auf toedlichem Kurs
amerikanischen Nationalfarben. Tja, so hat jeder sein kleines Geheimnis. Ich schätze mal, ich ahne schon, wer von euch welches Eis wählen wird!«
Die drei ??? nickten und verteilten untereinander die Fragezeichen. Weiß für Justus, blau für Peter, rot für Bob – so hatten sie sich untereinander die Farben als Erkennungszeichen zugeordnet. Reynolds selbst begnügte sich mit einem traditionellen Vanilleeis, das er aber mit sichtlichem Hochgenuss und einem Schuss Amaretto-Likör verspeiste.
Kaum hatte Justus die ersten Löffel Eis verdrückt, kam er wieder auf das Thema zu sprechen, das ihn mehr als alles andere beschäftigte. »Kommissar, das Eis ist wirklich vorzüglich. Ich frage mich nur gerade, wer der Nachbar gewesen sein könnte, von dem Mr Escovedo den Tipp bekommen hat?«
Reynolds lachte. »Immer im Dienst, was? Da kommen wohl mehrere Personen in Frage, Justus. Ich kenne viele Nachbarn und einige von ihnen waren bereits bei mir zu Gast. Ich kann mich morgen ja etwas umhören, wenn du möchtest.«
»Gerne. Und es freut mich zu erfahren, dass Sie sich in Ihrem neuen Zuhause so gut eingelebt haben.«
»Ja, ja.« Kommissar Reynolds zögerte einen Moment. Dann zog er ein kleines eingewickeltes Päckchen hervor und überreichte es den drei ???. Bob durfte auspacken. Zum Vorschein kam ein kleiner Glasbär. »Für eure Zentrale. Der letzte ist euch doch bei einem Streit kaputtgegangen«, schmunzelte Reynolds.
Die drei ??? strahlten.
»Wir haben Ihnen auch etwas mitgebracht«, sagte Justus und schob das Päckchen über den Tisch.
Reynolds entfernte das Geschenkpapier und zum Vorschein kam ein Brettspiel für zwei: Meisterdiebin und Meisterdetektiv .
Der Kommissar bedankte sich und Bob sagte schnell: »Vielleicht können Sie es mit einem Ihrer Nachbarn spielen.« Bei aller Freude, die Reynolds über das Geschenk zeigte, hatte Bob den Eindruck, dass er einsam war. Die langen Jahre des Polizeidienstes hatten an ihm gezehrt. Er lebte allein hier, zwar umgeben von netten Nachbarn, aber letztlich doch allein. Das Geschenk hatte ihn daran erinnert.
»Das ist eine nette Abwechslung in meinem Alltag«, sagte Reynolds. »Aber ich möchte euch sowieso etwas fragen: Ich wollte immer schon mal eine der spannenden Geschichten aufschreiben, die ihr erlebt habt.«
»Das ist eine große Ehre, Mr Reynolds!«, sagte Bob mit einem Seitenblick auf Justus, der schon wieder gedankenversunken an seiner Unterlippe spielte. Früher – als er noch lebte – hatte der berühmte Filmregisseur Alfred Hitchcock die Erlebnisse der drei ??? als Bücher herausgegeben. Kommissar Reynolds war bestimmt der würdigste Nachfolger, den sich die drei ??? nur wünschen konnten.
Mit Mr Reynolds’ überraschender Bitte war indes ein schier bodenloses Fass eröffnet, dessen Inhalt selbst den grübelnden Justus von seinen Gedanken abbrachte. Ausführlich berichteten sie dem alten Kommissar von ihren letzten Abenteuern, von der Begegnung mit einem seltsamen Schlossbesitzer, Justus’ Auftritt in einer Quizsendung, dem Fall mit dem grünen Handy und auch von der gruseligen Fahrt in ein einsames Gespensterhotel.
Verwundert und kopfschüttelnd hörte der Kommissar zu und plötzlich lachte er dröhnend drauflos: »Da braucht man ja ein ganzes Heer von Leuten, um eure tausend Abenteuer aufzuschreiben!«
Stolz und sich gegenseitig ständig unterbrechend berichteten die drei ??? weiter. Wie im Fluge verging die Zeit und die schwarze kalifornische Nacht war bereits hereingebrochen, als sich die drei ??? endlich verabschiedeten.
Im Rausgehen warf Justus einen letzten Blick auf das Gemälde mit dem Schiff, als könnte er auf ihm noch etwas entdecken, was er die ganze Zeit übersehen hatte. Dann wandte er sich an den ehemaligen Kommissar. »Vielleicht schließen Sie Ihr Bild sicherheitshalber weg«, sagte er und schüttelte Reynolds die Hand.
Samuel Reynolds lachte. »Du bist wirklich ganz der Alte geblieben. Überall witterst du einen Fall. Nun, meistens ...« – er zog die Stirn in Falten – »... meistens lagst du goldrichtig. Aber wer sollte bei einem alten Kommissar schon einbrechen und ein einfaches Gemälde stehlen. Und ihr – ihr fahrt jetzt besser schnell nach Hause. Es ist wieder einmal später geworden, als wir dachten.«
»Das liegt an den spannenden Themen, Mr Reynolds«, antwortete Justus. »Doch bevor ich das Bett aufsuche, muss ich noch etwas klären. Ich denke, es wird sich nicht vermeiden lassen, dass ich anhand von Onkel Titus’
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