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Auf Treu und Glauben: Commissario Brunettis neunzehnter Fall (German Edition)

Auf Treu und Glauben: Commissario Brunettis neunzehnter Fall (German Edition)

Titel: Auf Treu und Glauben: Commissario Brunettis neunzehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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Ärmste.«
    Brunetti erinnerte sich an das, was Signorina Elettra über Fontana gesagt hatte: »Der arme kleine Mann.« War dies ein Beispiel für weibliche Intuition und er einfach nur zu begriffsstutzig?
    »Sie hat etwas gesagt, das wir nachprüfen müssen«, sagte Brunetti.
    »Was denn?«, fragte Griffoni.
    »Über seine Familie. Erinnern Sie sich? Dass sie sicher sei, von ihrer Seite der Familie würde niemand ein Foto von ihm der Presse geben?« Beide nickten.
    »Ich möchte Genaueres über die Familie ihres Mannes erfahren, wen es da gibt und was für ein Verhältnis sie zu Araldo und seiner Mutter hatten. Dürfte nicht schwer sein, sie zu ermitteln«, meinte Brunetti.
    »Das übernehme ich«, sagte Vianello.
    »Zucchero«, rief Brunetti dem jungen Polizisten zu.
    »Ja, Commissario?« Der junge Mann kam näher.
    »Wie lange bleiben Sie noch hier?«
    »Bis acht, dann ist meine Schicht zu Ende, Signore.«
    »Das wird nicht nötig sein«, entschied Brunetti. »Fragen Sie lieber mal hier bei den Nachbarn herum, ob jemand letzte Nacht irgendetwas gehört hat. Nach Mitternacht. Und wenn Sie in die Questura zurückkommen, gehen Sie zu Alvise. Finden Sie heraus, ob protokolliert wurde, wer beim ersten Eintreffen der Polizei hier vor Ort war.« Der junge Mann nickte. »Aber bringen Sie es unauffällig in Erfahrung. Verstanden?«
    Zucchero nickte mit einem Grinsen.
    »Demnach kennen Sie Alvise?«, konnte Brunetti sich nicht verkneifen.
    »Er war bei meiner Observationsausbildung dabei«, antwortete der junge Beamte sachlich.
    »Verstehe«, sagte Brunetti im selben Tonfall, und zu Griffoni und Vianello gewandt: »Gehen wir was essen.«
    Sie gingen in die nächstbeste Bar und bestellten eine Platte tramezzini. Während Vianello in das erste biss, sah er auf seine Uhr und sagte dann: »Jetzt nimmt Nadia sich wahrscheinlich gerade die Riesengarnelen vor.« Und da die anderen wortlos an ihren Sandwichs kauten, fuhr er fort: »Die haben wir heute früh am Strand gekauft, als die Fischerboote reinkamen. Zwei Kilo. Zehn Euro, manche waren noch am Leben.«
    »Genau wie in den Touristenbroschüren«, sagte Griffoni und nahm einen großen Schluck Mineralwasser. »Gibt es auch traditionelle Tänze in landesüblichen Trachten?«
    Vianello lachte. »So ungefähr. Drei Kilometer weiter an der Küste ist ein Touristendorf, da gibt es das alles.«
    »Aber nicht da, wo Sie sind?«
    »Nein«, sagte er, erstaunlich kurz angebunden.
    »Wo genau machen Sie denn Urlaub?«, fragte Griffoni mit unverhohlener Neugier.
    »Ach, in einem kleinen Dorf nördlich von Split.«
    »Wie sind Sie darauf gekommen?«
    »Über einen Freund.« Vianello stand auf und ging an die Bar, um noch drei Gläser Wasser zu holen.
    Brunetti nutzte die Gelegenheit und sagte mit gedämpfter Stimme: »Soweit ich das verstanden habe, gehört das Ferienhaus dem Verwandten eines Menschen, der… ihm Informationen gibt. Der ist mit einer Kroatin verheiratet, und die beiden vermieten das Haus an Freunde.«
    Als er sich wieder zu ihnen setzte, bemerkte Vianello düster: »An meine Tante denkt überhaupt keiner mehr.«
    Brunetti wollte darauf hinweisen, dass sie jetzt einen Mord zu bearbeiten hätten, musste aber zugeben, dass Vianello recht hatte: An die Tante hatte niemand mehr gedacht, auch schon bevor sie in Urlaub gefahren waren. Schuld daran mochte mancherlei sein, ihre personelle Unterbesetzung oder die Schwierigkeit, Gorinis Haus zu überwachen, oder auch die Zweifel an der Rechtmäßigkeit ihres Tuns, aber das waren nur Ausreden, und Brunetti wusste es.
    »Was macht dein Cousin in der Zeit, während du im Urlaub bist?«, fragte er Vianello.
    »Er fährt mit seiner Mutter für zwei Wochen nach Lignano«, antwortete Vianello.
    »Gut. Dann haben wir zwei Wochen Zeit, um diesem Stefano Gorini auf die Schliche zu kommen.«
    »Trotz dieser Sache jetzt?«, fragte Vianello leicht zerknirscht und wies in Richtung des Palazzo, aus dem sie gerade gekommen waren.
    »Ja. Aber wir brauchen eine Frau.«
    »Pardon?«, fragte Griffoni und ließ ihr halbgegessenes Sandwich sinken.
    »Die ihn für ein Beratungsgespräch aufsucht«, sagte Brunetti, »oder wie man das nennt.«
    »Weil wir leichtgläubiger sind?«, fragte sie ruhig.
    Brunetti riskierte die Bemerkung: »Nicht jetzt, Claudia«, und konnte nur hoffen, dass sie das gut aufnahm.
    Das tat sie. »Tut mir leid«, sagte sie lächelnd, »aber manchmal vergesse ich, wo ich arbeite.«
    »Bei einer Frau wird er nicht so leicht Verdacht

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