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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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Ausschnitt tragen. Diese Logik hatte ich nie verstanden. Mir reichten selten drei Vorgaben, um gegen Paul auf dem kleinen Brett gewinnen zu können, Peter benötigte vier. Ich hingegen war der bessere Schachspieler, aber nur selten spielten wir Schach bei unseren Treffen..Während an anderen Tischen gewürfelt wurde oder Karten gedrescht wurden spielten wir das anspruchsvollere Go. Es gab verschiedene Spielfelder aus Leder, verschiedene Größen, die bedingten, dass die Spieldauer unterschiedlich lange war. Wir bevorzugten das kurzweilige 9x9 Feld, ein Spiel dauerte dann kaum länger als fünf Minuten. Wenn Paul spielte, schaute Margarete hin und wieder kurz zu, eine willkommene Abwechslung. Der Spielfreie hatte Gelegenheit zu schauen, Gelegenheit zu flirten. Ich war mir sicher, dass sie für Geld zu haben war, wie auch die anderen Frauen, die sich in der Spelunke befanden. Obgleich die neokatholische Kirche etwas gegen die Beschneidung der Frau hatte, gestand sie einer Frau keine Freude beim Geschlechtsverkehr zu. Ich fürchtete, die Kirche hielt die Beschneidung für unnötig, weil man Frauen eh keine Lust beim Sex unterstellte. Ausnahmen bestätigten die Regel. Sollten sich in der Kneipe nur Ausnahmen befinden? Während ich mit Paul ein Spielchen machte, stand sie an unserem Tisch. Einer meiner Geistesblitze wurde nicht unerheblich gestört, als ich glaubte, aus Peters Mund etwas Unerhörtes zu vernehmen. „Ich mag Deinen geilen Arsch!“ Konnte es sein, dass sie ihn anlächelte? Sie sagte etwas, was ich nicht verstand. Ich verlor die Partie und konzentrierte mich auf Margarete, die nun im hinteren Teil der Kneipe bediente. „Tolle Frau“, sagte ich in die Runde. Keiner meiner Freunde hatte sich je geoutet, sie gehabt zu haben. Woher kam nun der Mut von Peter? Einmal war immer das erste Mal. „Ich will sie haben“, sagte Peter. Ein Indiz dafür, dass ich nicht völlig unter paranoiden Wahnvorstellungen litt. „Sie wird nicht ganz billig sein“, entgegnete ich und begab mich vorsichtig auf die subversiven Pfade, die ich liebte. „Das ist mir egal“, sagte er und begann von den Vorzügen Margaretes zu schwärmen. Paul, der ebenfalls auf sie stand, musste aber erst Versuchskaninchen bei den Aborigines spielen, um auch annähernd so viel Taschengeld zu besitzen, um sich Frauen wie Margarete leisten zu können. Mein Urteil basierte auf Vorurteilen, denn zuverlässige Informationen und einen transparenten Markt gab es nicht. Es war klar, was Paola gekostet hatte. Die Preise für die Prostituierten New Havannas waren festgelegt, auch wenn man dann freiwillig noch draufzahlte. Einen Wochenlohn eines Lehrers für Vorgeschichte für einen Tag mit Paola. Gespannt wartete ich darauf, wie sich die Avancen von Peter sich in dieser Nacht steigern würden.
     
     
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    Die majestätische Milchstraße hing über unseren Köpfen, wir gingen Richtung Hafenviertel; ich, Paul und Peter, mit Katharina im Arm. Die Spiralgalaxie bedeckte den kompletten Himmel. Dort irgendwo oben lag unsere Herkunft, die gleichsam die Zukunft der Menschheit war. Vor mehr als dreißigtausend Jahren hatte dort die Menschheit begonnen, den Weltraum zu erobern, begonnen sich selbst zu verändern, sodass der Begriff Menschheit für das, was sich dort oben befinden musste, im Prinzip unpassend war. Man stieg zwar nie in denselben Fluss, so heißt ein alter Spruch, aber mir war klar: Ein Bach war kein Strom. „Wie weit ist es noch?“, drängelte Katharina. Es sind noch circa 30000 Lichtjahre bis zur Erde“, versuchte ich zu scherzen. Ich scherzte gerne, wenn ich torkelte. „Ich meinte nicht die Erde, du Penner!“ Frauen konnten sich alles herausnehmen, solange sie mit Unverheirateten zusammen waren. „Katharina, Engel, es dürfte sich um drei Minuten handeln, vierhundert Meter. Wie viel ist das in Lichtjahre ausgedrückt, Paul?“ Paul berechnete offenbar anderes. Er guckte mich an und torkelte weiter. „Hat den jemand Achtung vor dem, was sich über uns befindet? Dort wohnt Gott!“ Ich wollte eigentlich sagen: Dort wohnen die Götter, aber das wäre Blasphemie gewesen. Gottähnlich mussten dort oben die Nachkommen der Menschen sein. Ich konnte mir nicht ausmalen, was sie vermochten. Göttlichkeit war in dieser Galaxie vermutlich kein Einzelfall, dennoch, Raum und Zeit bildeten einen Puffer zwischen den Göttern und uns Menschen in New Avignon, die eine allmächtige Idee

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