Auf Umwegen zum Glück (German Edition)
die Hand und forderte die übrigen Gäste zum Mittanzen auf. Tanzfreudige Paare erstürmten die Fläche und schwangen gekonnt oder auch holprig, das Tanzbein. Es war eine herrliche Nacht. Der tiefblaue Himmel war mit Sternen übersät. Als das Fest seinen Höhepunkt erreichte, war für Edmundo und Tessa der Zeitpunkt des Verschwindens gekommen.
Still und heimlich verließen sie das Fest, legten ihre Festtagskleider ab und zogen bequeme Reisekleider an. Draußen blieben sie noch einen Augenblick stehen, lauschten dem fröhlichen Gesang, und huschten dann zum wartenden Taxi. Als man ihre Abwesenheit bemerkte, waren sie bereits auf Hochzeitsreise. Niemand wusste wohin sie reisten - nicht einmal ich.
Die Mehrzahl der Gäste schmauste behaglich weiter. Lange Zeit hatten sie auf ein so prächtiges Fest gewartet. Als die ersten Strahlen der Morgensonne hinter dem Horizont hervorbrachen, machten sich die letzten Hartgesottenen schwankend und selig trunken auf den Weg in ihre Unterkunft.
Sehnsüchtig schaute ich hinter den letzten Gästen her. Ein Gefühl der Sehnsucht und gleichzeitig des Verlassensseins durchfuhr mich. Mir fuhr das Zitat von Mutter Teresa durch den Kopf: „Die schlimmste Armut ist Einsamkeit und das Gefühl, unbeachtet und unerwünscht zu sein!“ Nach und nach schwand meine Hoffnung, jemals eine glückliche Familie gründen zu können. Es fühlte sich alles so aussichtslos an. Frustriert wandte ich mich ab. Ein vertrauter Geruch wehte mir entgegen. Ich drehte mich um. Unerwartet trat Flavio aus dem Schatten der Bäume auf mich zu, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Er nahm mich bei den Händen und schaute mir tief in die Augen, ganz so, als hätte er meine Gedanken erraten. Ich wusste nicht, wie ich mich gegen seinen Blick wehren sollte. Und warum auch? Ich wollte auch ein bisschen vom Glück abhaben. Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte ich. Dann blickte ich in sein Gesicht, das meinem so nah war. Der Wunsch, mich an ihn zu schmiegen, stieg in mir auf. Das Blut klopfte in meinen Schläfen, und mein Herz hämmerte so laut gegen meine Brust, dass ich meinte, er müsse das Geräusch hören. Ein Gefühl heißer Begierde durchzuckte mich. Ich nahm all meinen Mut zusammen, machte einen Schritt auf ihn zu, ergriff beherzt seinen Arm und führte ihn hinauf in mein Zimmer. Ich schluckte. Mein Gesicht glühte, als ich ihn ansah. „Willst Du das wirklich?“, raunte Flavio mit heiserer Stimme? Ich blickte ihm direkt in die Augen und nickte. Flavios Blut begann unter meinem Blick zu kochen, sein Puls flatterte - er konnte sein Glück noch gar nicht fassen. Er nahm mich auf den Arm und trug mich behutsam zum Bett. Ganz vorsichtig, als sei ich zerbrechlich. Er schlug die Decke zurück und setzte sich, immer noch ungläubig schauend, neben mich. Ich kniete mich hin, und fing ganz langsam an, mich auszuziehen. Er schluckte und ich bemerkte, dass er sich beherrschen musste, um nicht ungestüm über mich herzufallen. Mit zitternden Fingern half er mir beim Ausziehen, knöpfte vorsichtig meine Bluse auf, öffnete den Verschluss des Korseletts und streifte meinen Rock ab. Ich legte meine Hand auf seine Brust und spürte, wie sein Herzschlag unregelmäßig wurde. Seine Hände umschlossen mein Gesicht, sein Mund berührte samtweich meine Lippen. „Oh“ stöhnte ich leise, mein Atem ging schneller. Heiße Erregung floss durch meine Adern. Seine Hände wanderten über meinen Körper, fest drückte er mich an sich. Sanft liebkoste er meine Brustwarzen, meinen Hals und meine Kehle. „Wie schön Du bist.“, flüsterte er erstickt. Ich stöhnte vor Angst und gleichzeitig vor Verlangen auf, ein Schluchzen entrang sich meiner Kehle - so eine Leidenschaft hatte ich noch nie erlebt. Flavio bemühte sich, mir nicht wehzutun. Seine Hand wanderte meinem Rücken hinunter. Immer enger zog er mich an sich, bis er sich nicht mehr zurückhalten konnte und mich ganz besitzen wollte. Er schob sich zwischen meine Beine und versenkte seine Zunge in meinem Mund. Ich hob mich ihm entgegen. Ich war wie losgelöst. Meine Gefühle rasten durch den ganzen Körper, ich stöhnte und keuchte. Die Welt schien sich zu drehen. Ich wollte mehr. „Langsam“, flüsterte er und drückte mich sanft zurück aufs Kissen, knabberte an meinem Ohr und meinem Hals. Ich hielt es nicht mehr aus. „Mehr!“, stöhnte ich. Ich wölbte ihm meine Hüften entgegen. Und dann war es auch mit seiner Beherrschung vorbei. Ein Zittern ergriff meinen Körper,
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