auf toedlichem Kurs
über das Wasser heranzog und alles in seinem grauen Nichts verbarg.
Die drei ??? hatten den ehemaligen Kommissar schon einige Male dort besucht. Nie hatten sie ihm vergessen, dass er ihnen bei ihren Ermittlungen immer wieder Rückendeckung gegeben hatte. Und seit er nicht mehr Verbrecher jagte, war Reynolds ruhiger geworden, gelassener, ja man konnte fast schon von einem warmherzigen Verhältnis zu den Detektiven sprechen.
Die drei ??? legten die letzten Meter zurück, bogen vor einem grauen Lieferwagen, der am Straßenrand parkte, in einen Fußweg ein und stellten die Räder an einem Fahrradständer ab. Bob schnappte sich das Geschenk für Reynolds, das er vor einigen Tagen besorgt hatte.
Sie liefen einen schmalen Fußweg entlang, der durch einen parkähnlichen Vorgarten führte. Als sie einen saftig grünen Busch umkurvten, sahen sie, dass sie nicht allein gekommen waren. Ein kleiner, schwarz gekleideter Mann beugte sich gerade über die Klingelanlage des Hauses, als würde er etwas suchen. Als er die drei Jungen hörte, drehte er sich aufgeschreckt um. Die drei ??? sahen in ein tief gebräuntes, vom Wetter gegerbtes Gesicht. Dunkle Augen blickten sie abschätzend an. »Wohnt ihr hier?«
Justus ließ sich nicht leicht beeindrucken. »Zu wem möchten Sie?«, fragte er statt einer Antwort zurück.
»Ich suche zu Mister Samuel Reynolds, ja!«, gab der Mann an. Er sprach schlechtes Amerikanisch mit einem spanischen Akzent. »Ich kann Namensschild nicht finden. Hier stehen nur Appartement-Nummern.«
»Eine Sicherheitsmaßnahme der Anwohner«, sagte Justus. »Aber wir haben dasselbe Ziel. Bitte warten Sie hier! Wir werden Mr Reynolds fragen, ob er Sie empfangen möchte!«
Der Mann zögerte. »Nun ... ja.«
»Darf ich dazu noch Ihren Namen erfahren?«, fuhr Justus fort.
»Frank Escovedo«, kam es nach kurzem Zögern. »Du bist sehr ... neugierig, ja!«
»Ich würde es eher als ›vorsichtig‹ bezeichnen, Mr Escovedo. Ich weiß gerne, mit wem ich es zu tun habe. Und außerdem gebietet der Anstand, Mr Reynolds zu fragen, ob er Sie erwartet.«
Die drei ??? drückten auf den entsprechenden Klingelknopf. »Justus Jonas«, rief der Erste Detektiv knapp in die Sprechanlage und der Türsummer ging sofort. Bob hielt die Tür auf und Peter und Justus schlüpften hindurch. »Bitte warten Sie hier!«, wiederholte Justus noch einmal.
Die drei ??? stürmten die Treppe hoch.
Mr Reynolds stand bereits an der Tür. Ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen. »Hallo, Justus, Peter, Bob! Schön, dass ihr gekommen seid!«
»Es hat ja lange genug gedauert, Mr Reynolds!« Justus winkte Peter zur Tür. »Nach dir, Zweiter!«
Plötzlich hörten sie Schritte hinter sich.
Überrascht blickte Reynolds an Justus und Bob vorbei. »Wen habt ihr denn da mitgebracht?«
Ein seltsames Angebot
Der fremde Mann trat einen Schritt vor. »Gestatten, Frank Escovedo. Wir sind zufällig gemeinsam hier ... angekommen, ja! Ich möchte nicht lange stören. Ich habe nur eine kurze Frage.« Sein Blick wanderte neugierig durch Reynolds Flur, als suche er etwas.
»Na gut, treten Sie kurz ein«, brummte Reynolds, »aber Sie sehen ja: Ich habe Besuch und wenig Zeit. Also, um was geht es?«
»Schiffe, Mister Reynolds, Schiffe. Ich arbeite für Hollywoodregisseur. Sehr reich. Er sammelt über alte Segelschiffe. Schilder, Taue, Zeichnungen, Bücher, Modelle ... und ganz stark auch Bilder, ja. Ein Nachbar, der mir etwas verkauft hat, gab mir Tipp, Sie haben ein wundervolles Gemälde mit einem Segelschiff ... ah, ist es das nicht, ja?« Er deutete auf ein großes Bild, das neben der Garderobe hing.
»Welcher Nachbar sollte das gewesen sein?«, fragte Reynolds misstrauisch und rührte sich nicht vom Fleck.
»Oh, ich nenne keine Namen. Diskretion, verstehen Sie? Wenn Sie mir mit Tipp helfen, werde ich Sie auch nicht nennen, Mister Reynolds!« Unbeeindruckt ging der Mann an Reynolds vorbei und trat an das Bild. Es zeigte ein grün angestrichenes, schon etwas älteres Segelboot, das bei starkem Wind gut in der See lag. Vor allem durch den kitschigen Hintergrund – eine Insel mit Sonnenuntergang – wirkte das Bild etwas zu bunt.
Auch die drei ??? kamen neugierig näher. Sie kannten das Gemälde. Sehr gut sogar. Sie hatten es vor Jahren Kommissar Reynolds anlässlich seiner Pensionierung höchstpersönlich geschenkt. Nicht nur, weil Reynolds Schiffe mochte, sondern auch, weil es seinen Vornamen – Samuel – trug.
»Nun, es ist künstlerisch doch nicht
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