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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Händen auf die Turmtür zuhechtete, sie hinter sich ins Schloß warf und erleichtert aufstöhnte, als er sich vor dem Hund sicher fühlte.
    Richard rannte hinterher, drehte den Schlüssel um und steckte ihn in die Hosentasche. »Sicher ist sicher«, sagte er grinsend zu Tim.
    Tim bellte freudig. Anscheinend war er vollkommen einverstanden, daß man einen Mann wie diesen im Turm einsperren mußte.
    Richard faßte Tims Halsband. »Komm, Tim«, sagte er, »jetzt müssen wir den Fischer suchen. Der muß uns helfen, die anderen zu befreien. Hast du gehört, was der Mann sagte? Immer den Kiesweg entlang bis zu dem Torbogen und dann rechts den Gang entlang. Mal sehen, ob es stimmt.«
    »Wuff!« machte Tim freudig.
    Richard redete während des einsamen Weges in der Dunkelheit unablässig leise mit dem Hund. Dadurch konnte er am besten seine Angst bezwingen. Und außerdem konnte er beim Sprechen nicht darüber nachdenken, was wohl passieren würde, wenn sie ihn auch noch gefangen nehmen und einsperren würden. Dann gab es überhaupt keine Chance mehr, die Polizei zu benachrichtigen und die Verbrecher zu stellen! Dann war alles aus!
    Aber lieber nicht daran denken.
    Richard fand den Gang sofort. »Die dritte Tür, murmelte er, während er sich vorwärts tastete. »Schade, daß wir keine Taschenlampe haben, Tim«, sagte er. Tim wedelte verständnisvoll mit dem Schwanz.
    Richard blieb stehen. »Hier«, sagte er gepreßt, »hier muß es sein.«
    Er legte das Ohr an die Tür und lauschte. Kein Laut war zu hören. Absolute, totale Stille. Hoffentlich hat der Mann mich nicht belogen, fuhr es Richard durch den Kopf.
    Er tastete die Tür ab.
    Tatsächlich! Da steckte ein Schlüssel!
    Richard faßte Tim fester am Halsband, als er den Schlüssel umdrehte und die Tür aufstieß.
    Erschrocken hielt er die Luft an, als er sich umsah. Das war kein Zimmer – das war ja ein riesiger Saal!
    An der Wand neben der Tür steckte eine Fackel in einem schmiedeeisernen Ring. Das flackernde Licht erleuchtete gespenstisch den riesigen Raum.
    »Wer ist da?« fragte der Fischer plötzlich.
    Richard verschluckte sich vor Schreck. Die Stimme war so dicht neben ihm, daß er beinah glaubte, den Fischer zu berühren. Er sah zur anderen Seite. Da saß, auf einer Holzbank, die an der Wand entlanglief, der Fischer, die Hände auf dem Rücken.
    Er starrte den Jungen entgeistert an.
    »Wie kommst du denn hierher? Bist du nicht der Junge, der heute nachmittag bei mir am Fischerhaus war? Mit den anderen Kindern?«
    Richard nickte hastig. Er legte den Finger auf den Mund.
    »Psst! Wir müssen fliehen! Die Männer haben meine Geschwister und meine Kusine gefangengenommen! Und das kleine Mädchen auch!«
    »Das kleine Mädchen?« wiederholte der Fischer argwöhnisch. »Die war doch längst gefangen!«
    »Ja! Aber wir hatten sie schon fast befreit, da sind wir erwischt worden!« In kurzen hastigen Sätzen erklärte Richard das ganze Abenteuer.
    Der Fischer hörte erstaunt zu. »So etwas!« sagte er kopfschüttelnd. »Ihr seid ja wirklich Teufelskerle! Und wenn ich bedenke, wie dumm ich war, auf das Gerede dieser Verbrecher hereinzufallen! Oh, was sie mir alles erzählt haben! Sie seien Forscher, haben sie gesagt, die Messungen auf dieser Insel vornehmen wollten, und das kleine Mädchen sei ihre Tochter, haben sie gesagt, und sie hätten ein Boot angefordert, um auf die Insel zu fahren, aber das Boot sei nicht gekommen. Und weil es doch ein geheimer Regierungsauftrag sei, könnten sie nicht öffentlich hinüberfahren auf die Insel!« Er schlug sich gegen die Stirn.
    »Wie dumm ich gewesen bin! Wie maßlos dumm! Ich bin eben nur ein einfacher Fischer, der nicht lesen und nicht schreiben kann. Mit dem können sie ja so etwas machen.«
    »Haben Sie denn auch nicht gelesen, was das Mädchen an die Fensterscheibe in der Hütte geschrieben hat?«
    Der Fischer schüttelte erstaunt den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Ich kümmere mich nicht um Geschriebenes. Was hat sie denn da geschrieben?«
    »Sie hat geschrieben«, sagte Richard, »daß sie Hilfe braucht. Und dann hat sie einen kleinen Zettel in das Halskettchen ihrer Katze gesteckt. Und auf dem stand, daß sie entführt worden ist und daß sie in das Kloster gebracht werden soll.«
    Der Fischer schüttelte entsetzt den Kopf. »Mein Gott, und ich war so dumm und habe denen alles geglaubt! Alles, verstehst du, Junge?« Richard horchte in den Gang. Es war ihm, als hätte er eben Geräusche gehört. »Wir müssen fliehen«,

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