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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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macht. Dabei lag eine Fotografie von Martin Darius, wie er gerade ein Motelzimmer verlässt. Martin Darius könnte Peter Lake sein. Nancy Gordon glaubt, dass er unser Mörder ist.«
    »Ich kenne Martin Darius«, bemerkte Tobias skeptisch.
    »Jeder kennt Darius«, entgegnete Page, »doch was wissen wir wirklich über ihn?«
    Page schob die Fotografie von Darius und den Zeitungsausschnitt mit Lakes Bild über den Schreibtisch. Barrow, Tobias und Highsmith beugten sich darüber.
    »Mann«, bemerkte Highsmith und schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, AI«, meinte Tobias. »Das Zeitungsbild ist nicht allzu gut.«
    »Nancy Gordon hat mir Lakes Fingerabdrücke zum Vergleich gegeben. Können Sie das überprüfen, Ross?«
    Barrow nickte und nahm die Karte von Page entgegen.
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben«, erklärte Tobias. »Ich möchte gern persönlich mit der Beamtin sprechen.«
    »Ich werden sie herbitten. Hören Sie sich die Geschichte aus ihrem Mund an«, sagte Page, ohne seine Zweifel auszusprechen, denn er wollte, dass man Nancy Gordon unvoreingenommen zuhörte.
    Page wählte die Nummer des Motels und bat darum, mit Nancys Zimmer verbunden zu werden. Während der Angestellte am Empfang es klingeln ließ, lehnte sich Page in seinem Stuhl zurück.
    »Nicht da? Nun, das ist interessant. Wissen Sie, wann sie weg ist? Ja, verstehe. Gut, richten Sie ihr bitte aus, dass sie sofort Alan Page anrufen soll, wenn sie wieder zurück ist.«
    Page hinterließ seine Nummer und legte auf. »Sie ist letzte Nacht so gegen ein Uhr angekommen, aber jetzt ist sie nicht da. Möglich, dass sie Frühstücken gegangen ist.«
    »Was haben Sie jetzt vor, AI?« wollte Highsmith wissen.
    »Ich will, dass Darius rund um die Uhr beobachtet wird, für den Fall, dass Nancy Gordon recht hat.«
    »Das lässt sich machen«, sagte Barrow.
    »Sorgen Sie dafür, dass das gute Leute machen, Ross! Ich möchte nicht, dass Darius Verdacht schöpft. Randy, überprüfen Sie Darius! Ich möchte so schnell wie möglich seinen Lebenslaufhaben.«
    Highsmith nickte.
    »Sobald sich Gordon meldet, informiere ich Sie.«
    Highsmith führte Tobias und Barrow hinaus und schloss die Tür. Page überlegte, ob er noch mal im Lakeview anrufen sollte, aber es war seit seinem ersten Anruf kaum Zeit vergangen. Er drehte sich zum Fenster. Draußen schüttete es.
    Warum waren ihm die Ungereimtheiten in Nancy Gordons Geschichte gestern Nacht nicht aufgefallen? Hatte es an ihr gelegen? Sie hatte den Anschein erweckt, als habe sie sich gerade noch unter Kontrolle, als wanderte sie auf einem schmalen Grat. Auf ihn hatte sie den Eindruck gemacht, bis zum Zerreißen angespannt zu sein. Er hatte kaum die Augen von ihren abwenden können, als sie gesprochen hatte, aber das hatte nichts mit körperlicher Anziehung zu tun. Etwas anderes hatte ihn an ihr fasziniert: ihre Leidenschaftlichkeit, ihre Verzweiflung. Jetzt, nachdem sie weg war, konnte er klarer denken. Wenn sie in seiner Nähe war, brach sie in seine Gedanken ein wie der Blitz, der jetzt über dem Fluss herunter zuckte.
2
    Betsy blickte sich in dem Restaurant nach allein sitzenden Frauen um, während sie der Bedienung zwischen einer Reihe von Tischen hindurch folgte. Eine große, athletisch gebaute Frau in einer gelben Bluse und einem marineblauen Kostüm, die in einer Nische an der Wand saß, fiel ihr auf. Als Betsy näher kam, stand die Frau auf.
    »Sie müssen Nora Sloane sein«, sagte Betsy, als sie sich die Hände gaben. Nora Sloane hatte ein blasses Gesicht und blassblaue Augen. Ihr rotes Haar war kurz geschnitten. Betsy bemerkte ein paar graue Strähnen. Sie schätzte, dass sie etwa das gleiche Alter hatte wie sie selbst.
    »Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Mrs. Tanenbaum.«
    »Nennen Sie mich einfach Betsy. Sie verstehen es wirklich, Leute neugierig zu machen. Als Sie heute Morgen am Telefon von einer Einladung zum Mittagessen sprachen, hatten Sie schon gewonnen.«
    Nora lachte. »Ich bin froh, dass Sie es so leicht nehmen, denn ein kostenloses Essen ist alles, was Sie von mir bekommen werden. Ich schreibe diesen Artikel ins Blaue hinein. Die Idee dazu ist mir gekommen, als ich über Ihren Prozess gegen die Anti-Abtreibungsliga für die Arizona Republic berichtete.«
    »Sie kommen aus Phoenix?«
    »Eigentlich aus New York. Mein Mann nahm eine Stelle in Phoenix an, doch ein Jahr, nachdem wir umgezogen waren, ließen wir uns scheiden. Ich bin nie wild auf Arizona gewesen, besonders jetzt nicht mehr, weil

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