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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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anzurufen.«
    »Sie machen Witze.«
    Nancy zuckte mit den Schultern.
    »Sie haben mich wegen dieser Sache mit der Zeit verdächtigt?«
    »Was haben Sie fast eine Stunde lang gemacht?«
    »Mein Gott, Nancy, ich weiß es nicht. Ich war gar nicht mehr richtig bei mir. Ich meine, vielleicht bin ich für kurze Zeit ohnmächtig geworden.«
    »Das haben Sie nie erwähnt.“
    Lake starrte Nancy mit offenem Mund an. »Stehe ich noch immer unter Verdacht? Soll das ein Verhör sein?«
    Nancy schüttelte den Kopf. »Der Fall ist abgeschlossen, Peter. Der Chef wird morgen eine Pressekonferenz geben.
    Auf einem Regal im Keller lagen drei schwarze Rosen und einer dieser Zettel. Und natürlich war da auch noch die arme Patricia Cross.«
    »Aber Sie glauben nicht daran? Sie glauben wirklich, ich hätte...«
    »Beruhigen Sie sich, Peter«, meinte Nancy und schloss die Augen. »Ich bin todmüde und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es war ein sehr harter Tag.«
    »Ich kann mich nicht so einfach beruhigen. Ich meine, ich mag Sie wirklich, und ich dachte, Sie mich auch. Es ist ein Schock für mich, zu erfahren, dass Sie ernsthaft geglaubt haben, ich könnte etwas tun... so etwas, was dieser Frau angetan wurde.«
    Nancy öffnete die Augen. Lakes Blick war abwesend, so, als hätte er Patricia Cross' gemarterten Körper vor Augen. Doch er war nicht mit am Tatort gewesen und hatte auch den Autopsiebericht nicht gelesen. Den Medien war der Zustand von Patricia Cross' Leiche verschwiegen worden.
    »Ich sagte, Sie waren nie ernsthaft unter Verdacht, und das stimmt«, log Nancy mit einem gezwungenen Lächeln. »Wenn es anders gewesen wäre, dann hätte ich Turner und Grimsbo von Ihrem nächtlichen Ausflug erzählt, oder?«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Nun, das habe ich nicht, und jetzt, da Waters entlarvt ist, können Sie gar nicht mehr unter Verdacht stehen, klar?«
    Lake schüttelte den Kopf.
    »Hören Sie«, sagte Nancy, »ich bin wirklich am Ende meiner Kräfte. Ich muss noch einen Bericht schreiben, und dann verschwinde ich. Warum gehen Sie nicht auch nach Hause und beginnen mit Ihrem neuen Leben?«
    Lake stand auf. »Das ist ein guter Rat. Ich werde ihn befolgen. Ich möchte Ihnen für alles danken, was Sie für mich getan haben. Ich wüsste nicht, wie ich das alles ohne Sie durchgestanden hätte.“
    Lake streckte ihr die Hand entgegen. Nancy starrte einen Augenblick darauf. War das die Hand, die Patricia Cross und Sandra und Melody Lake ermordet hatte, oder sah sie schon Gespenster? Nancy gab Lake die Hand. Er hielt sie etwas länger als notwendig, dann ließ er sie nach einem kurzen Druck los.
    »Wenn die Dinge bei uns beiden wieder im Lot sind, dann würde ich Sie gerne zum Essen einladen«, fügte Lake hinzu.
    »Rufen Sie mich an«, antwortete Nancy, und ihr Magen verkrampfte sich. Sie lächelte, aber dieses Lächeln kostete sie alle Kraft.
    Lake verließ den Raum, und Nancys Lächeln verschwand augenblicklich. Waters als Täter, das war zu schön, um wahr zu sein. Sie glaubte nicht, dass er für die Schweinerei in seinem Keller verantwortlich war. Lake musste von der Seitenstraße und der Hintertür gewusst haben. Wenn Waters arbeitete und seine Mutter krank war, musste es ein leichtes gewesen sein, mit dem Wagen hinter das Haus zu fahren, ohne gesehen zu werden. Dann hätte er den Körper in den Keller bringen und dort so bestialisch zurichten können. Lake war der anonyme Anrufer, da war sie sich sicher. Aber sie hatte keinerlei Beweise. O'Malley würde der Öffentlichkeit schon bald mitteilen, das Henry Waters der Mörder war, und der Fall der verschwundenen Frauen war abgeschlossen.

Teil 3 Klare Beweise
Kapitel Sechs
    »Das ist alles, Mr. Page«, schloss Nancy Gordon. »Der Fall wurde abgeschlossen. Henry Waters gilt seitdem offiziell als der Rosenmörder. Kurz danach verschwand Peter Lake. Sein Haus wurde verkauft, er löste seine Bankkonten auf und übergab seinen Partnern eine gutgehende Kanzlei. Man hat nie mehr etwas von ihm gehört.« Page sah verwirrt drein. »Vielleicht habe ich etwas nicht richtig mitbekommen. Ihr Verdacht gegen Lake war also nur eine Vermutung. Wenn es nicht mehr Indizien gegeben hat, dann verstehe ich nicht, warum Sie so sicher sind, dass Peter Lake die Frauen umgebracht und es Waters in die Schuhe geschoben hat.«
    Nancy Gordon nahm ihre Aktentasche und holte einen Zeitungsausschnitt und ein Foto von einem Mann heraus, der gerade im Begriff war, ein Motelzimmer zu verlassen. Sie legte sie

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