Auf immer und ewig
würde. Ich liebte meinen Job, aber noch mehr liebte ich Jason. Und somit fragte ich ihn am Tag zehn nach seiner Ankunft, wie es weitergehen sollte. Wir lagen auf der Terrasse und er drehte seinen Kopf zu mir, die Augen leicht zusammen kneifend, da die Sonne direkt in sein leicht gebräuntes Gesicht strahlte.
„Ich weiß es noch nicht. Ich glaube das Beste wäre, wenn wir zumindest für einige Zeit das Land verlassen, zumindest bis Gras über die Sache gewachsen ist und sie aufhören, mich zu suchen. Was hältst du von Südamerika?“
Die Vorstellung, mit Jason nach Südamerika zu gehen und ein wildes Leben voller Liebe und Leidenschaft zu führen, gefiel mir sehr. Es war aufregend, ein Abenteuer. Gleichzeitig wußte ich aber, dass ich dann meinen Job kündigen musste. Wiedermal schien Jason meine Gedanken lesen zu können.
„Du müsstest deinen Job kündigen, ich weiß. Aber mach dir keine Sorgen über das Geld- Ich habe noch immer mein geheimes Konto und da ist genug drauf, dass du und ich für den Rest unseres Lebens glücklich sein können.“
Ich nickte. „Wagen wir es. Wie wäre es mit Bogota? Von da aus können wir weitersehen. Ich denke gerade jetzt wäre sowieso die perfekte Gelegenheit, zu kündigen. Ich kann behaupten, ich wäre psychisch so überwältigt worden von den Ereignissen, dass ich mir in naher Zukunft nicht vorstellen kann, wieder in diesem Beruf zu arbeiten. Damit halte ich mir die Möglichkeit offen, vielleicht irgendwann wieder einzusteigen.“
Ich war überrascht über meine eigene Courage, über meinen freien Willen, wieder zu lügen und sogar meinen Job aufzugeben. Doch ich war bereit, es für Jason und mein Glück zu tun. Er lächelte und streichte mir das Haar aus dem Gesicht.
„Wir werden so glücklich sein.“ sagte er und schloß die Augen.
15.
Ich hatte entschieden, eine Woche später, Donnerstag, zu kündigen. Es war Mittwoch abend und ich wollte eine Nacht in meiner eigenen Wohnung schlafen, um mich mental darauf vorzubereiten. Außerdem waren alle meine Sachen dort. Es fiel mir schwer, ihn allein zu lassen, wußte aber, dass es richtig war. Jason und ich waren nun schon seit dreizehn Tagen zusammen in Benjamins Haus, den wir kaum zu Gesicht bekommen hatten. Ich war ihm dankbar, dass er uns so viel Privatsphäre gab.
Nachdem ich mich lange und intensiv von Jason verabschiedet hatte, ging ich durch die langen Flure. Benjamin würde mich wieder irgendwo in Beverly Hills absetzen, sodass wir nicht die Gefahr riskierten, vor seinem Haus beobachtet zu werden.
„Ich find es toll, dass du Jason eine Chance gibst. Ganz ehrlich. Er mag schreckliche Dinge getan haben, aber ich glaube dennoch, dass er ein guter Mensch ist.“ begann Benjamin im Auto.
„Naja, er hat vier.. ehm.. fünf.. ehm vier Menschen umgebracht, aber er bereut es sehr.“
Benjamin sah mich überrascht von der Seite an, als ich bei der Anzahl der Morde so sehr stockte.
„Fünf waren es, fünf. Seine Ex-Frau, ihren Liebhaber, die beiden Sicherheitsleute und Mary-Ann. Das weißt du schon, oder?“
Ich stockte. Ich hasste dieses Thema. Ich wußte, dass ich es niemals verdrängen konnte und sollte, aber ich hasste es daran erinnert zu werden, was für schreckliche Dinge Jason getan hatte. Dann nickte ich.
„Ja. Naja, von Mary-Ann weiß ich zwar, aber ich weiß noch immer nicht wo der Zusammenhang ist zwischen ihr und den anderen Morden. Jason hat mir bisher nicht wirklich davon erzählt.“
Benjamin sah mich an, als hätte ich ihm gerade einen besonders schlechten Witz erzählt.
„Ist das dein Ernst? Ich weiß, dass Jason niemandem davon erzählt, aber du solltest es wissen, du bist schließlich seine Freundin. Sogar ich weiß es.“
Benjamin wußte es? Ich konnte nicht glauben, dass er mehr darüber wußte als ich. Ich hoffte, er würde weiterreden, mir sagen, wie Mary-Ann Marley in der ganzen Sache verwickelt war. Doch er schwieg und blickte nach vorne.
„Kannst du mir sagen, was da los war? Bitte. Ich liebe Jason, aber er will es mir nicht sagen. Es macht mich verrückt. Ich will mein Leben mit ihm verbringen, aber ich kann nicht aufhören, daran zu denken. Ich muss einfach die Wahrheit wissen.“ bat ich Benjamin und sah ihn nervös von der Seite an.
Benjamin seufzte und schwieg. Dann räusperte er sich.
„Laura, das ist eine Sache zwischen euch Beiden. Ich kann mich da nicht einfach einmischen. Jason ist mein Freund und wenn er irgendwelche Gründe hat, dir Dinge vorzuenthalten, dann
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