leise, als ich darüberlaufe, die Hand des Präsidenten ist leicht feucht von all den warmen Handflächen, die sie zuvor gedrückt hat, das Leder der Diplommappe, die er mir reicht, ist weich unter meinen Fingern. Das Gebrüll der Studenten, die 'Zach! Zach! Zach!' rufen, ist ein Schock; ich drehe mich überrascht um und sehe sie auf ihren Füßen, mir zulächelnd.
    Ich nehme an, ich habe hier ein paar Freunde gefunden. Das ist gut.
    Ich gehe von der Bühne und kehre zu meinem Sitz zurück, damit die anderen auch ihren Moment haben können. Es ist gut, dass ich am Ende des Alphabets bin, nicht viel später beendet die letzte Danksagung die Zeremonie. Mein Herz ist zum Bersten voll und ich habe Angst, dass ich anfangen werde zu weinen. Schon jetzt sind ein paar meiner weiblichen Klassenkameraden in Tränen aufgelöst.
    Ich werde sie vermissen. Das hier vermissen. Aber ich habe einen Platz in Stanford, der auf mich wartet und darüber freue ich mich. Ich will sehen, wie Kalifornien mir gefällt. Ich will surfen lernen.
    Die letzten Gratulationen gehen vorbei und dann ist die Luft voll von fliegenden Doktorhüten. Ich hatte immer gedacht, diese Tradition sei blöd, aber hier stehe ich, mitgerissen von dem Moment und schmeiße meine eigene Kappe in die Luft und lache und juchze, genau wie jeder andere hier.
    Ich mag zwar älter sein als viele von ihnen, aber heute bin ich genau wie sie. Der Gedanke raubt mir den Atem.
    Wir umarmen und küssen uns und schütteln uns die Hände, bis unsere Familienmitglieder uns erreichen und ihre eigenen Umarmungen und Küsse und Fotos einfordern. Ich würde diesen Teil der Festivitäten überspringen und einfach die professionellen Fotos kaufen. Papa wird mich am Eingang treffen und mit mir zu dem Empfang ins Kresge Oval gehen.
    Er ist da und lächelt. Er glitzert noch ein bisschen vor Schweiß, denn er wird immer nervös, wenn er in der Öffentlichkeit reden muss. Ich ignoriere das und umarme ihn fest. Blitze von Kameras leuchten auf, dieses Mal nicht von Paparazzi, sondern von meinen Freunden und ihren Familien. Das ist ok.
    Dann machen wir uns auf den Weg die Massachusetts Avenue hinunter, zu dem Empfang mit den übrigen meiner Klassenkameraden.
    Ich sehe sie sofort. Mama sieht so schön aus und so viel jünger als sie eigentlich ist. Annie grinst wie ein Mädchen. Maggie und
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