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Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Titel: Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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fahre!“
    „Das heb dir mal für die großen Ferien auf. Du brauchst da gut drei Wochen, bis du oben bist“, gab Andi zur Antwort, Dampfwalze hörte auf zu treten, hob die Hand und schlug Andi auf den Rücken, als sei er ein Amboss.
    „Mensch! Mann! Das ist es überhaupt. Wir fahren zum Giro!“
    Jetzt hörte Andi auf zu treten. „Ist das dein Ernst?“
    „Was denn sonst?“ fragte Dampfwalze zurück. „Wir sehen das Rennen, ich lerne bergfahren, du kannst eine Reportage schreiben — und im übrigen kann das ein toller Streich werden!“
    War es der Gedanke an das berühmte Radrennen, der sie beflügelte, oder die Vorstellung, tatsächlich dorthin zu fahren, oder beides zusammen — die Trainingsfahrt endete jedenfalls in einer irren Strampelei, so dass die beiden nach knapp einer Stunde wieder über die Zugbrücke rollten.
    „Heute nacht sprechen wir weiter“, sagte Dampfwalze, als sie ihre Räder im Radstall an die Haken mit ihren Namen hängten. „Um elf Uhr im Kabuff unter der oberen Treppe! Man darf uns nicht zuviel zusammen sehen vorher. Das fällt sonst auf.“
    Andi nickte, und getrennt gingen sie auf ihre Zimmer.
    Es ist nicht zu fassen! sagte sich Andi. Der meint das tatsächlich ernst! Jedenfalls muss ich mir die Sache noch einmal gründlich überlegen. Dampfwalzes Streiche sind nicht unbedingt immer von der hier üblichen Machart! Aber wie er die Angelegenheit auch betrachtete — er konnte keinen Verstoß gegen die Regeln der Ritter feststellen.
    Immer wieder überlegte er: Es wird nichts kaputtgemacht — höchstens unsere Räder. Aber kein fremdes Eigentum! Es wird niemand dadurch geschädigt. Es muss niemand darunter leiden — das heißt, man wird sich natürlich Sorgen machen, wenn wir plötzlich verschwunden sind! Da muss uns noch etwas einfallen, dass wir uns beim Rex irgendwie abmelden. Wenn uns das gelingt, dann allerdings...!
    Doch schon kamen neue Zweifel.
    Wie weit ist das überhaupt? Kommen wir an einem Tag hin? Und wenn, wo übernachten wir vor der Rückfahrt? Pässe haben wir — aber wie ist das mit dem nötigen Kleingeld?
    Vor dem Abendessen kam der kleine Herbert. „Was ist, Andi, wann machen wir wieder einen Streich?“
    „Mann, du fragst mir noch ein Loch in den Reifen!“ sagte Andi barsch. „Lass dir halt selber was einfallen.“
    Nach dem Essen klopfte er bei Doktor Waldmann. „Entschuldigen Sie, Doktor, hätten Sie vielleicht eine Autokarte? Möglichst eine, wo die Kilometerzahlen draufstehen.“
    „Aha, verstehe“, sagte der Doktor. „Unser Rennfahrer sucht nach neuen Trainingsmöglichkeiten.“
    Andi nickte, und Doktor Waldmann suchte in seinem Bücherregal. „Hier ist eine von der näheren Umgebung.“
    „Prima“, sagte Andi und betrachtete die Karte. „Noch was?“ fragte der Doktor.
    „Ja, wenn...“, Andi nutzte die Gelegenheit, „...wenn Sie zufällig noch eine von Norditalien hätten, mit den Gebirgen drauf. Weil doch jetzt gerade die Italienrundfahrt läuft. Das möchte ich mir gern mal auf der Karte ansehen.“
    Doktor Waldmann schaute noch einmal nach und zog eine große Karte heraus.
    „Hier ist eine von Italien, Osterreich und der Schweiz. Bitte. Aber wiederbringen!“
    „Dann... dann kann ich sie also ein paar Tage haben?“ fragte Andi ungläubig.
    „Aber selbstverständlich. Ob du die Geographie durch den Radsport lernst oder auf eine andere Weise, ist mir egal. Hauptsache, du lernst sie.“
    Andi bedankte sich, steckte die Karten unter seinen Pullover, ging zu Bett, stand rechtzeitig wieder auf und schlich in das Kabuff. Dampfwalze war schon da. Auch er hatte Karten besorgt. Vom Musterschüler Strehlau.
    Auf der Karte sah das Unternehmen nicht mehr so gewaltig aus, wie es sich Andi zuerst vorgestellt hatte. Die Burg Schreckenstein lag nicht allzu weit von der Grenze entfernt.
    „Mensch, du, ich hätte nie gedacht, dass ich mich noch einmal so für Geographie interessieren würde“, sagte Dampfwalze. Sie fertigten eine genaue Fahrtskizze an, schauten in den Pässen nach, ob die Gültigkeitsdauer auch noch nicht abgelaufen war, zählten ihr Geld zusammen, überlegten, von wem sie sich unauffällig noch ein bisschen was dazuborgen könnten und wie sie den Rex am besten verständigten.
    „Das müssen wir, Dampfwalze, sonst leitet er womöglich eine Fahndung nach uns ein. Und dann ist das kein Streich mehr“, sagte Andi energisch.
    Dampfwalze schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie du dir das vorstellst. Wenn wir ihm sagen, wohin

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