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Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Titel: Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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im Esssaal beim Mittagessen. Ein immer lauter werdendes Klappern ließ sie aufschauen. Sie staunten nicht schlecht, als die fünf Ritter im Gänsemarsch hereinkamen und mit Hühnerkeulen winkend durch den Saal marschierten. Erst vor dem Mitteltisch machten sie halt.

    „Wo kommt ihr denn her?“ fragte der Rex.
    „Vom Cocktail bei der gräflichen Familie!“ rief Herbert.
    Belustigt erkundigte sich der Rex nach den näheren Umständen. Was sie angestellt hätten und wie und ob auch nichts dabei kaputtgegangen sei. Die Mitschüler waren von ihren Plätzen aufgestanden und drängten sich im Kreis, um ja kein Wort zu versäumen.
    „Das nenne ich einen gelungenen Streich!“ lobte der Rex, als sie alles erzählt hatten. Und unter allgemeinem Beifall marschierten die gepanzerten Helden des Tages zum Esssaal hinaus.
     
     
     

Ein Streich kommt selten allein
     
    Am Sonntag nachmittag wurden Andi und seine kleinen Helfer von Doktor Waldmann zum Tee eingeladen.
    Sonja war von Schloss Rosenfels herübergekommen und sprudelte vor Begeisterung: „Wir haben uns kaputtgelacht drüben. Sogar Fräulein Doktor Horn meinte, das sei nun mal ein netter Streich gewesen. Und sie ist sonst gar nicht für solche Unternehmungen.“
    Doktor Waldmann wiegte bedächtig den Kopf: „Ich bin gespannt, wie das weitergeht.“
    „Wie meinen Sie das, Doktor?“ fragte der kleine Herbert. Er war der einzige, der gerade den Mund leer hatte. Alle anderen kauten an Sonjas wunderbarem Kuchen.
    „Ich meine, dass ein Streich selten allein kommt“, fuhr der Doktor fort. „Wer einen leichten Schlaf hat, kann in den nächsten Nächten bestimmt einiges hören!“
    „Da müssen wir uns ja vorsehen!“ sagte Sonja. „Womöglich kommen sie wieder mal zu uns herüber.“
    Andi hörte auf zu kauen. Ein Streich gegen die Mädchen von Rosenfels! Warum nicht? Schließlich hatte ihn Sonja schon einmal auf eine gute Idee gebracht.
    Auch Herbert, Egon, Kuno und Eberhard wirkten recht nachdenklich. Sie brüteten jedoch an keinem bestimmten Streich, sondern nahmen sich nur vor, in den kommenden Nächten einen besonders leichten Schlaf zu haben.
    „Wenn nur der Unterricht nicht darunter leidet!“ sagte der Doktor.
    Satt von Sonjas wunderbarem Kuchen, dem beim Abendessen fünf hartgekochte Eier in Senfsoße gefolgt waren, lag Andi in seinem Bett und schlief wie ein Murmeltier. Der kleine Herbert kam hereingeschlichen und hatte alle Mühe, ihn wachzurütteln.
    „Was ist denn los?“ fragte Andi ziemlich laut und fuhr hoch.
    „Pst“, flüsterte der kleine Herbert. „Du weckst ja die andern!“
    Mit angehaltenem Atem lauschten beide in die Dunkelheit. Nichts war zu hören. Da schaltete der kleine Herbert seine Taschenlampe ein, hielt den Lichtkegel zu, dass nur ein schmaler Lichtspalt zwischen seinen Fingern hinausdrang, und schwenkte ihn über die Betten von Stephan, Pummel und Eugen. Sie waren leer.
    „Mensch!“ sagte Andi. „Gut, dass du mich geweckt hast. Die sind alle unterwegs!“
    „Bei mir auch“, antwortete der kleine Herbert. „Deswegen bin ich ja gekommen. Ich war wach, als sie aufstanden: Dampfwalze, Dieter und Hans-Jürgen.“
    „Was?“ sagte Andi erstaunt. „Seit wann machen Dampfwalze und Stephan denn was zusammen?“
    „Da hast du recht, Mann! Dann wären ja zwei Streiche im Gange!“
    „Und die werden wir uns keinesfalls entgehen lassen!“ Mit diesen Worten sprang Andi aus dem Bett, zog Trainingshose, Turnschuhe und einen Pullover an und nahm seine Taschenlampe aus der Schublade.
    Wie zwei schwarze Katzen schlichen sie die Treppe hinunter. Im Burghof war niemand zu sehen und zu hören. Also gingen sie durch das Tor zum Sportplatz hinaus.
    „Irgendwo müssen sie doch sein!“ flüsterte der kleine Herbert.
    „Du hast heute einen besonders hellen Abend“, antwortete Andi, blieb stehen und sah sich um. „Da! Hast du das gesehen?“
    „Was? Wo?“ fragte Herbert. „Drunten am Steg“, sagte Andi. „Wenn das kein Lichtschein war, darfst du wieder Häuptling Felgenbremse zu mir sagen! Weiter!“
    Sie kamen an den steileren Hang. Der kleine Herbert wollte in unvermindertem Tempo hinunterlaufen, aber Andi hielt ihn zurück: „Halt! Erst ein bisschen beobachten. Vielleicht kriegen wir raus, was sie machen.“
    „Vorsichtig bist du wie eine alte Tante!“ beklagte sich der kleine Herbert. Seit dem gelungenen Streich war er etwas übermütig geworden.
    „Und was ist, wenn einer von hinten kommt? Dann sieht er unsere Schatten gegen

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