Auf Schokolade und ewig!
man eine Mitfahrgelegenheit mit seiner GroÃmutter ein Wagnis nennen konnte. âDankeâ, sagte sie. âSteigt ein, Kinder.â
âIch hab Ihr Auto da hinten gesehenâ, sagte die Frau. Sie zog an der Zigarette, die sie in der Hand hielt, und blies den Rauch aus dem offenen Fenster. âSieht so aus, als müssten Sie ein paar Tage bei uns bleiben.â
âWie heiÃt dieser Ort?â, fragte Cass, als sie die Kinder in den Wagen beförderte.
âIcicle Falls.â
âWas ist ein Icicle?â, wollte Willie wissen.
âWenn du im Winter noch hier bist, dann zeige ich es dirâ, erwiderte die Frau. âIch heiÃe übrigens Dot Morrison.â
âCass Wilkes. Und das sind meine Kinder â Dani, Willie und Amber.â
âFreut mich, Sie kennenzulernenâ, sagte Dani, die sich an ihre Manieren erinnerte.
âGut erzogene Kinder. Das sieht man heutzutage nicht mehr so oft.â Dot drehte sich zu Cass herum. âAlso, wo wollten Sie hin, bevor das ScheiÃauto seinen Geist aufgegeben hat?â
ScheiÃauto. Na, das war ein Ausdruck, den ihre GroÃmutter noch nie benutzt hatte. Vielleicht waren sie ja doch ein kleines Wagnis eingegangen?
âMommy, sie hat Scheià gesagtâ, flüsterte Dani.
âIst schon okayâ, murmelte Cass und verriet Dot, wohin sie eigentlich wollten.
âSie sind also Bäckerin, was?â, meinte Dot, als sie von dem Job hörte, der auf Cass wartete.
âJa. Obwohl es das erste Mal ist, dass ich Geld dafür bekommen soll, wenn ich etwas backe.â
âDas ist schön für Sie, mein Mädchenâ, sagte Dot und zog wieder an ihrer Zigarette. âNa, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir dafür sorgen können, dass Sie sich wieder auf den Weg zu Ihrem neuen Zuhause machen können.â Sie lenkte den Wagen auf eine Tankstelle, wo es offenbar auch eine kleine Werkstatt gab.
Ein stämmiger Mann in den Sechzigern mit einem runden Gesicht und lichtem roten Haar schlenderte aus der Werkstatt, als sie angefahren kamen. Dabei wischte er sich die Hände an einem ölverschmierten Lappen ab. âHallo, Dotâ, begrüÃte er ihre gute Samariterin. âWen hast du denn da mitgebracht?â
âHallo, Swede. Das ist Cass Wilkes. Sie wollte eigentlich nach Wenatchee, aber ihr Auto hat ungefähr eine halbe Meile vor der Stadt seinen Geist aufgegeben.â
âNa, dann müssen wir mal sehen, was wir machen könnenâ, sagte der Mann.
Cass öffnete ihre Handtasche, um die Kreditkarte herauszuholen, und versuchte dabei, nicht über die Rechnung nachzudenken, die ihr dann im nächsten Monat ins Haus flattern würde.
âLassen Sie Ihr Portemonnaie mal stecken, junge Dame.â
âIch muss Sie doch dafür bezahlen, dass Sie mein Auto abschleppen.â
âFür âne halbe Meile?â Swede schnaubte. âDa kümmern wir uns schon drum. Wo kommen Sie unter?â
Gute Frage. Cass hatte keine Ahnung.
âIch bring sie ins Bavarian Innâ, antwortete Dot. âDa gibtâs einen Poolâ, erzählte sie den Kindern.
âO ja!â, rief Willie und streckte die Faust in die Höhe.
âMacht euch keine allzu groÃen Hoffnungenâ, dämpfte Cass die Freude. âVielleicht wird das Auto ja heute noch heil gemacht, und dann müssen wir weiter.â
âSwede ist ja schon gut, aber er kann keine Wunder vollbringen. Wenn ich mich nicht sehr täusche, sah das nach einem neuen Kühler ausâ, meinte Dot.
Ein neuer Kühler, eine Ãbernachtung in einem Motel â Cassâ ohnehin schon dürftige Ersparnisse würden noch weiter schrumpfen, bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatten. Sie seufzte.
âFrisch geschieden?â
Hatte diese Frau übersinnliche Kräfte? âWoher wissen Sie das?â
Dot drückte ihre Zigarette in einem Aschenbecher aus. âIch erkenne die Zeichen. Aber Sie werden es schaffen, da bin ich mir sicher.â
âIch auchâ, stimmte Cass zu. Dies hier war ein Neustart.
Wenn sie jemals bis zur Startlinie kam.
âIch kenne Tom Nordlie, den Besitzer des Bavarian Innâ, fuhr Dot fort. âIch wette, der gibt Ihnen einen Rabatt aufs Zimmer für heute Nacht.â
âIm August?â In der Hochsaison? Cass würde darauf keinen Cent wetten.
Ãberraschenderweise tat er es tatsächlich. âWenn Sie eine Stunde warten
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