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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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die Kuchen reicht es bestimmt nicht. Und heute nachmittag habe ich keine Zeit mehr, ins Dorf zu fahren.«
    Julius strahlte. »Machen Sie sich doch nicht unnötig Arbeit, Frau Black! Wir können uns auch ohne Kinderparty gut amüsieren. Es ist wirklich überhaupt nicht langweilig hier.« Er stand auf. »Wir gehen jetzt jedenfalls einmal an den Strand.«
    Ellie Black sah den Kindern bekümmert hinterher. Sie würde doch so gerne eine Gartenparty machen.
    »Auf jeden Fall«, murmelte sie, »werde ich einmal nachsehen, ob die Lampions noch auf dem Speicher sind.« Obwohl der Himmel immer noch ziemlich bewölkt war, beschlossen die Kinder, an den Strand zu gehen. Georg holte schnell das Fernglas, und dann zogen sie los, Tim immer fröhlich hundert Schritte vor ihnen. Tim war selig. Endlich wieder Ferien! Endlich waren sie alle fünf wieder beisammen, und er konnte den ganzen Tag an der Luft sein und herumtollen. Übermütig sprang er so hoch in die Luft, daß er beinah einen Purzelbaum gemacht hätte.
    Unten am Strand suchten sie sich einen Platz, von dem aus sie die ganze Insel sehen konnten. Nacheinander blickten sie alle durch das Fernglas.
    »Das Kloster sieht eigentlich ganz hübsch aus«, sagte Anne verwundert. »Gar nicht so unheimlich. Die Mauern scheinen alle mit Efeu bewachsen zu sein. Die ganze Insel ist grün.«
    »Ich erkenne jetzt die kleine Kapelle!« rief Georg aufgeregt. »Ganz oben an der Spitze, man sieht es sehr deutlich. Sie hat sogar noch eine richtige Tür! Willst du einmal sehen, Richard?«
    Richard nahm das Glas. Er suchte das Ufer der Insel ab.
    »Da gibt es ja unwahrscheinlich viele kleine Buchten«, stellte er fachmännisch fest, »wir könnten wunderbar landen. Wenn wir nur wüßten, in welchem Teil der Insel die Entführer sich aufhalten, damit sie uns nicht beobachten können!«
    Das war ein spannendes Spiel. Nach einer Stunde hatten sie das Gefühl, die Insel schon zu kennen. Sie hatten Wege entdeckt und Fenster. Aufmerksam beobachteten sie, ob sich an den Fenstern vielleicht etwas bewegte.
    »Das hat keinen Zweck«, stellte Julius schließlich fest, »dafür ist die Insel zu weit entfernt. Außerdem hätten die Entführer nicht die Insel gewählt, wenn man sie so leicht vom Festland aus übersehen könnte. Da!« Er stockte plötzlich. »Was ist das?«
    »Was denn?« fragten die Kinder wie aus einem Mund. Julius setzte das Fernglas ab und kniff das linke Auge zusammen. »Man sieht es auch ohne Fernglas. Ihr müßt einmal ganz genau die Kapelle im Auge behalten. Da.
    Jetzt! Jetzt blinkt es wieder! Habt ihr es gesehen?«
    Die anderen nickten atemlos. Tatsächlich. Irgendeiner gab da drüben Blinkzeichen. Sie dauerten immer nur den Bruchteil einer Sekunde, und dann waren sie wieder weg. Fünfmal hintereinander. Dann konnten die Kinder keine weiteren Blinkzeichen mehr erkennen.
    »Komisch«, sagte Georg, »was das wohl zu bedeuten hat?«
    Julius wiegte den Kopf. »Keine Ahnung. Aber wenn die Bande wirklich so groß ist, wie der Inspektor gesagt hat, dann ist es natürlich möglich, daß sie irgendeinen Kollegen hier am Festland Zeichen gegeben haben.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen«, sagte Georg kopfschüttelnd, daß sie so etwas am hellichten Tag tun würden. Und ich bin sicher, daß jeder Fremde hier in der Gegend auffallen würde, wenn er sich nicht versteckt wie die Leute in der Holzhütte. Es gibt ja nicht einmal einen Gasthof hier im Ort, wo ein Fremder übernachten könnte,« Das stimmte. Die Kinder rätselten hin und her, konnten aber zu keinem richtigen Schluß kommen.
    Schließlich beschlossen sie, einmal zu versuchen, wie kalt das Wasser war. Anne steckte nur den großen Zeh hinein.
    »Puh!« Sie schüttelte sich. »Das ist ja wie geschmolzenes Eis!«
    Aber Georg hatte schon ihren Badeanzug an. »Weg da!« rief sie. Dann nahm sie einen Anlauf und rannte ins Wasser. Das Wasser spritzte neben ihr auf, und sie stakste wie ein langbeiniger Storch durch die Weilen. Schließlich, als das Laufen zu beschwerlich wurde, ließ sie sich kopfüber in die Wellen fallen. Tim rannte aufgeregt am Ufer hin und her und bellte. Er konnte es nicht leiden, wenn sein Frauchen schwimmen ging. Dann konnte er sie ja gar nicht bewachen! Und außerdem war er manchmal ziemlich wasserscheu. Am liebsten kühlte er nur – und das auch höchstens an den allerheißesten Tagen – seine Pfoten.
    »Komm hierher, Tim«, rief Anne. »Georg kommt doch gleich zurück! Komm, ich such dir einen Stock, mit dem können

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