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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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gesamten Zeit im Gefängnis hatte Darius den Mond nicht gesehen. Jetzt hielt er nach ihm Ausschau, doch er war hinter Wolken versteckt. Er fragte sich, in welcher Phase der Mond sich gerade befand. Er hoffte, dass nicht Vollmond war. Da kamen die Verrückten aus ihren Löchern, er musste es ja wissen. Martin zitterte, doch das hatte nichts mit der Kälte zu tun. Im Moment war er der einzige, der sich nicht in Gefahr befand, doch das konnte sich mit jedem Augenblick ändern. Darius wollte es nicht wahrhaben, aber er hatte Angst.

Teil 4 Das Gesch äft mit dem Teufel
Kapitel Vierzehn
1
    Gary Telford hatte das Lächeln und die hellen Augen eines jungen Mannes, doch sein schwammiger Körper und sein zurückweichender Haaransatz ließen ihn wie einen Mann in mittleren Jahre wirken. Er teilte sich eine Büroetage mit sechs anderen Anwälten in einem der dreißiggeschossigen Glaspaläste, die in der City von Portland in den letzten zwölf Jahren aus dem Boden geschossen waren. Von Telfords Büro aus konnte man auf den Willamette River sehen. An einem klaren Tag waren die Berge der Cascade Range zu sehen, sogar der majestätische Mount Hood und der Mount St. Helens, ein aktiver Vulkan, der zuletzt Anfang der achtziger Jahre ausgebrochen war. Heute hingen die Wolken tief am Himmel, und man konnte kaum das gegenüberliegende Flussufer im Nebel erkennen.
    »Danke, dass Sie Zeit für mich haben«, begrüßte Betsy ihn, als sie sich die Hände gaben.
    »Es ist schon lange her«, entgegnete Gary freundlich. »Außerdem bin ich gespannt zu erfahren, was ich mit dieser Darius-Sache zu tun habe.«
    »Bei der Scheidung von Peggy Fulton, haben Sie da auf einen Privatdetektiv namens Sam Oberhurst zurückgegriffen?«
    Telfords Lächeln erstarb. »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Lisa Darius hatte den Verdacht, dass ihr Mann ein Verhältnis hat. Sie hat Ihre Klientin um Rat gefragt, und die hat ihr Oberhursts Namen genannt. Er hat Darius observiert. Ich hoffe, dass Oberhurst Darius an einem der Tage auf den Fersen war, an dem eine der Frauen verschwand, und ihm so ein Alibi beschaffen kann.«
    »Wenn Lisa Darius Oberhurst angeheuert hat, warum sprechen Sie dann mit mir?«
    »Sie hat seine Adresse nicht. Nur eine Telefonnummer. Ich habe schon einige Male da angerufen, aber immer nur den Anrufbeantworter erreicht. Oberhurst hat nicht zurückgerufen. Ich hoffte, Sie hätten seine Büroadresse.«
    Telford dachte einen Moment darüber nach. Ihm war offenbar nicht wohl in seiner Haut. »Ich glaube nicht, dass Oberhurst ein Büro hat.«
    »Was macht er, arbeitet er zu Hause?«
    »Nehme ich an. Wir haben uns immer hier getroffen.«
    »Was ist mit Rechnungen? Wohin haben Sie seine Schecks geschickt?«
    »Bargeld. Er wollte immer Bargeld. Glatt auf die Hand.«
    »Hört sich ein bisschen seltsam an.«
    »Ja. Nun, er ist ein bisschen seltsam.« Telford machte eine Pause. »Hören Sie, ich versuche Ihnen zu helfen, Oberhurst zu finden, aber es gibt da etwas, was Sie wissen sollten. Einige der Sachen, die er macht, sind nicht lupenrein. Sie verstehen?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    Telford beugte sich geheimnisvoll nach vorn. »Sagen wir mal, Sie möchten wissen, was jemand sagt, wenn er glaubt, ein Gespräch findet unter vier Augen statt. Dann heuern Sie Oberhurst an. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Abhören!«
    Telford nickte. »Das Telefon, Räume. Er hat gesagt, er habe da seine Erfahrungen. Und er ist einschlägig vorbestraft. Ich glaube, er hat unten im Süden einige Zeit wegen Einbruchs gesessen.«
    »Klingt ziemlich widerlich.«
    »Ja. Ich kann ihn nicht leiden. Ich habe ihn nur das eine Mal beschäftigt, und das tut mir heute noch leid.«
    »Warum?«
    Telford klopfte mit den Fingern auf den Schreibtisch. Betsy wartete.
    »Können wir das vertraulich behandeln?«
    Betsy nickte.
    »Was Peg wollte... Nun, sie war etwas hysterisch. Kam mit der Scheidung nicht zurecht. Nun, ich habe bei der Sache irgendwie den Vermittler gespielt. Sie sagte mir, dass sie jemanden brauchte, der etwas für sie macht, einen Privatdetektiv, der nicht zu viele Fragen stellt. Ich brachte sie zusammen und bezahlte ihn. Ich habe ihn nie an dem Fall arbeiten lassen.
    Na egal, jemand hat Mark Fulton ungefähr eine Woche, nachdem ich Oberhurst und Peg zusammengebracht habe, zusammengeschlagen. Soweit ich gehört habe, muss es ziemlich schlimm gewesen sein. Die Polizei glaubte an einen Raubüberfall.«
    »Warum denken Sie, es war etwas anderes?«
    »Oberhurst wollte

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