Auf der Suche nach Zach (German Edition)
hatte Zach recht. Vielleicht würde das hier nicht funktionieren. Er dachte darüber nach, was Zach gestern gesagt hatte, – Himmel, war das erst gestern gewesen? - dass er nicht auf David 'scharf' war. Aber David hatte weiter gedrängt, obwohl Zach ihm gesagt hatte, dass er nicht geküsst werden wollte. Er hatte ihm den Kuss und den Sex heute Morgen aufgezwungen. Sicher, Zach hatte sich darauf eingelassen, hatte David sogar fantastisch einen geblasen, aber, verdammt noch mal, Zach war zweiundzwanzig. David einen zu blasen, war wahrscheinlich nur eine Art freundschaftliche Entschuldigung dafür, dass Zach seinen jungfräulichen Hintern gefickt hatte. Er hatte David nicht gewollte letzte Nacht oder heute Morgen, er wollte nur Sex. Er wollte keine Beziehung. David wusste das. Es war Davids Schuld, dass Zach eine Panikattacke gehabt hatte, David, der ihn gedrängt hatte, als er nicht gedrängt werden wollte, David, der mehr verlangt hatte, als Zach geben wollte. Er fühlte sich, als ob er selbst eine Panikattacke kriegen würde.
Und wenn schon, dass Zach etwas sagte, von wegen er wisse nicht, was er in einer Beziehung mache und es nicht versauen wollte? Was er wirklich meinte war, dass er sich nicht die Freundschaft mit David versauen wollte – was genau das war, was David ihm gerade antat.
Scheiße .
Dann spürte er, wie sanfte Finger sein Haar berührten. „Ich hab dir gesagt, dass ich total fertig bin“, sagte Zach, mit einer Stimme so wund, wie David sich fühlte. „Aber weißt du, viele Sachen lösen Panikattacken aus. Sachen, an die ich mich irgendwann gewöhnen werde. Weißt du wann ich meine erste hatte?“
David schüttelte seinen Kopf. Zachs Finger strichen über seine Wange. „Als ich meine Eltern zum ersten Mal wiedersah.“
„ Himmel .“
„Genau. Immer wenn ich mich gefangen fühle oder ohne Kontrolle über die Situation oder wenn ich nicht weiß, was als nächstes passieren wird oder wie ich mich verhalten soll oder fühlen soll… Mist. Eigentlich so gut wie immer, wenn ich nicht die absolute Kontrolle habe – dann raste ich aus.“ Er berührte Davids Nase zärtlich. „Ich war nahe dran letzte Nacht, bis du mich geschlagen hast. Ich geb's nur ungern zu, aber es hat sie aufgehalten.“
„Also was? Nächstes mal, wenn ich sehe, dass du wieder eine Panikattacke kriegst, soll ich dich bewusstlos schlagen?“
Zach sagte trocken: „Eh, nein. Ich würde es wirklich bevorzugen, wenn du das nicht tätest. Es tat höllisch weh.“
„Also, im Grunde, wenn ich das hier vermeiden will, sollte ich dich einfach nicht mehr in eine Situation wie diese bringen“, sagte David. Er reichte nach oben und zog Zachs Finger zu seinen Lippen, drückte sie leicht, dann ließ er Zach los und stand auf. „Ich gehe nach unten. Mama hat süße Brötchen im Tiefkühler. Ich werde sie aufbacken und mir einen Kaffee holen. Schlaf du ruhig noch eine Weile. Du bist müde. Kann ich vorher noch irgendetwas für dich tun?“
„Eine Sache kannst du tun.“
„Was denn?“
„Hör auf, mich wie einen armseligen Invaliden zu behandeln.“
„Entschuldige“, sagte David und verbiss sich eine weiteren Kommentar. Stattdessen gab er Zach nur ein sanftes Lächeln. „Komm einfach runter, wenn dir danach ist.“
„Ok“, sagte Zach und schloss die Augen.
David blieb noch einen Augenblick stehen, dann verließ er das Zimmer und ging nach unten in die Küche.
Kapitel 15
Z ACH versuchte wieder einzuschlafen, aber trotz seiner Erschöpfung wollte der Schlaf nicht kommen. Das Kissen roch nach David, aber er vermisste Davids Wärme. Er erinnerte sich an den Tag vor Monaten, als es genug war, nur hier in Davids Bett zu liegen, und wie es ihn damals getröstet hatte. Es tröstete ihn jetzt nicht mehr. Stattdessen konnte er nur an den Schmerz in Davids Stimme denken, als er fragte, ob er Schuld an der Panikattacke war, ob mit ihm zu schlafen die Attacke ausgelöst hatte. Er hätte nein sagen sollen, hätte irgendeine unschuldige Erklärung geben sollen, dafür, dass er so ausgerastet war, aber ihm war dieses 'Ja' entschlüpft. Er hatte versucht, es abzumildern, es zu erklären und David hatte nicht gerade sauer reagiert, sondern hatte seine Finger geküsst und war lieb gewesen.
Ihm wäre Anschreien lieber gewesen als Liebenswürdigkeit.
Er stand auf und ging ins Bad. Das Gesicht, das ihn im Spiegel begrüßte, war nicht sehr anziehend: erschöpft und fahl, bis auf seine geröteten Augen und der geröteten Nase, die anfing
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