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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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mich erpressen. Eine Woche nach der Sache kam er in mein Büro und zeigte mir einen Zeitungsbericht darüber. Er sagte, er könne mich heraushalten, wenn ich ihm zweitausend Mäuse gebe.
    Ich habe ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren. Ich wüsste nicht das Geringste davon. Er könne meinetwegen die ganze Sache an die Öffentlichkeit bringen. Ich meine, er hat den Zeitungsartikel gelesen, sich überlegt, dass er mir zwei Riesen heraus leiern kann und ich stillhalten würde, weil der Betrag nicht das Risiko wert sei.«
    »Hatten Sie keine Angst?«
    »Natürlich. Er ist ein großer Kerl, sieht aus wie ein Ganove. Sein Nasenbein war mal gebrochen, und er hat eine brutale Ausdrucksweise, alles was dazugehört. Nur, ich hatte den Eindruck, dass er einen Versuch unternimmt. Wenn ich nachgegeben hätte, wäre er zurückgekommen. Außerdem habe ich nichts Unrechtmäßiges getan. Wie ich schon sagte, ich habe die beiden nur zusammengebracht.«
    »Wie komme ich an Oberhurst heran?« fragte Betsy.
    »Ich habe seinen Namen von Steve Wong auf einer Party bekommen. Versuchen Sie es bei ihm. Sagen Sie, dass ich Sie geschickt habe!«
    Telford blätterte in seinem Telefonverzeichnis und schrieb Wongs Nummer auf eine Visitenkarte.
    »Danke.«
    »Schön, dass ich Ihnen helfen konnte. Und seien Sie vorsichtig, Oberhurst ist ein übler Bursche.“
2
    Betsy aß im Restaurant Zen zu Mittag, dann ging sie zu Saks auf der Fifth Avenue, um sich nach einem Kostüm umzusehen. Es war Viertel nach eins, als sie wieder in ihrem Büro war. Eine Menge von Telefonnotizen befand sich in ihrem Körbchen und zwei Dutzend rote Rosen auf ihrem Schreibtisch. Ihr erster Gedanke war, dass sie von Rick wären, und ihr Herz begann wild zu schlagen. Rick hatte ihr an jedem Hochzeitstag und am Valentinstag Blumen geschickt. Das würde ihm ähnlich sehen, wenn er vorhatte, zu ihr zurückzukehren.
    »Von wem sind die Blumen«, fragte sie Ann.
    »Keine Ahnung. Sie sind gerade gebracht worden. Es ist eine Karte dabei.«
    Betsy legte die Telefonnotizen weg. Ein kleiner Umschlag klebte an der Vase. Ihre Finger zitterten, als sie den Umschlag aufriss und eine kleine weiße Karte herauszog. Dann las sie:
    Für den besten Freund eines Mannes, seinen Rechtsanwalt. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. EIN SEHR DANKBARER KLIENT Martin
    Betsy legte die Karte weg. Ihre Erregung war verflogen.
    »Sie sind von Darius«, sagte sie zu Ann und hoffte, dass man ihr die Enttäuschung nicht anmerkte.
    »Wie aufmerksam.«
    Betsy sagte nichts dazu. Sie hatte sich so gewünscht, dass die Blumen von Rick waren. Sie focht einen inneren Kampf aus, dann wählte sie seine Nummer.
    »Büro von Mr. Tanenbaum«, meldete sich Ricks Sekretärin.
    »Julie, hier ist Betsy. Ist Rick da?«
    »Es tut mir leid, Mrs. Tanenbaum, er ist den ganzen Tag außer Haus. Soll ich ihm ausrichten, dass Sie angerufen haben?«
    »Nein, danke. Es ist schon gut.«
    Die Leitung war tot. Betsy hielt den Hörer noch einen Moment in der Hand, dann legte sie auf. Was hätte sie gemacht, wenn Rick dagewesen wäre? Wäre sie das Risiko eingegangen, sich lächerlich zu machen und Puck zu sagen, dass sie wieder mit ihm Zusammensein wollte? Was hätte Rick geantwortet? Betsy schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch, um sich zu beruhigen. Sie blätterte die Telefonnotizen durch, um sich abzulenken. Die meisten konnte man vergessen. Eine jedoch war von Dr. Keene. Als Betsy sich wieder unter Kontrolle hatte, wählte sie seine Nummer.
    »Sue hat gute Arbeit geleistet, Betsy«, sagte der Pathologe, als sie schließlich zur Sache kamen, »aber ich habe trotzdem etwas für Sie.«
    »Moment, ich nehme mir etwas zu schreiben. In Ordnung, schießen Sie los!«
    »Ein Gerichtsmediziner nimmt immer Urinproben, um sie auf Drogen zu untersuchen. Die meisten Labors machen nur einen Test, mit dem sie die fünf gebräuchlichsten Drogen nachweisen können, Morphium, Kokain und so weiter. Das hat auch Sue gemacht. Ich habe mein Labor angewiesen, auch nach anderen Substanzen zu suchen. Wir haben einen deutlichen Nachweis von Barbituraten bei allen drei Frauen. Daraufhin habe ich noch mal das Blut untersucht. Alle drei Frauen hatten astronomische Pentobarbital Werte.«
    »Was bedeutet das?«
    »Pentobarbital ist kein gewöhnliches Mittel, darum hat das Labor es auch nicht gefunden. Es ist ein Betäubungsmittel.«
    »Da kann ich nicht folgen.«
    »Es wird in Krankenhäusern benutzt, um Patienten zu narkotisieren. Das ist kein

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