Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)
haben ihn gefunden. Er steht vor Ihnen. Ich bin Bernie Little. Und das« – er drehte sich um und deutete auf mich, wobei der gepunktete Bademantel erneut aufsprang, aber nur ganz kurz – »ist Chet.« Sie musterte mich, ziemlich lange sogar. Mein Schwanz fing an zu wedeln. »Womit kann ich Ihnen dienen?«, fragte Bernie.
»Ich bin Adelina Borghese«, stellte die Frau sich vor.
»Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Bernie und streckte die Hand aus. Adelina Borgheses Hand rührte sich nicht von der Stelle.
»Hat Sie dieser Polizist etwa nicht informiert?«, fragte sie. »Ich dachte, es sei so weit alles geklärt.«
»Ach …« Bei Bernie fiel endlich der Groschen. »Sie sind die Klientin mit dem alber…« Er hielt inne. »Äh, kommen Sie doch rein, bitte. Das Büro ist …« Er deutete den Flur hinunter. Adelinas Blick folgte seiner Hand und blieb an einem Paar Boxershorts hängen, die auf dem Boden lagen. Bernie bemerkte es. »Äh, in Ferien«, sagte er. »Das Hausmädchen.«
Wir hatten ein Hausmädchen? Es gab so viele Dinge, die ich an Bernie mochte, und das war eines davon: Jeden Tag lernte man etwas dazu. Aber jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Ich raste zu dem großen Stein am Ende der Einfahrt und hob das Bein. In dem Moment hörte ich es kläffen und drehte den Kopf, das Bein noch in die Höhe gehoben – ich kann den Kopf einmal halb herumdrehen, wenn ich muss –, und da stand Iggy am Fenster. Schön, dich zu sehen, Iggy, aber – owei, was war das denn? Er hob auch das Bein.
Bald darauf saßen wir im Büro – Adelina Borghese auf einem der Besucherstühle, Bernie hinter dem Schreibtisch, ich daneben.
Bernie war mittlerweile angezogen – Khakikosen, reingestecktes Hemd, Schnürschuhe – und sah viel besser aus. Er hatte außerdem Kaffee gekocht. Ich habe eine Schwäche für den Geruch, aber mit dem Geschmack kann ich nicht viel anfangen. Mein Getränk ist Wasser, auch wenn ich einmal mit ein paar Bikern in der Wüste einen netten Abend mit ein paar Bier verbracht habe. Aber dazu komme ich vielleicht später noch. Bernie war ganz groß im Befragen von Leuten. Seine Fragen und meine Nase: Wenn Sie meine Meinung wissen wollen, das beides zusammen zeichnet die Little Detective Agency gegenüber allen anderen aus. Ich machte es mir bequem, um Bernie bei der Arbeit zuzusehen.
»Milch? Zucker?«, fragte er und schenkte Kaffee ein.
»Schwarz«, entgegnete Adelina Borghese.
»Ich auch«, sagte Bernie. »Da haben wir schon mal was gemeinsam.«
Verstehen Sie, was ich meine? Brillant. Auch wenn diese Frau womöglich nicht so leicht zu beeindrucken war, denn von meinem Platz aus sah es so aus, als würde sie ihre Lippen auf eine Art verziehen, die sagte: »Das hättest du wohl gern.«
Bernie schlürfte seinen Kaffee mit etwas zittriger Hand. »Ah«, sagte er, »der tut gut.«
Adelina Borghese nahm wortlos einen Schluck von ihrem Kaffee und rührte ihn danach nicht mehr an.
»Wenn ich es richtig verstanden habe, sind Sie die Besitzerin von Queenie«, sagte Bernie.
Jetzt sah Adelina Borgheses Mund so aus, als hätte sie etwas Ekliges gegessen. »Queenie?«, fragte sie.
»Äh«, sagte Bernie, »war das nicht der Name von dem al…« Er hielt inne. »Was rede ich denn da? Princess, natürlich. Sie sind also die Besitzerin von Princess.«
»Richtig«, sagte Adelina Borghese. »Auch wenn ich unsere Beziehung nicht als Besitzer-Schrägstrich-Besitz begreifen würde.«
»Eher als Team?«, fragte Bernie.
Kurzes Schweigen, dann sprach Adelina wieder, ihre Stimme klang ein bisschen weniger eisig. »Das trifft es eher«, sagte sie. »Princess ist etwas ganz Besonderes. Sie ist eine wahre Kämpfernatur.«
»In Bezug auf was?«, fragte Bernie.
»Hundeschauen«, sagte Adelina, und ihre Stimme gefror erneut. »Hat dieser Polizist Sie denn überhaupt nicht gebrieft?«
»Doch, doch«, erwiderte Bernie. »Nur die Hundeschauen kamen nicht zur Sprache, sonst alles.«
»Was denn sonst?«, fragte Adelina. »Hundeschauen sind harte Wettkämpfe, und Princess ist … sie ist quasi der Michael Jordan unter den Hunden.«
Bernie war ein großer Basketballfan, er hatte eine Menge alter Videos mit Spielen, daher kannte ich Michael Jordan, aber glaubte Adelina wirklich, wir würden ihr abnehmen, dass der kleine Flauschball von dem Foto einen Korbleger hinbekam? Ein Basketball war für unsereins nicht ganz einfach zu handhaben, wie ich hatte erfahren müssen, und das vermutlich mehr als einmal.
»Wie hoch
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