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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Machen Sie auf.«
    Ich drehte mich um und lief den Flur hinunter, vorbei an Charlies leerem Zimmer – was anzeigte, dass heute nicht jedes zweite Wochenende oder Thanksgiving war oder worauf sich Bernie und Leda gerade geeinigt hatten –, in Bernies Schlafzimmer. Bernie lag auf dem Rücken, einen Arm über die Augen gelegt, die Bettdecke völlig verdreht. Ich roch Bourbon und Zigarettenrauch plus den Geruch von Bernie, den er immer an sich hatte, wenn es an der Zeit für eine Dusche war.
    Ich bellte, aber nicht sehr laut – armer Bernie. Ich wusste genau, was er jetzt brauchte, schließlich war ich schon oft genug Zeuge dieser Prozedur gewesen – viel Schlaf, Aspirin, Kaffee, ein kaltes feuchtes Handtuch auf der Stirn. Klopf, klopf, klopf. Keine Zeit für solche Sachen. Ich bellte wieder, lauter dieses Mal.
    »Oh«, stöhnte Bernie. »Autsch.«
    Ich trabte zum Bett und zog an einer Ecke der Decke. Aus den Tiefen der verdrehten Bettdecke zog Bernie zurück. Bernie war ein großer, starker Mann, aber im Moment nicht. Ein Ruck, und die Decke war weg.
    Bernie grunzte, den Arm nach wie vor über den Augen. »Was zum Teufel soll das, Chet?«
    Irgendwie hatte ich mich in der Bettdecke verheddert. Ich konnte nichts sehen – gruselig. Ich buckelte, trat um mich, rollte herum – irgendetwas krachte in der Nähe auf den Boden –, bis ich mich endlich aus der Umklammerung befreien konnte. Bernie hatte sich mittlerweile aufgesetzt und ein Auge geöffnet. Über Nacht war es rot geworden.
    »Schlafen«, sagte er, seine Stimme klang schon etwas kräftiger; Sie würden es vielleicht als Krächzen bezeichnen. »Ich muss noch …«
    Klopf, klopf, klopf.
    Bernies anderes Auge sprang auf, das war noch röter. »Was?«, fragte er. Und dann: »Wer?«
    Ich bellte.
    »Ist da jemand an der Tür?« Er drehte den Kopf zum Wecker, was schmerzhaft sein musste, weil er zusammenzuckte und »Autsch« rief. Dann blinzelte er auf das Zifferblatt, rieb sich die Augen und blinzelte noch mal. »Es ist doch erst …«
    Klopf, klopf, klopf, klopf – es hörte gar nicht mehr auf. Dieses Rattatata machte mich ganz kirre und Bernie wahrscheinlich auch.
    Er legte eine Hand an die Stirn, stand auf, lehnte sich ein wenig zur Seite, so als würde das Zimmer in die andere Richtung kippen, und stolperte ins Bad. Dann hörte ich ein Plätschern – was mich daran erinnerte, dass ich dringend pinkeln musste –, gefolgt von einem Rauschen und dem interessanten Klicker-klicker, das immer dann zu hören ist, wenn Pillen auf dem Badezimmerboden herumspringen. Nicht lange danach – derweil unablässiges Klopfen plus Iggys gedämpftes Kläffen – erschien Bernie in seinem gepunkteten Bademantel, das Gesicht gewaschen und die Haare gekämmt, bis auf ein kleines hornähnliches Ding auf der Seite, was man aber kaum bemerkte. Mit der einen Hand den Bademantel zusammenhaltend – den Gürtel hatten wir bei Charlies letztem Besuch zum Tauziehen gebraucht, bei dem Charlie, Bernie und ich in einem Haufen auf dem Boden endeten (aber ich hatte den Gürtel, was doch wohl hieß, dass ich der Gewinner war! Darum ging es doch beim Tauziehen, oder?) und – wo war ich stehen geblieben? –, ach ja: ging Bernie zur Haustür.
    Klopf, klopf, klopf. »Himmel noch mal«, sagte Bernie. »Ich komm ja schon.« Er drehte den Knauf und zog die Tür auf – vielleicht etwas schwungvoller als beabsichtigt, jedenfalls ließ er den Knauf los, und die Tür krachte gegen die Wand. Im selben Moment ließ er auch seinen gepunkteten Bademantel los, und der Bademantel fiel auf.
    Die Augen der blonden Frau, ein blasses Grün, würde ich sagen, aber ich möchte es nicht beschwören – Bernie sagt immer, dass Farben nicht meine Stärke sind –, wanderten nach unten, wurden ein bisschen größer, dann wanderten sie wieder nach oben und blickten Bernie ins Gesicht, wo sie schnell ganz klein wurden. »Ich scheine hier falsch zu sein«, sagte sie. Einmal haben Bernie und ich auf dem Discovery Channel einen Film über Eisbären angeschaut – eieiei –, und da war so ein Bild von einem langen, spitzen Eiszapfen, von dem langsam Tropfen fielen. Im Valley gibt es natürlich keine Eiszapfen, aber aus irgendeinem Grund fiel mir bei der Stimme der Frau dieses Bild wieder ein. Schon komisch, wie der Verstand funktioniert.
    Bernie blinzelte: »Oh.«
    »Ich suche eigentlich einen Privatdetektiv namens Bernie Little«, sagte die Frau.
    »Bingo«, entgegnete Bernie.
    »Wie bitte?«, fragte die Frau.
    »Sie

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