Auf immer und ewig
dass ich hätte anfangen können zu weinen.
„Oh Gott sei Dank. Mir geht es gut. Hat alles genauso geklappt wie du es mir gesagt hast.“
Ich konnte Jason fast durch das Telefon lächeln sehen.
„Habe es dir ja versprochen. Hör zu, wir können nicht so lange telefonieren. Die Adresse hast du ja, aber es ist sicherer, wenn Benjamin dich abholt, falls dich jemand sehen sollte. Ich kann dir jetzt am Telefon aus Sicherheitsgründen nicht mitteilen wo genau er auf dich warten wird, check deine Emails. Ich schicke dir drei verschiedene mit allen Infos die du brauchst.“
Ich nickte, obwohl er mich nicht sehen konnte. „Okay.“ flüsterte ich.
„Alles wird gut. Ich liebe dich.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, legte Jason auf. Nur wenige Minuten später hatte ich alle drei Emails. In der ersten Email teilte er mir mit, dass Benjamin in einer recht unbefahrenen Straße mitten im Wohnbezirk in Beverly Hills auf mich warten würde. Die zweite Email enthielt die Information, dass sein Auto ein schwarzer Mercedes Benz war, das Kennzeichen teilte er mir nicht mit. Wieder einmal aus Sicherheitsgründen, nahm ich an. Die dritte und letzte Email nannte mir die Uh rzeit, morgen um 11 Uhr in der früh.
16 Stunden später stand ich genau dort, wo Jason es mir mitgeteilt hatte. Die Straße war in einem besonders noblen Bezirk von Beverly Hills, von riesigen Palmen durchzogen. Als Jugendliche hatte ich immer davon geträumt, hier zu leben, in ei ner der gigantischen Villen, mit drei schicken Autos vor der Haustür. Heute schien mir das nach all dem, was ich erlebt hatte, nicht mehr wichtig zu sein. Außerdem hatte ich gelernt, das simple Geschenk der Freiheit mehr zu schätzen zu wissen, seit ich im California State Prison arbeitete. Ich versuchte, mich unauffällig umzuschauen, hielt nach einem schwarzen Mercedes Benz Ausschau. Ich war den ganzen Morgen so nervös gewesen, dass ich 15 Minuten zu früh angekommen war.
Wenige Minuten später sah ich ihn. Ein schwarzer Mercedes hielt am Straßenrand und ein großer, glatzköpfiger Mann in einem dunklen Anzug stieg aus. Er trug außerdem eine Sonnenbrille, wodurch ich fand, dass es irgendwie aussah wie einer der Typen von „Men in Black“. Er sah mich sofort, winkte mich mit einer kurzen Kopfbewegung zu sich herüber. Wortlos stieg ich ein und der Glatzkopf, der Benjamin hieß, startete sofort den Wagen.
„Ich bin Benjamin. Hab schon viel von dir gehört. Mein Haus ist nur zehn Minuten von hier, den Berg hoch. Weiß irgendjemand wohin du gegangen bist?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, niemand. Keiner weiß irgendetwas.“
Für den Rest der Fahrt schwiegen wir. Mir war auch nicht wirklich nach Smalltalk zumute, zu nervös war ich, dass uns doch jemand beobachtet hatte. Benjamins Haus tauchte wenig später von Palmen umrandet vor uns auf. Ein imposantes, terracottafarbenes Haus mit bodentiefen Fenstern und einem gigantischen Garten.
„Ein wahnsinniges Haus hast du.“ bemerkte ich.
„Hab es vor zwei Jahren gekauft. Jason ist ein wirklich guter Freund von mir, ihr Beide könnt bleiben so lange ihr wollt.“
Mein Herz schlug schneller in der Erwartung, endlich Jason zu sehen. Nachdem Benjamin und ich durch den Haupteingang hereingekommen waren, ging er mit mir durch einen langen Flur, in dem zahlreiche Gemälde an der Wand hingen, die einen Wert von mehreren Tausend Dollar, wenn nicht sogar Millionen, haben mussten. Dann öffnete er eine weitere Tür, die mich in eine Art Wohnzimmer führte. Dann deutete Benjamin auf die Tür am Ende des Wohnzimmers.
„Jason ist da drin. Meldet euch wenn irgendetwas ist.“
Damit ließ er mich allein. Leise ging ich auf die Tür zu, fast auf Zehenspitzen, als wäre es verboten, Lärm zu machen. Vorsichtig drückte ich die Türklinke und betrat ein weiteres, halb abgedunkeltes Zimmer. Und da war er. Lag ausgestreckt auf dem ausladenden Doppelbett, die Augen geschlossen. Leise schlich ihn an mich heran und legte mich neben ihn, woraufhin er sofort aufschreckte.
„Laura. Endlich. Oh Gott, ich bin so froh, dich zu sehen. Habe dich so vermisst.“ sagte Jason und nahm mein Gesicht in beide Hände, bevor er seine Lippen auf die meinen drückte. Immer wieder küsste er mich, umarmte mich. Ich fühlte mich geborgen, trotz der Situation. Und mit einem Lächeln stellte ich fest, dass Jason und ich zum allerersten Mal außerhalb des Gefängnisses zusammen waren, zusammen in einem Bett liegend.
Jasons Küsse wurden fester,
Weitere Kostenlose Bücher