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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vorstellen, daß der Junge sonst sehr traurig wäre.«
    Richard grinste. »Der Junge ist ein Mädchen«, sagte er fröhlich, »aber ich bin sicher, die Georg wäre selig, wenn sie hörte, daß Sie sie für einen Jungen gehalten haben.«
    Der Fischer winkte noch einmal kurz, fuhr Richard aufmunternd über die Haare und verschwand.
    Richard stellte sich in der Sakristei neben das Seil der schweren alten Glocke und zählte langsam, mit klopfendem Herzen, bis hundert.
    Eins – zwei – drei – vier – fünf – sechs – sieben – acht – neunzehn – elf … Als die Glocke plötzlich mit einem lauten metallenen Schlagen zu läuten begann, brach in dem Zimmer, wo sich die Entführer mit den verängstigten Kindern befanden, ein Tumult aus. Die Männer, die mit einer Flasche Whisky in der Ecke gehockt hatten und aufpaßten, daß die Kinder nicht miteinander redeten, sprangen auf und schrien wild durcheinander.
    »Was war das?«
    »Habt ihr das gehört?«
    »Wer zum Teufel läutet hier eine Glocke?«
    »Gibt es hier etwa eine Alarmanlage, von der wir nichts wußten?«
    »Vielleicht hat sich jemand in der Kapelle versteckt, ich glaube, ich habe dort einmal im Turm eine Glocke gesehen!«
    »Also los! Sofort zur Kapelle!«
    »Nehmt eure Gewehre mit!«
    »Bert, du bleibst hier und bewachst die Kinder!«
    Mit klopfendem Herzen hatten die Kinder alles verfolgt. Julius hatte sofort an Richard gedacht, als die Glocke zu läuten begann. Aber er verstand nicht, was Richard damit bezwecken wollte.
    Georg dachte verzweifelt an Tim. Wieso kam er nicht hierher? Hatte der. Mann ihn vielleicht doch überwältigt und womöglich erschossen? Das Herz blieb ihr jedes mal stehen, wenn sie mit ihren Gedanken so weit war.
    Bert, der große Mann mit dem dicken roten Gesicht, der sie bewachen sollte, stand im Türrahmen und starrte sie alle wutentbrannt an. »So eine Brut!« schrie er. »So eine kleine Gangsterbande! Bringt unsere ganzen Pläne durcheinander. Euch werden wir es schon zeigen! Ihr werdet schon noch erleben, daß …«
    In diesem Augenblick sprang der Fischer ihn von hinten an. Er umklammerte seinen Brustkorb, drückte die Arme nach hinten und zwang ihn auf den Boden. »Los, Kinder! Helft mir!« keuchte er, während der starke rotgesichtige Bandit sich verzweifelt wehrte.
    Julius hatte die Situation sofort richtig eingeschätzt. Er nahm ein Bein des Mannes und setzte sich einfach darauf, so daß der sich praktisch nicht mehr bewegen konnte. Dann zog er das Seil aus der Tasche und warf es Georg zu.
    »Hier!« schrie er. »Auseinanderrollen!«
    Innerhalb von Sekunden hatten sie den Mann gefesselt. Sie ließen ihn einfach schreiend und brüllend auf dem Boden liegen.
    »Raus hier!« rief der Fischer. »Immer mir hinterher!« Julius nahm das französische Mädchen an die Hand. Sie war so kreidebleich, daß Julius befürchtete, sie könnte jeden Moment ohnmächtig werden. Aber zum Erstaunen der anderen Kinder hielt sie sich ebenso tapfer wie Anne und stolperte hinter dem Fischer her.
    »Wo ist Richard?« schrie Georg. »Und Tim? Ich kann nicht hier weg, wenn Tim noch auf der Insel ist!«
    »Keine Angst«, beruhigte der Fischer sie. »Wenn alles gut geht, erwartet Richard uns unten an meinem Boot.«
    Richard war tatsächlich schon da. Er stand am Bug und hielt angestrengt nach ihnen Ausschau. Tim stand neben ihm, die Vorderpfoten auf dem Bootsrand.
    Er entdeckte die Kinder zuerst! Als er Georgs Stimme hörte, stimmte er ein Freudengeheul an. »Still!« zischte Richard. »Willst du wohl still sein, Tim!«
    »Mach das Boot klar!« rief der Fischer. »Zieh den Anker ein! Schnell! Wir kommen!«
    Er watete ins Wasser, nahm Anne an den einen Arm und das französische Mädchen an den anderen und schubste sie ins Boot. Georg war schon hineingeklettert, sie ließ sich einfach auf die Bootsplanken fallen und umarmte ihren tapferen Tim.
    Julius ging als letzter ins Boot. Er hievte das Seil mit dem Anker aus dem Wasser und gab dem Fischer ein Zeichen, daß er den Motor anlassen könne.
    Denise saß vollkommen unbeteiligt hinten im Boot. Mit blassem Gesicht beobachtete sie den Fischer. Als das Boot nach vorn schoß, fiel ihr Kopf gegen die Reling. Anscheinend war sie zu schwach oder auch zu aufgeregt, um sich noch gerade zu halten.
    Anne sah die kleine Denise mitleidig an. »Oh, Julius«, rief sie, »hilf doch Denise! Sie kann ja kaum noch sitzen! Sag ihr doch einmal, daß es jetzt nicht mehr lange dauert, bis wir zu Hause sind. Sag ihr doch, daß

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