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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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sich anfreunden müssen. Robert schaut gebannt die Bilder der Teleskope an, versucht die Küstenlinien zu erkennen, vergleicht sie mit dem Kartenmaterial, das ihnen zur Verfügung steht. Die Physiker stellen keine elektromagnetische Strahlung fest, die nicht natürlichen Ursprungs ist, die Infrarotdetektoren stellen keine künstlichen Hotspots fest. Die Bahn der Finder ist so gewählt, dass sie möglichst viele verschiedene Gegenden der Erde überstreicht. Es herrscht Frühling auf der Nordhalbkugel der Erde, der Frühlingspunkt muss vor ca. zwanzig Tagen passiert worden sein. Ihre Röhrencomputer arbeiten auf Hochtouren, Röhren müssen ausgetauscht werden, nie zuvor sind die Rechner, die größtenteils auf ihrer Reise abgeschaltet waren, so belastet worden. Die Rechner ermitteln den Breitengrad, den sie überfliegen, die Bestimmung der Längengrade ist noch unsicher, da die festen Referenzpunkte fehlen. Robert weiß, dass sie zur Zeit Nordamerika überfliegen. Der Anteil von Wüstenregionen ist erwartungsgemäß hoch, aber immer wieder sehen sie auch grün. Kein Anzeichen von zivilisiertem Leben dort unten, bis sie das überfliegen, was vermutlich einmal eine Großstadt war. Unentwegt machen die Kameras Fotos, die sie später, nach ihrer Entwicklung, auswerten werden können. „Das da unten war Chicago mit dem Michigan See“, schreit Robert. Soweit die Zeit es zuließ es zu beurteilen; die Stadt mit ihren Gebäuden scheint erhalten. Das kleine Fotolabor arbeitet auf Hochtouren, um Bilder von Chicago zu entwickeln. Mit Chicago haben sie einen wichtigen Referenzpunkt, um den momentanen Längengrad zu bestimmen. Das Raumschiff überfliegt Teile des ehemaligen Kanadas, dass wie eine endlose grüne Landschaft erscheint, denn es ist wolkenlos in Quebec. Die Bilder von Chicago haben erste Priorität, obgleich sie vermutlich auch andere Siedlungen schon überflogen haben. „Wie kalt ist es in Chicago?“ - „Vermutlich um die dreizehn Grad“ - „Wie war die Ortszeit?“ - „Etwa 11 Uhr morgens Ortszeit“ Die Infrarotaufnahmen zeigen, dass von den Häusern keine erhöhte Infrarotstrahlung ausging. „Die Menschen müssen dort frieren in ihren Häusern“ - „Es gibt wahrscheinlich dort keine Menschen“ - „Die haben vielleicht die perfekte Wärmedämmung“, sagt ein anderer. Dann kriegt Robert die ersten hoch aufgelösten Fotos von Chicago in die Hände. Häuser sind erkennbar, regelmäßige Straßenzüge, nicht unähnlich wie die Straßen von Athens, aber so etwas wie Autos, Fahrzeuge sind nicht erkennbar. Die Auflösung reicht nicht, um Menschen erkennen zu können. Können wir nicht näher ran?“ - „Wir können nicht näher ran, ohne die Finder in Gefahr zu bringen, Robert“ - „Keine Autos!“ - „Robert, hast du im Ernst geglaubt, dass 60000 Jahre nach der Erfindung des Automobils noch Autos fahren?“ - „Nein, nicht wirklich. Ich habe ein ungutes Gefühl, die Stadt sieht so aus, als sei sie 60000 Jahre alt. Gibt es Flugzeuge? Einen Flugplatz? Schiffe?“ - „Keine Schiffe, keine Flugzeuge. Wir haben da einige Areale, die können so etwas wie Flugplätze gewesen sein.“ - „Gibt es freie Flächen in der Stadt?“ - „Ja“ - „Und sie sind nicht bewaldet?“ - „Nein, dass hier scheint so eine Art Arena zu sein.“ - „Keine Bäume in der Arena, das kommt mir merkwürdig vor. Gibt es da unten Parklandschaft?“ - „Ja!“ - „Dann gibt es da unten irgendetwas!“ Diese Erkenntnis überwältigt sie, während ihr Kurs sie über den Atlantik und Nordskandinavien führt. Die nächsten Kilometer sind uninteressant, sie werden Teile Sibiriens überfliegen, dann China und Japan. „Wir werden eine Stadt anfliegen, ich nehme an, Chicago wird nicht die einzige sein, die wir entdecken werden. Es spielt keine Rolle wo, aber die Temperaturen sollten erklecklich sein. „Welche Städte werden die nächsten sein?“ - „Schwer zu sagen, vielleicht erwischen wir Peking oder Tokyo, möglicherweise Buenos Aires oder Montevideo“ - „Wenn wir nur lange genug warten, kriegen wir jede Stadt. „Wie lange willst Du den in Schwerelosigkeit verbringen?“ - „Ist doch ganz nett“ Robert klärt die Runde auf, dass die Astronauten der Erde mehrere Monate in Schwerelosigkeit verbracht haben. - „Die haben das aber auch trainiert und hatten geeignete Vorrichtungen dafür“ - „Wie willst du das den trainieren?“ Robert und Paul sind bei der ersten Mission dabei; die halbe Crew, acht Männer und sieben Frauen

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