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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesca de Montagna
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Weihnachtspapier, lagen verteilt unter dem Weihnachtsbaum. Jungfräuliche Kerzen schienen darauf zu warten, endlich angezündet zu werden. Staunend betrachteten die beiden den festlich geschmückten Baum. Sie freuten sich wie Kinder auf den Heiligen Abend.
    Bestürzt schaute ich auf meine Armbanduhr. Die Zeit war schneller als gedacht weitergezogen. „Flavio, Edmundo, beeilt Euch, das Flugzeug landet in einer halben Stunde.“ Wir hatten die beiden dazu verdonnert, die Gäste am Flughafen einzusammeln. „Sputet Euch“, rief Tessa hinter ihnen her. Mit einer Papptafel bewaffnet, auf der die Namen der Gäste in riesigen Lettern aufgemalt waren, hasteten sie zum Flughafen. Die ersten Gäste wurden bereits durch den Zollbereich geschleust, als sie atemlos in die Wartehalle stürmten.
    Edmundo und Flavio wechselten vielsagende Blicke, als sie die Meute aufsammelten. Mit den unzähligen Geschenkpäckchen hatten sie nicht gerechnet. Der Platz im Auto war viel zu beengt. Das hieß, ein paar Gäste mussten mit dem Kofferraum vorlieb nehmen. Dicht zusammen gequetscht saßen sie schwitzend und stöhnend beieinander. Und damit sie nicht erstickten, blieb die Heckklappe offen. Das Auto war hoffnungslos überladen, aber irgendwie mussten sie nach Hause. Zum Glück schaut die Polizei bei einheimischen Autos nicht so genau hin, also kein Thema. Durchgeschüttelt und durchgerüttelt erreichten die Gäste die Finca. Auf schwankenden Beinen krabbelten sie aus dem Auto. Als sie jedoch das weihnachtlich geschmückte Haus erblickten, waren alle Mühen und Strapazen vergessen. „Oooh!“, entfuhr es ihnen. Sie drängelten ins Haus und konnten es kaum erwarten, sich im Inneren umzusehen. Eine Erfrischung lehnten sie rundweg ab. Erst wollten sie das Haus besichtigen. Hocherfreut über soviel Begeisterung führten wir sie durch das Wohn- und Esszimmer, den Salon und die perfekt eingerichtete Küche. Über die Wendeltreppe ging es dann hinauf in den zweiten Stock, in dem die Gästezimmer lagen. Sie spähten in jedes Zimmer und waren von der Einrichtung hingerissen. Jeder Raum war farblich anders eingerichtet, und jedes Zimmer wies ein spezielles Detail der Insel auf. „Es ist einfach wundervoll.“ Sie waren sprachlos. „Wenn Ihr Euch entschieden habt, wer welches Zimmer nimmt, kommt bitte herunter. Flavio hat extra für Euch einen Begrüßungscocktail zubereitet.“ Eine Stunde später verabschiedeten sich Flavio und Edmundo. Tessa hatte darauf bestanden, die Nacht vor ihrer Hochzeit allein zu verbringen.
    Endlich Ruhe, dachte ich. Die Tür knarrte. Tessa stand vor meinem Bett. “Kann ich zu Dir krabbeln?”, flüsterte sie. „Tue ich das Richtige, wenn ich morgen heirate?“ Überrascht riss ich meine Augen auf, beugte mich vor und ergriff ihre Hand. „Nun komm schon rein, was ist denn los mit Dir?“ „Ich bin nicht gut genug für Edmundo“, stammelte sie. Tröstend nahm ich sie in den Arm. „Wer hat Dir das denn eingeredet?“ „Niemand, ich fühle es.“ Beruhigend streichelte ich über ihre Wange und lächelte. „Ach, hör schon auf. Wenn jemand es verdient hat, glücklich zu werden, dann seid ihr es, Du und Edmundo!“ „Woher willst Du das wissen?“, fragte sie bedrückt. „Glaub mir, ich weiß es einfach, ich kenne Dich gut genug und perfekt ist niemand!“ Tessa nickte wortlos und drückte dankbar meine Hand. Und wie sollte es auch anders sein, augenblicklich kehrte ihr unverwüstlicher Humor zurück.
    Noch ein paar Stunden, dann war es so weit. Jetzt lagen selbst bei Tessa die Nerven blank. Ich half ihr beim Anziehen. Nun noch der Schleier, und vor uns stand eine wunderschöne, strahlende Braut. Die von vier federgeschmückten Pferden gezogene Kutsche fuhr vor und ab ging’s runter nach Palma. Edmundo hatte darauf bestanden, in der Kathedrale von Palma, La Seu, zu heiraten. Seine kleinen Neffen und Nichten, Kinder seines Bruders, standen bereits erwartungsvoll mit kleinen Blumenkörbchen am Arm vor dem Portal, ebenso Flavios Kinder. Sie rannten hin und her und wollten ihre Blümchen streuen. Freunde, Bekannte und Verwandte applaudierte begeistert, als Tessa mit ihrer umfangreichen Schleppe aus der Kutsche kraxelte. Hurtig sprangen zwei Lakaien hinzu, und trugen die Schleppe bis zum Kirchenportal. Flavio nahm Tessa in Empfang, die Orgel setzte mit dem Hochzeitsmarsch ein und würdevoll geleitete Flavio Tessa zum wartenden Bräutigam. „Oh mein Gott, wie schön sie ist. Ihr Anblick raubte ihm den Atem. Seine

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