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Auf die Plaetze, fertig - tot

Auf die Plaetze, fertig - tot

Titel: Auf die Plaetze, fertig - tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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nicht mehr hoch halten konnte und Wasser schluckte. Nur mit viel Mühe gelang es ihr, wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Wie ein Hund paddelte sie verzweifelt auf der Stelle, nur noch darum bemüht, nicht wieder unterzugehen.
    Der Schmerz hatte indes nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil. Auf einmal hatte sie das Gefühl, dass ihre Luftröhre wie zugeschnürt war. Sie schnappte verzweifelt nach Luft, doch jeder Atemzug bereitete ihr unglaubliche Mühe. Es dauerte nicht lange, und es begann vor ihren Augen zu flimmern.
    Aspen wollte um Hilfe rufen, einfach nur schreien, doch sie bekam nur ein heiseres Krächzen hervor. Panik stieg in ihr auf. Warum hilft mir denn niemand?
    Doch bisher hatte keiner bemerkt, was mit ihr los war. Sie schloss die Augen und versuchte krampfhaft, irgendwie Luft in die Lungen zu saugen – doch sie hatte nicht viel mehr Erfolg als ein Fisch, der auf dem Trockenen lag.
    Instinktiv wusste sie, was geschehen war.
    Die Kekse!
    Sie mussten doch Nüssen enthalten haben – die Symptome waren eindeutig. Auch wenn sie zuletzt im Alter von acht Jahren etwas Ähnliches durchlitten hatte, konnte sie sich noch zu genau daran erinnern.
    Ich werde ersticken! Oder ich ertrinke ganz einfach …
    Sie begann wild zu strampeln. Irgendwie musste es ihr gelingen, jemanden auf sich aufmerksam zu machen. Wenn sie es nicht schaffte, war sie verloren!
    Verzweifelt versuchte sie, so viel Lärm zu machen wie irgend möglich. Mit den Armen wirbelte sie Wasser auf, doch rasch begann die Kraft aus ihrem Körper zu weichen, wie Luft aus einem undichten Luftballon.
    Langsam wurden ihre Bewegungen schwächer. Aspen fühlte sie wie in Trance. Die Welt um sie herum begann zu verblassen, bis sie sie schließlich nur noch wie durch einen Tunnel wahrnahm. Ihr eigener Herzschlag hallte wie das Dröhnen einer Trommel in ihren Ohren. Ich werde hier und jetzt sterben … Sie war selbst überrascht, dass ihr der Gedanke weniger Angst einjagte, sondern vielmehr ein Gefühl des Bedauerns in ihr auslöste.
    Sie hatte noch so viel erreichen wollen …
    So viel erleben …
    Plötzlich drangen Stimmen wie aus weiter Entfernung an ihr Ohr. Die Worte klangen dumpf, und so sehr sich Aspen auch bemühte, es gelang ihr einfach nicht, ihren Sinn zu verstehen. Dann fühlte sie, wie jemand ihren Körper mit den Armen umschlang und mit ihr im Rettungsgriff Richtung Beckenrand schwamm. Sie wollte mithelfen, irgendwas tun, doch sie war nicht einmal in der Lage, auch nur einen Finger zu heben.
    Eine seltsame Ruhe breitete sich in ihr aus. Sie hatte das Gefühl, schwerelos dahinzuschweben. Ihr Körper, der sie bis gerade noch wie ein bleiernes Gewicht zum Beckengrund hingezogen hatte, schien mit einem Mal federleicht zu sein.
    Ist es das vielleicht schon? Das Ende?
    Eine leise Stimme in ihrem Kopf sagte, dass es vielleicht gar nicht mal so übel sein würde, hier und jetzt einfach einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Keine Probleme mehr. Keine Sorgen.
    Doch da war noch eine anders Stimme. Die, die sie aufforderte, zu kämpfen! Die ihr entgegen schrie, ihr Leben nicht einfach so aufzugeben. Nicht hier, nicht heute, nicht auf diese Weise.
    Es war die kämpferische Seite in Aspen, die am Ende die Oberhand behielt. Sie ergab sich nicht der schrecklichen Müdigkeit, von der sie befallen worden war. Tapfer schnappte sie weiter nach Luft, obwohl jeder Atemzug eine einzige, schreckliche Qual war.
    Sie wollte nicht sterben!
    Und dann spürte sie, wie sie aus dem Wasser herausgehoben und sanft auf den Beckenrand gelegt wurde. Carlie erschien in ihrem Blickfeld. Das Gesicht von Aspens Freundin war kalkweiß, und in ihren weit aufgerissenen Augen schimmerten Tränen. Sie sagte etwas, doch ihre Worte gingen in dem ohrenbetäubenden Rauschen unter, das Aspen in den Ohren dröhnte.
    Wein doch nicht, Carlie … Du brauchst keine Angst zu haben, mir geht’s bald wieder gut …
    Doch sie konnte diese Gedanken nicht aussprechen, denn noch immer schien ihre Kehle wie zugeschnürt zu sein. Schon begann sich die Welt um sie herum wieder zu drehen, und Aspen wurde eines klar: Wenn sie wirklich noch eine Chance haben wollte, aus dieser Sache glimpflich herauszukommen, dann musste bald etwas geschehen!
    Ein neues Gesicht erschien in ihrem Sichtfeld. Es war ein junger Mann, der ihr aufmunternd zulächelte. Aspen kannte ihn nicht, doch das war egal. Sie war ohnehin nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Gedanken festzuhalten. Ihre ganze Kraft war darauf

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