Auf immer und ewig
klopfte hart gegen die Tür, mehrere Male, sodass die Wärter wußten, dass nicht ich es war, die klopfte. Sofort öffnete sich die Tür. Jason zog mich einen Schritt zurück. Dann änderte er seine Attitüde um 100%.
Sein Griff um meinen Hals wurde fester, er wurde grober, ohne mich zu verletzen.
„Zurück, sofort zurück.“ schrie er die Wärter an. Ich war selbst darüber erschroc ken, wie er von dem ruhigen Mann, den ich kannte und liebte, zu dieser kalten Maschine werden konnte. Ich vertraute ihm, er spielte seine Rolle gut. Nur ein winziger Funken in mir flüsterte immer wieder „Was, wenn er nicht spielt? Was, wenn er dich nur ausnutzt? Was, wenn er dir wehtut?“ Ich verdrängte diese Gedanken und versuchte auch, meine Rolle zu spielen. Eigentlich musste ich keine Rolle spielen, denn ich war auch so verängstigt genug. Ich keuchte laut und sah den Wärtern um Hilfe bettelnd in die Augen, ließ aber gleichzeitig nie die Klinge aus den Augen.
Die Wärter blieben sofort stehen, als sie die Klinge an meinem Hals sahen. Jason signalisierte ihnen mit einer Kopfbewegung, dass sie langsam in den Raum kommen sollten. Beide Wärter waren noch relativ jung, groß und kräftig gebaut, aber sahen ebenfalls leicht verängstigt aus. Beide hatten so eine Situation ebenfalls noch nicht im Laufe ihrer Karriere erlebt.
„Legt eure Handschellen und d ie Knüppel auf den Boden in die Ecke, gebt mir die Schlüssel, die ihr habt und dann kniet euch hin und haltet eure Hände hoch, wo ich sie sehen kann.“ befahl Jason. Die Wärter taten langsam, was Jason von ihnen forderte, ihn immer wieder vorsichtig auffordernd, mich los zu lassen und mir nichts zu tun.
Ich spürte Javi grinsen ohne sein Gesicht zu sehen. Vorsichtig zog er mich in Richtung der Tür und schlug sie dann mit einem Satz hinter uns zu, nahm rasch meine Schlüssel um die Tür hinter uns zu verriegeln und flüsterte mir ein kurzes „Alles wird gut“ zu, bevor wir anfingen, in Richtung Ausgang zu rennen.
Die Kameras des Gebäudes waren auf uns gerichtet, somit mussten wir unser Schauspiel beibehalten. Während wir durch die Gänge rannten, hielt er mich noch immer leicht im Schwitzkasten und hielt das Messer mit der anderen Hand leicht gegen meinen Rücken, während er mich immer weiter schob.
Jede Sekunde kam mir wie mindestens fünf Minuten vor und ich war froh, dass wir in den Gängen nicht einen einzigen Sicherheitsmann trafen. Christian Brown hatte ganze Arbeit geleistet. Wenige Minuten später erreichten wir die Hintertür, die Jason nun rasch mit einem meiner Schlüssel öffnete. Als wir herausstürmten, sah ich mich sofort in alle Richtungen um, damit rechnend, jeden Moment schwer bewaffnete Sicherheitsmänner zu sehen. Die kamen allerdings erst aus mehreren Richtungen gerannt, als wir bereits am Auto angekommen waren. Als die Waffen auf uns zielten, zog Jason mich fester an sich heran, als wolle er mich als Schutzschild benutzen. Ich hatte ebenfalls noch nie eine Schusswaffe auf mich zielen gehabt, dementsprechend war ich dem Nervenzusammenbruch nah.
„Weg mit den Waffen oder ich schneide ihr die Kehle durch.“ schrie Jason nun so laut er konnte. Die Sicherheitsmänner senkten sofort die Waffen.
„Du musst mich ein Stück im Auto begleiten.“ Flüsterte Jason in mein Ohr. Wieder nickte ich stumm, hoffend, dass bald alles vorbei war. Ich kam mir vor wie in einem Albtraum oder einem wirklich schlechten Hollywoodfilm.
Jason setzte sich ans Steuer des schwarzen, leicht verbeulten Renault Twingos und startete das Auto, während er sich immernoch halb hinter mir versteckte und mir das Messer Richtung Hals hielt. Dann ging alles ganz schnell. Er brauste mit einem Ruck los und mindestens einer der Sicherheitsleute startete das Feuer, denn die Rückscheibe zersprang mit einem lauten Knall. Ich schrie laut auf, während Jason mir „Duck dich“ zurief.
Dann war alles vorbei, nur wenige Sekunden später. Ich hatte erwartet, dass sie uns sofort verfolgen würden, aber anscheinend war das Risiko zu groß, dass er mich einfach umbringen könnte.
Jason fuhr noch immer um die 100, viel zu schnell. „Die haben mein Kennzeichen.“ murmelte er. Die werden jeden Moment jede Polizeistelle in der Stadt anfunken und dann werden die uns mit Barrikaden anhalten. Ich brauche ein anderes Auto, jetzt sofort.“
Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, machte Jason eine Vollbremsung, sprang aus dem Auto und stürmte auf einen älteren Mann am Straßenrand zu,
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