Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
Vom Netzwerk:
sein muss …« und »Wenn es eine Zeitmaschine gäbe, würde ich …« und andere Dinge, aus denen ich nicht schlau wurde. Ich wusste nur, wie toll es hier und jetzt war. Die Sonne, der Wind, ein paar hohe Bäume oben an der Böschung – und was flitzte da an uns vorbei? Eine von diesen Nadelkissenpflanzen? Ganz schön schmerzhaft, wie ich aus Erfahrung wusste, aber ihre kleinen roten Früchte schmeckten lecker, falls man an sie rankam, was ich schon oft versucht hatte, mir aber erst einmal gelungen war, als Bernie sie für mich pflückte. Im Augenblick war allerdings etwas anderes wichtiger: Was da hinter der Nadelkissenpflanze hervorguckte, was war das? Etwa ein Nabelschwein? Ja, und zwar ein dickes, fettes. Ich drehte mich um und …
    »Chet?«
    Nach einem Weilchen tauchte auf der einen Seite wieder so ein flacher Einschnitt auf, und wir fuhren hinauf und aus dem Flussbett raus. Gleich danach kamen wir zu einer unbefestigten Straße mit jeder Menge Reifenspuren. Bernie hielt an. »Der Old Trading Post Highway«, sagte er. »Per Abkürzung mit freundlicher Empfehlung von Kit Carson dem Jüngeren.« Kit Carson: Noch ein Name, den ich schon mal gehört hatte. Steckte er vielleicht mit Coronado unter einer Decke? Keine Ahnung. Aber Bernie schien sich über irgendetwas zu freuen, und deshalb freute ich mich auch. »Jetzt müssen wir nur noch warten.«
    Wir warteten – keine Ahnung, worauf. Bernie steckte sich eine Zigarette in den Mund, dann wühlte er unter seinem Sitz nach Streichhölzern, und raten Sie mal, was er fand: Streichhölzer, ja, das auch, aber außerdem einen großen Hundekeks von Rover and Company. Der Geruch von diesem Hundekeks hing mir seit einer Ewigkeit in der Nase, und ich hatte selbst schon ein bisschen danach gewühlt, aber ohne Erfolg. Was Hundekekse von Rover and Company angeht, schmeckt ein alter genauso gut wie ein frischer, vielleicht sogar noch besser. Wir machten es uns gemütlich, während wir warteten. Bernie legte entspannt einen Arm auf den Türrahmen und rauchte, ich beschäftigte mich mit dem Hundekeks und hoffte, dass Bernie ein paar Rauchringe blasen würde. Ich beobachtete furchtbar gern Rauchringe, aber er blies keine.
    Es war aber auch ohne Ringe nett, dabei zuzusehen, wie der Rauch davonwehte, und das tat ich gerade zufrieden, als ich aus der Ferne ein Motorengeräusch hörte. Ich schluckte den Rest des Hundekekses runter, stellte mich auf meinem Sitz auf und drehte den Kopf in die Richtung des Geräuschs.
    »Guter Junge«, lobte Bernie. Er warf die Kippe weg, ließ den Motor an und trat aufs Gas. Wrumm, wrumm: Ich hätte den ganzen Tag zuhören können.
    Ein Stück weiter weg stieg über dem Old Trading Post Highway eine Staubwolke auf, und schon bald entdeckte ich darunter das Regenbogen-Wohnmobil. Es kam immer näher und wurde immer lauter, und als es an uns vorbeifuhr, wurde es ein bisschen langsamer. Die beiden Männer auf den Vordersitzen drehten sich zu uns um, und in diesem Moment konnte ich die beiden ganz genau sehen: Crash und Disco! Ich bellte. Hatten sie mich gesehen? Wohl nicht, denn sie fuhren weiter und wurden sogar wieder schneller, statt für eine kleine Unterhaltung stehen zu bleiben. Bernie drückte das Gaspedal durch. Wir bogen schlitternd auf den Highway ein und fuhren dem Regenbogen-Wohnmobil hinterher.
    Gleich darauf hatten wir sie eingeholt und hängten uns an ihre Stoßstange. Das ist so eine Redensart unter uns Privatdetektiven; wir hängten uns natürlich nicht richtig an ihre Stoßstange. Aber dann wurde das Regenbogen-Wohnmobil noch ein bisschen schneller, und der Abstand vergrößerte sich wieder. Bernie lachte. »Glauben die vielleicht, dass sie uns mit ihrer Klapperkiste abhängen können?« Hey! War das etwa eine Verfolgungsjagd? Ich habe eine Schwäche für Verfolgungsjagden. Bernie trat aufs Gas, und schon waren wir wieder direkt hinter ihnen. Das Wohnmobil fuhr noch schneller und fing an zu wackeln und zu schlingern. Ein Fahrrad löste sich und fiel runter, und gleich darauf eine Propangasflasche. Sie prallte von der harten Piste ab und flog über unsere Köpfe. Um ein Haar hätte sie uns erwischt.
    »Jetzt reicht’s«, sagte Bernie. Er scherte aus, schoss an dem Wohnmobil vorbei, hielt die Hand in die Höhe und deutete auf den Straßenrand. Das Wohnmobil wurde langsamer und hielt an. Bernie wendete und blieb davor stehen, Stoßstange an Stoßstange. Crash und Disco starrten aus der Fahrerkabine auf uns runter – meine Kumpel, sie

Weitere Kostenlose Bücher