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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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leid, aber die Arbeit wartet auf mich«, fragte Grimsbo.
    »Nein, Sie haben mir schon viel geholfen.« Stewart legte seine und Betsys Visitenkarte auf Grimsbos Schreibtisch. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, was unserem Klienten helfen könnte, dann rufen Sie bitte an!«
    »Das mach' ich.“
    »Halt, da ist noch etwas. Ich möchte mit allen Mitgliedern der Sonderkommission sprechen. Wissen Sie, wo ich Glen Michaels und Wayne Turner finden kann?«
    »Von Michaels habe ich schon seit Jahren nichts mehr gehört, aber Wayne können sie ganz leicht finden.«
    »Ach ja?«
    »Sie müssen nur den Fernseher anstellen. Er ist Assistent von Senator Colby. Er müsste während der Senatsanhörung direkt neben ihm sitzen.«
    Stewart notierte sich die Angaben, dankte Grimsbo und ging. Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, wählte Grimsbo eine Telefonnummer in Washington D.C. Nach dem ersten Klingeln war Wayne Turner am Apparat.

Kapitel Fünfzehn
1
    Reggie Stewart ließ sich in einen Sessel vor Dr. Pedro Escalantes Schreibtisch nieder. Der Kardiologe hatte in den letzten zehn Jahren einige Pfund zugelegt. Sein gewelltes schwarzes Haar war fast vollständig ergraut. Er war immer noch umgänglich mit seinen Patienten, doch seine gute Laune war nicht mehr ein Teil seines Wesens.
    Sie trafen sich im Behandlungszimmer des Arztes im Wayside Ärztezentrum. Ein Diplom der Brown-Universität und ein weiteres vom Tufs-Medizinerkolleg hingen an der Wand. Unter den Urkunden befand sich eine Kinderzeichnung von einem Strichmännchen, das neben einer gelben Blume stand, die fast genauso groß wie es selbst war. Ein Regenbogen erstreckte sich von einer Seite des Bildes zur anderen.
    »Ist das Ihre Tochter?« fragte Stewart. Eine Fotografie von Gloria Escalante, die ein kleines Mädchen auf ihrem Schoß hielt, stand auf einer Ecke des Schreibtisches. Um ein Gespräch in Gang zu bringen, fragte Stewart, ob das Mädchen das Bild an der Wand gemalt hatte. So wollte er sich zu einem Gegenstand vortasten, der ganz bestimmt wieder schmerzhafte Erinnerungen wurde aufbrechen lassen.
    »Unsere Adoptivtochter«, antwortete Escalante traurig.
    »Gloria war nach der schlimmen Sache nicht mehr in der Lage, Kinder zu bekommen.«
    Stewart nickte. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Wenn Sie Ihre Reise hierher nur gemacht haben, um mit meiner Frau zu sprechen, dann war es leider Zeitverschwendung. Wir haben unser Bestes getan, die Vergangenheit zu vergessen.«
    »Ich verstehe, warum Ihre Frau nicht mit mir sprechen will, aber hier geht es buchstäblich um Leben und Tod. In Oregon gibt es die Todesstrafe, und es besteht kein Zweifel, dass mein Klient zum Tode verurteilt wird, wenn er schuldig gesprochen wird.«
    Dr. Escalantes Gesichtszüge verhärteten sich. »Mr. Stewart, wenn Ihr Klient mit diesen Frauen das gemacht hat, was meiner Frau angetan wurde, dann ist der Tod noch eine zu milde Strafe.«
    »Sie kennen meinen Klienten als Peter Lake, Dr. Escalante. Seine Frau und seine Tochter wurden von Henry Waters umgebracht. Er hat dasselbe durchgemacht wie Sie. Wir haben es hier mit einem Komplott der übelsten Sorte zu tun. Ihre Frau weiß vielleicht etwas, was einen Unschuldigen retten kann.«
    Escalante senkte den Blick auf die Tischplatte. »Unsere Entscheidung steht fest, Mr. Stewart. Meine Frau wird über das, was ihr angetan wurde, mit niemandem sprechen. Es hat zehn Jahre gedauert, bis sie darüber hinweg war, und so soll es auch bleiben. Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Ich weiß einiges.«
    »Ich bin für jede Hilfe dankbar.«
    »Ich möchte nicht, dass Sie meine Frau für hartherzig halten, Mr. Stewart. Wir haben Ihre Bitte um ein Gespräch sehr ernsthaft abgewogen, aber es wäre zu viel für Gloria. Sie ist stark, sehr stark. Sonst hätte sie das auch nicht durchgestanden. Doch so stark sie auch ist, erst in den letzten paar Jahren ist sie wieder in etwa zu der Frau geworden, die sie einmal war. Seit Ihrem Anruf sind die Alpträume zurückgekehrt.«
    »Glauben Sie mir, ich würde Ihrer Frau nie Fragen...«
    »Nein, nein. Ich verstehe, warum Sie hier sind. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Ich möchte Ihnen nur erklären, warum ich nicht zulassen kann, dass sie das alles noch einmal durchlebt.«
    »Dr. Escalante, meine wichtigste Frage an ihre Frau ist, ob sie das Gesicht des Entführers gesehen hat.«
    »Wenn Sie deshalb gekommen sind, dann muss ich Sie enttäuschen. Sie wurde von hinten genommen. Er hat Chloroform benutzt. Während

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