Auf der Suche nach Zach (German Edition)
aber Zach... Zach hat ihn immer Taff genannt.“
„P APA , du und Mama habt doch nichts dagegen, wenn ich heute die Therapie absage, oder? Wo Mike doch da ist?“
„Nein, mir macht es nichts aus“, sagte Richard vorsichtig. „Aber bist du sicher, dass das gut wäre? Beide Sitzungen? Das sind dann schon zwei Tage hintereinander, da du gestern mit Davey auf der Fahrradtour warst.“
Zach dachte eine Minute lang nach und sagte dann: „Ja... doch. Ich glaube, es macht nichts aus.. Ich geh morgen wieder hin. Ich glaube, inzwischen ist es kein großes Problem, wenn ich mal ein Wochenende Pause mache, oder?“
Richard betrachtete seinen Sohn und lächelte ihn liebevoll an. „Nein, ich glaube, du machst ganz gute Fortschritte, Zach. Deine Mutter und ich freuen uns sehr darüber, dass du in den letzten paar Wochen so viel offener geworden bist. Du scheinst dich schon viel besser zu fühlen.“
„Tu ich auch“, sagte Zach. Er lehnte sich auf dem Sofa neben seinem Vater zurück und zog einem Faden aus seiner Jeans. „Ich glaube, so langsam komme ich besser zurecht.“
„Hast du noch Albträume?“
„Ja“, gab Zach zu. „aber nicht mehr so schlimm wie früher, und sie sind schon viel weniger geworden. Gestern Nacht zum Beispiel, habe ich überhaupt keinen gehabt, zumindest nicht soweit ich mich erinnern kann. Also schlafe ich jetzt mehr und brauche kein Nickerchen mehr am Nachmittag. Ich hab mich immer wie ein kleines Baby gefühlt.“
„Na, deine Mutter würde sagen, dass du immer noch ihr Baby bist, aber wenn du mich fragts, ich bin froh.“ Richard legte zögernd seinen Arm um Zachs Schulter. Zu seiner Überraschung wich Zach nicht zurück wie er es sonst immer tat, sondern schmiegte sich an ihn.
„Ich weiß, es ist hart für euch beide“, sagte Zach. „Es war bestimmt nicht gerade leicht, mit mir zusammenzuleben. Es gibt auch noch vieles, über das ich noch nicht reden kann und es vielleicht auch nie können werde. Aber ich liebe euch beide, das weißt du, oder?“
„Ja, ich weiß.“ Richard drückte ihn sanft.
„Es ist nur, dass ich manchmal nicht sicher bin, was ihr von mir erwartet. Ich weiß ja nicht mal, was ich erwarte und das macht mir Angst.“ Zach war einen Moment lang still, dann sagte er: „Ich hatte eine Panikattacke heute Morgen, bei Taff.“
„Hast du dir dabei die Nase verletzt?“
Zach befühlte seine Nase mit seinen Fingern. „Ist es so offensichtlich?“
„Sie ist ein bisschen rot und geschwollen.“ Richard grinste schelmisch. „Ich dachte daran, dich jetzt Rudolph zu nennen.“
„Sehr witzig.“ Zach stieß ihm seinen Ellbogen in die Rippen.
„Also, was ist passiert? Bist du in eine Wand gelaufen?“
Zach zögerte und sagte dann: „Mmh, nein. Eigentlich... Also, Taff hat mir eins mit der Faust versetzt.“
Richard erstarrte. „Er hat was getan?“
„Es ist nicht seine Schuld, Papa. Ich war ein echtes Arschloch zu ihm. Ich… vergiss es, vertrau mir einfach. Ich hab's verdient und noch mehr als das. Ich hatte nur Glück, dass er nur mit halber Kraft zugeschlagen hat.“
„Willst du, dass ich mit ihm rede?“
„Nein! Um Gottes willen, nein. Es war wirklich alles meine Schuld. Und er hat schon ein ganz schlechtes Gewissen deswegen.“
„David hat dich noch nie geschlagen“, sagte Richard. „Nicht mal, als ihr Kinder wart.“
„Nein. Aber ich hätte es sehr oft verdient gehabt.“ Zach grinste seinen Vater an.
Richard lächelte. „Gott, es ist gut, dich wieder zu haben“, sagte er und küsste Zachs Stirn.
„Ich bin noch nicht ganz wieder da“, erwiderte Zach , „aber ich hab meine Momente.“
„Zach“, sagte Richard ernst. „Du weißt, was auch immer für Lebensentscheidungen du triffst, deine Mutter und ich werden dich in allen unterstützen, nicht wahr?“
„Allem.“
„Was?“
„Du hast 'in allen' gesagt. Es heißt 'in allem '.“
„Ich bin ein Programmierer, kein Deutschlehrer“, sagte Richard „und darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass wir dich nicht verurteilen. Wir haben es nie getan und werden es auch nie tun. Ich hoffe, das ist dir klar?“
„Du meinst weil ich schwul bin?“ erwiderte Zach. „Ja, ich weiß das, Papa. Warum bringst du das Thema gerade jetzt auf?“
„Wegen David“, sagte Richard.
„Oh.“ Zach legte seinen Kopf gegen Richards Schulter.
„Ich weiß nicht, was zwischen dir und David vor sich geht, wenn da überhaupt etwas ist. Ich muss es auch nicht wissen. Aber deine Mutter und ich
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