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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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bewegt. Die Architektur der Häuser ist der von Athens nicht unähnlich. Es gibt jede Menge größere Häuser mit einem hohen Anteil von Glas. „Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass so etwas 60000 Jahre Bestand hat“, sagt Paul zu ihnen. „Das wird ein nettes Rätsel für Sandra.“ Die ist mit zwei weiteren Bibeltreuen unterwegs, auf der Suche nach einer Kirche. „Sandra wird ihren Begriff von Archäologin etwas erweitern müssen. Das, was wir hier sehen sind, keine Ruinen“ - „Also hat die Menschheit irgendetwas vor wenigen Jahren erwischt. Aber das ist doch völlig unwahrscheinlich. Glaubst du, dass die Menschen nach 60000 Jahren noch in denselben Häusern leben wie damals?“ Robert hat darauf gedrängt, Richtung Meer zu gehen, also irgendwie abwärts. Die Türen der Häuser sind verschlossen. Sie entscheiden sich dafür, vorerst keine der Türen aufzubrechen.“ - „Aber in den Häusern könnte doch jemand sein, mit dem man reden könnte“, wendet Paul ein. Sie sehen eine hübsche kleinere Kirche mit einem Kreuz auf dem Turm. Die Türen sind ebenfalls verschlossen. „Aber das macht doch alles keinen Sinn. Das widerspricht auch der Zyklustheorie“, ruft Robert aus. „Die Zyklustheorie nimmt an, dass es immer wieder zu einem Zusammenbruch der Zivilisation kommt, die Menschheit auf vorgeschichtliches Niveau zurückfällt, aber in wenigen, vielleicht ein paar Tausend Jahren erneut hochtechnisiert ist und dann beginnt das Spiel von Neuem. Bei jedem Neuanfang wird es für die Menschheit schwieriger, weil zum Beispiel bestimmte Rohstoffe schon verbraucht sind.“ - „Ist die Theorie von dir? Jedenfalls weicht sie etwas von der Offenbarung des Johannes ab“, wendet Paul ein. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass nach mehreren Zyklen immer noch Kirchen mit Kreuzen gebaut werden.“ - „Vielleicht ist an der Story ja etwas dran“, entgegnet Vanessa. „Du meinst die Bibel?“ - „Ja!“ - „Na, ja, wir haben ja auch Kirchen mit Kreuzen gebaut:“ Pauls Antwort kann Robert nicht befriedigen. „Vielleicht stimmt ja etwas nicht mit unserer physikalischen Theorie. Vielleicht sind gar keine 60000 Jahre vergangen.“ - „Die Theorie ist natürlich unvollständig, aber die Relativitätstheorie beschreibt diesen Aspekt sehr zuverlässig“, verteidigt Paul seine Physik. „Können wir da denn sicher sein. Mir ist das alles suspekt.“ Noch wenige Meter und sie erhaschen den ersten Blick aufs Meer, ein überwältigender Anblick bei strahlendem Sonnenschein. Die Temperaturen werden langsam angenehmer, Mittag ist nicht mehr weit. Robert freut sich auf dieses Meer, hat sich für irgendwann vorgenommen, Fische zu fangen und zum ersten Mal in seinem Leben Fisch zu essen. Er zieht seine Schuhe aus und stapft mit nackten Füßen ins Wasser. Wie wunderschön diese tote Stadt ist. Der Berg dort hinten muss der Tafelberg sein. 60000 Jahre reichen bei Weitem nicht aus, um ihn durch Erosion abzutragen. Paul weiß um Roberts Liebe zum Meer, aber hier ist nirgends New Havanna mit einer Paola, die so tut, als ob sie ein Leben lang auf einen gewartet hat. Hier lässt sich vielleicht leben. Sie müssen einen Weg finden, die Süßwasserversorgung zu sichern, einen Weg sich zu ernähren, wenn dies auch vorerst auch Bordkonzentrate bedeuten mag. „Vielleicht war Kapstadt keine schlechte Wahl. Die Städte unterscheiden sich vermutlich nicht sonderlich, was ihre Leblosigkeit anbelangt. Ich hätte aber gerne mal einen buddhistischen Tempel gesehen“ - „Dann muss du dich zu Fuß aufmachen, Dschungel, Wüsten und Gebirge überwinden. Hast ungefähr 15000 Kilometer bis Thailand. Wieso interessierst du dich für buddhistische Tempel, Paul?“ - „Eine nicht unsympathische Religion!“ - „Wie können wir rausfinden, was hier passiert ist. Wieso sind die Menschen oder ihre Nachfolger vom Erdboden verschwunden?“, unterbricht Vanessa die Unterhaltung. „Vielleicht weil sie jetzt unterirdisch leben. Im Übrigen haben wir bisher nur einen winzigen Bruchteil der Erde gesehen. Wir haben gar keine Chance rauszufinden, was sich hier verbirgt, wenn sich hier etwas verbirgt.“ Paul kann da nur recht geben. Nur in der Finder hätte man die Chance menschliches Leben zu finden, wenn es nur noch an wenigen Plätzen existiert. „Wann gehen wir in ein Haus rein?“ - „Vielleicht ist das gefährlich!“ Sie setzen sich eine Weile in den Sand, essen und trinken ein wenig, Robert trauert dem Reich der schönen Amazonen nach, von denen er

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