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Auf die Plaetze, fertig - tot

Auf die Plaetze, fertig - tot

Titel: Auf die Plaetze, fertig - tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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umziehen! Die Show fängt in zehn Minuten an, und der Coach killt mich, wenn ich dann nicht gestriegelt und gespornt am Beckenrand stehe!"
    "Na, dann viel Glück!", rief Ryan ihnen nach, bevor sie in der Umkleidekabine verschwanden.

    Es ist kein wichtiger Wettkampf, das ist mir durchaus klar. Es macht keinen großen Unterschied, wer als Sieger aus dem Turnier hervorgeht und wer nicht. Das Team kann hierdurch nichts gewinnen oder verlieren. Oder doch, eines schon: Prestige. Es geht hier nämlich nicht nur um Punkte, nicht nur um das Ergebnis – sondern vor allem um den guten Ruf.
    Und deshalb werde ich auch dieses Mal meine Augen offen halten und jede Chance nutzen, die sich mir bietet. Ich bin kein Unmensch, wirklich nicht. Zumindest ich selbst betrachte mich nicht als solcher. In meinen Augen ist es ganz einfach nur eine Aufgabe, die ich zu erledigen habe. Es geht mir nicht darum, andere Menschen zu verletzen oder ihnen sonst irgendwie zu schaden. Aber wenn es sein muss, werde ich es ohne mit der Wimper zu zucken tun.
    Denn ich bin der Wächter …

    Aspen hatte ein ganz mieses Gefühl in der Magengegend.
    Sie wusste nicht, warum – doch es war hartnäckig und ließ sich, einmal aufgekommen, nicht wieder vertreiben.
    Bleib cool . Die ganze Zeit ist nichts passiert – warum sollte sich das jetzt noch ändern? Du fängst schon wieder an, Gespenster zu sehen!
    Doch das Kribbeln blieb.
    Die ersten Ausscheidungsrunden waren schon vorüber. Aspen, die einfach innerlich viel zu aufgewühlt war, um sich richtig konzentrieren zu können, wusste, dass sie nicht gerade eine Glanzleistung hingelegt hatte. Da sie es aber trotzdem geschafft hatte, sich für die nächste Runde zu qualifizieren, hakte sie die Sache einfach ab.
    Nikki hingegen war heute wirklich in Topform. Sie war schon immer eine hervorragende Schwimmerin gewesen, doch ihre Leistungen bei diesem Wettkampf waren wirklich herausstechend. Würde mich nicht wundern, dachte Aspen, wenn sie am Ende des Wettbewerbs mit dem Siegerpokal nach Hause geht.
    Sicher, es war schon ein komisches Gefühl, der ehemaligen Teamkameradin auf einmal als Gegnerin gegenüberzustehen. Aber sowohl Aspen als auch Nikki betrachteten den Sport immer noch als Sport und nicht als puren Kampf. Der Spaß stand für beide noch immer im Vordergrund, auch wenn sie natürlich trotzdem bei Wettkämpfen alles gaben, um zu gewinnen. Deshalb gönnte Aspen ihrer Freundin den Erfolg auch von ganzem Herzen – auch wenn Coach Carson mit diesem Ergebnis sicher nicht zufrieden sein würde.
    Gerade stellten sich die Schwimmerinnen für den nächsten Durchgang auf. Unter ihnen war auch Nikki, die ihr unauffällig zuwinkte. Aspen lächelte und reckte ihren Daumen in die Höhe.
    Doch in der nächsten Sekunde gefror ihr das Lächeln auf den Lippen. Ihr Blick klebte wie gebannt an einer Stelle im Wasser, gleich unterhalb von Nikkis Startblock. Was sie sah, jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken.
    Das Netz, das die Wasserball-Mannschaft normalerweise dazu benutzte, das Becken zu unterteilen, schwebte wie ein tödlicher Teppich auf der Wasseroberfläche von Nikkis Bahn. Es war so dünn, dass es im Wasser kaum zu erkennen war. Aspens Blick war eigentlich auch nur darauf gefallen, weil die feinen Kunstfaserfäden im grellen Scheinwerferlicht reflektierten. Aber das konnte doch unmöglich sein! Wie war dieses verdammte Netz auf einmal ins Wasser gekommen?
    Aspen sprang auf und ruderte wild mit den Armen, doch es war zu spät – das Startsignal war bereits erfolgt.
    Sie rannte.
    Das Herz pochte ihr wie wild in der Brust, so als wollte es zerspringen. Wie in Zeitlupe beobachtete sie, wie Nikki mit den Armen voran die Wasseroberfläche durchstieß. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie sich in dem tödlichen Netz verfing.
    Ein Schrei zerriss die angespannte Stille, und es verging ein Augenblick, ehe Aspen merkte, dass sie selbst es war, die ihn ausgestoßen hatte. Sie hatte den Beckenrand erreicht und sprang, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, ins Wasser.
    Ein einziger Gedanke beherrschte sie: Nikki würde ertrinken, wenn ihr niemand zur Hilfe kam! Von den anderen Schwimmerinnen konnte sie keine Hilfe erwarten. Sie waren einfach weitergeschwommen, hatten von dem Unglück überhaupt nichts mitbekommen. Und bis die anderen Zuschauer oder die Trainer kapiert hatten, was hier passiert war, wäre es längst zu spät.
    Nikki war mittlerweile schon gut zwanzig Sekunden unter Wasser. Mit der Kraft

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